Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Juni 2011
Politiker bekunden Trauer um Jorge Semprún
Zum Tod von Jorge Semprún hat es gestern vielfache Trauerbekundungen gegeben. "Weimar trauert um den großen Schriftsteller, um den demokratischen Visionär Europas und um den einzigartigen Bewahrer des Gedächtnisses Buchenwald" hieß es von Oberbürgermeister Stefan Wolf. Mit Jorge Semprún sterbe ein Freund Weimars. Auch Buchenwald-Gedenkstätten-Direktor Volhard Knigge sprach vom Verlust eines hochgeschätzten Freundes. "Wir werden ihn nicht vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren", heißt es im Nachruf der Gedenkstätten-Stiftung. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht sagte, Thüringen und Deutschland habe dem früheren Buchenwald-Häftling viel zu verdanken. Von Kulturminister Christoph Matschie hieß es, Leben und Werk des spanischen Schriftstellers mahnen uns, aus der Geschichte für die Zukunft zu lernen. -
Jorge Semprún war als Überlebender von Buchenwald immer wieder nach Weimar zurückgekehrt. Mehrmals hielt er die Gedenkreden zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers. 1995 erhielt er von der Stadt den Weimarpreis. -
In der Besucherinformation der Gedenkstätte Buchenwald liegt seit gestern ein Kondolenzbuch für den Verstorbenen aus.
(wk)
Thüringen könnte ab 2020 vollständig mit Ökostrom auskommen
Das Land Thüringen könnte bereits ab 2020 vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt werden. Das wurde gestern auf dem Energiegipfel des Freistaates in Weimar mitgeteilt. Laut einer Studie der Fachhochschule Nordhausen hat Thüringen das Potenzial, in den kommenden zehn Jahren zum Selbstversorger mit Ökostrom zu werden. Erklärtes Ziel des Energiegipfels ist, bis 2020 45 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen zu speisen. Dazu soll unter anderem die Kapazität von Wind- und Solaranlagen im Freistaat verdoppelt werden. Für Modellversuche mit Stromerzeugung aus Erdwärme und anderen Energie-Forschungen will die Landesregierung in den nächsten drei Jahren 12 Millionen Euro bereitstellen.
(wk)
Schloß Ettersburg lädt erstmalig zu Pfingstfestival ein
Mit einer konzertanten Aufführung von Hebbels Deutschem Trauerspiel "Die Nibelungen" beginnt heute auf Schloß Ettersburg erstmals ein Pfingstfestival. Veranstalter ist der Hausherr, das Bildungswerk Bau Hessen-Thüringen. Geboten wird bis zum 19. Juni eine Mischung von Musik, Lesungen und Theater. Das Programm ist wesentlich vom Leiter der Bauhaus Akademie Schloß Ettersburg, Peter Krause, zusammengestellt worden. Als Höhepunkte wurden Auftritte der Schauspieler Thomas Thieme, Dominique Horwitz und Renate Krößner, sowie eine Aufführung von Goethes "Iphigenie auf Tauris" angekündigt. -
Das Festival soll auf die Bedeutung des Ortes hinweisen. Schloß Ettersburg war nach dem Brand des Stadtschlosses 1774 zu einem Zentralort der Weimarer Klassik geworden.
(wk)
"ThIS" feiert Neubau
Die Thüringer Internationale Schule feiert heute in der Belvederer Allee die offizielle Eröffnung ihres neuen Schulgebäudes. Der Unterricht wird bereits seit Januar in den neuen Klassenzimmern begonnen. Im Herbst soll noch eine neue Aula und eine Mensa fertig werden. Dann soll es an die Sanierung des alten Schulgebäudes gehen. Die "thueringia international school" rechnet mit weiter wachsenden Schülerzahlen. Derzeit werden in der geförderten Privatschule 280 Schüler von 45 Lehrern unterrichtet.
(wk)
DRK will Heul-Ton seines neuen Rettungswagens umstellen
Das heulende Sondersignal des neuen Rettungswagens vom DRK soll es nicht mehr geben. Das Weimarer Rote Keuz will den amerikanischen Sirenenton jetzt abschaffen. Gegen das Geheul hatte es Beschwerden gegeben. "Der Ton sei extra Laut und unangenehm. Er passe nicht zu Weimar", sagte Sozialdezernentin Janna de Rudda am Dienstag im Rathaus. Sie sei von vielen Menschen darauf angesprochen worden. Nach einem gestrigen Gespräch de Ruddas beim DRK wurde offenbar Einigkeit für die Umstellung erzielt. Wie es vom Rettungsdienst hieß, habe der Heul-Ton gute Dienste geleistet. Er sei besser wahr genommen worden, als das alte "Tatütata".
(wk)
Grüne fürchten Schließung eines Mehrgenerationenhauses
Die Weimarer Grünen sorgen sich um den Fortbestand der beiden Mehrgenerationenhäuser in Weimar-West und Schöndorf. Hintergrund sind die von der Bundesregierung angesagten Kürzungen in dem Programm. So soll es pro Haus weniger Förderung geben. Außerdem soll nur noch ein Bürgerzentrum in einer Stadt finanziert werden. Es sei aber wichtig, beide Mehrgenerationenhäuser zu erhalten, sagte gestern Grünen-Fraktionsvorsitzende Petra Streit. "Sollte zum Beispiel das Haus in Schöndorf schließen müssen, wäre das ein harter Schlag für viele, die nicht mehr so mobil sind. Sie könnten nicht mal eben nach Weimar-West fahren, so Streit.
(wk)
Studenten testen Betonboote im Schwanseebad
Die Studierenden des Weimarer Instituts für Baustoffkunde haben gestern erfolgreich ihre selbsthergestellten Betonkanus erprobt. Die 50 Kilogramm schweren Boote mit einer Wandstärke von nur 5 Millimetern bewiesen im Schwanseebad ihre Schwimmfähigkeit. Die Probe aufs Exempel soll am 24. und 25. Juni bei der 13. Deutschen Betonkanu-Regatta in Magdeburg erfolgen. Dort wollen sich die Weimarer Studenten einen Platz auf dem Siegertreppchen erpaddeln. -
Die Regatta wird alle zwei Jahre von der Deutschen Zement- und Betonindustrie veranstaltet. Studierende der Bauhaus-Uni sind bereits zum neunten Mal dabei. Vor zwei Jahren belegten sie den fünften Platz.
(wk)