Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. Januar 2016
Thüringen startet in Weimar Themenjahr zur Reformation
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Peter-und-Paul-Kirche von Oberweimar ist am Mittag in Weimar das Thüringer Themenjahr "Reformation und die Eine Welt" gestartet. Die Predigt hielt Landesbischöfin Ilse Junkermann. Sie würdigte die weltweite Wirkung der Reformation, deren 500. Jubiläum 2017 gefeiert wird. Offiziell eröffnet wurde das Themenjahr anschließend mit einem Festakt in der Internationalen Schule. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte in einem Grußwort, das Jubiläum sollte auch genutzt werden, sich mit aktuellen Problemen auseinanderzusetzen. -
Der Freistaat fördert die jahrelange Vorbereitung und die Jubiläumsveranstaltungen mit insgesamt 55 Millionen Euro. Davon wird auch die Sanierung bedeutender Reformationsstätten im Land bezahlt.
(wk)
"Bauhaus-GmbH" eröffnet Geschäftsstelle in Weimar
Die Bauhaus-GmbH des Bauhaus-Verbundes Berlin-Dessau-Weimar soll ab sofort ihre Geschäftsstelle in der Bauhaus-Gründungsstadt Weimar eröffnen. Das wurde jetzt in Berlin zur Kuratoriumssitzung des Verbundes beschlossen. Die gemeinnützige Gesellschaft war vor einem Jahr eigens für die Vorbereitung des 100. Gründungsjubiläum der Bauhaus-Schule 2019 ins Leben gerufen worden. In dem Verbund arbeiten die Präsidenten des Bauhaus-Archivs in Berlin, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Klassik-Stiftung Weimar sowie Vertreter von sieben Bundesländern und des Bundes zusammen. Das Budget für sämtliche Aktionen zur Vorbereitung und Feier des Jubiläums beträgt 3,7 Millionen Euro. Was bisher geplant ist, wird jetzt auch auf einer eigenen Internetseite präsentiert. Unter "bauhaus100.de" stehen neben Informationen über Geschichte und Hintergründe der Bauhaus-Gründung auch bereits abgestimmte Veranstaltungen. Demnach wird die Klassik-Stiftung das Jubiläum im April 2019 eröffnen mit der Ausstellung "Schnittpunkte.100 Jahre Bauhaus und Moderne".
(wk)
Bauhaus-Uni gründet "Kunsthochschule"
Die Bauhaus-Uni-Fakultät "Gestaltung und Kunst" sowie die gestalterischen Fächer der Fakultät "Medien" sollen künftig zusammen als "Kunsthochschule Weimar" firmieren. Die Neugründung soll zu Beginn des Somersemesters, am 1. April erfolgen, hieß es zur Unterzeichnung des neuen Hochschulpaktes mit dem Thüringer Wissenschaftsministerium. Die Fusionierung der künstlerischen Fächer werde von einer bereits eingesetzten Gründungskommission aus 13 Professoren, Mitarbeiter und Studierenden vorbereitet. Eigenständig solle die Kunsthochschule jedoch nicht werden, betonte Uni-Rektor Karl Beucke. Auch eine Teilautonomie werde nicht angestrebt. Es bleibe bei der universitären Ausbildung. -
Der "Kunsthochschul"-Plan geht auf eine Empfehlung der wissenschaftlichen Kommission aus Niedersachsen zurück, die 2013 die Bauhaus-Uni beraten hat. Mit dem attraktiven Namen könnten sich die Studentenzahlen erhöhen. Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee möchte dazu in Thüringen auch das Diplomstudium wieder einführen. Damit hätte das Land ein Alleinstellungsmerkmal, so Tiefensee.
(wk)
Vermieter, Mieter, Hausbesitzer und Stadt bereiten Mietspiegel vor
Für Weimar soll es nun doch endlich einen von allen Seiten akzeptierten Mietspiegel geben. Allerdings keinen "qualifizierten", der die ortsübliche Vergleichsmiete wissenschaftlich von Interessenunabhängigen ermittelt, sondern einen "einfachen" Mietspiegel. Einen solchen würden nun die großen Vermieter Wohnstätte, Wohnungsgenossenschaft und Handwerksbau-Ag mit der Stadt, dem Verband der Haus-und Grundeigentümer und nun auch dem Mieterverein gemeinsam vorbereiten, hieß es laut Presse zum Neujahrsempfang von "Haus- und Grund". Damit ist offenbar der Mieterverein von seiner langjährigen Forderung nach einem "qualifizierten" Mietspiegel abgerückt. Den letzten "einfachen" Mietspiegel von 2009 hatte der Verein abgelehnt, weil er daran nicht beteiligt war. In dem veralteten Papier stehen als ortsübliche Vergleichsmiete noch 4 Euro 70 pro Quaratmeter zu Gebot. Inzwischen werden in Weimar schon vielfach 6 bis 8 Euro Nettomiete verlangt. -
Da der kommende einfache Mietspiegel durch Mitarbeit aller zustande käme, so die Hoffnung, dürfte er auch von allen Seiten anerkannt und angewandt werden. Ob er auch vor Gericht tauge, bleibe allerdings fraglich. Bisher würde da nur aufgrund "qualifizierter" Mietspiegel entschieden. (wk)
Poppenhäger plant weiter mit Weimar als kreisangehörige Stadt
Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger beharrt auf einer Gebietsreform, nach der Weimar seinen Status als kreisfreie Stadt verlieren soll. Der Verlust habe zwar eine emotionale Seite, er müsse als Innenminister aber auf die Fakten schauen, sagte der SPD-Politiker bei einer Basiskonferenz der Partei in Weimar. Die Stadt werde kreisangehörig nichts verlieren, weder auf ökonomischem, kulturellem oder sozialem Gebiet, argumentierte Poppenhäger. Bei der Gebietsreform würden die Mittel- und Oberzentren gestärkt. Dies sei auch im Interesse Weimars. -
Nach den Plänen der rot-rot-grünen Landesregierung soll die Zahl der Landkreise und kreisfreien Städte deutlich reduziert werden. Kreisfrei blieben nur noch Erfurt und Jena. Weimar würde in einen Landkreis eingegliedert, der aus den derzeitigen Kreisen Sömmerda, Weimarer Land und eventuell auch dem Kyffhäuserkreis gebildet würde.
(wk)
Kleine und Finke kritisieren Vorgehen bei der Gebietsreform
Bürgermeister Peter Kleine hat massive Kritik am Vorgehen der Landesregierung bei der geplanten Gebietsreform geübt. In der Zeitung einen unabgestimmten Fahrplan zu veröffentlichen, sei ein unseriöser Politikstil, so der parteilose Sozialdezernent bei RadioLOTTE Weimar. Der Plan, größere Kreise zu schaffen und gleichzeitig einer Stadt wie Weimar die Kreisfreiheit zu nehmen, sei unabgewogen und intransparent. Sachliche Argumente würden ignoriert, wie schon bei den Horten oder dem Finanzausgleich, so Kleine weiter. Seriös wäre, zunächst eine Rechtsfolgenabschätzung vorzunehmen. Schon die Annahme, daß mit einer Gebietsreform Geld gespart werde, sei zweifelhaft. -
Die bisherigen Regionalkonferenzen zu der Reform seien Scheinveranstaltungen gewesen, fügte Stadtsprecher Ralf Finke bei RadioLOTTE Weimar hinzu. Statt mit den Kommunen zu sprechen, werde ihnen eine Gebietsreform von oben übergestülpt. Besonders kritisierte der Stadtsprecher die Kommunikation der Landesregierung. Da werde über Twitter gedroht, so Finke, Weimar solle mal sehen, wo es ohne Gebietsreform sein Geld für seine Hochkultur hernehmen wolle. So könne man im Jahr 2016 nicht mit den Kommunen umgehen.
(wk)
Stadt lehnt Erweiterung des Abbe-Sportfeldes in Jena ab
Die Stadt fürchtet wegen des Umbaus des Ernst-Abbe-Sportfeldes in Jena um die Auslastung der Weimarhalle. In einer offiziellen Stellungnahme zu dem Bauvorhaben wird deshalb die Erweiterung des Fußballstadions mit einem Bereich für Kongresse und Veranstaltungen in Frage gestellt. Mit der zusätzlichen Nutzung einer Sportstätte für touristische Angebote steige das Risiko eines Verdrängungswettbewerbes mit dauerhaftem Qualitätsverlust, heißt es. Bei einer territorial abgestimmten Entwicklung sollten Vorhaben vermieden werden, die zu Überkapazitäten und ruinöser Konkurrenz innerhalb der Region führen könnten. Die Stadt Jena möge deshalb die geplante Erweiterung auf die Auswirkungen bestehender Einrichtungen im Umfeld, insbesondere in Weimar prüfen, so die Forderung. -
Die Stellungnahme soll zur kommenden Stadtratsitzung am Mittwoch verabschiedet werden.
(wk)
Hohenfelden erhält Ladestation für Elektroautos
Auch im südlichen Umland Weimars können jetzt Besitzer von Elektrofahrzeugen Strom tanken. Gestern ist im Beisein von Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund eine Ladestation in Hohenfelden in Betrieb gegangen. Die 22-Kilowatt-Anlage wurde an der "Avenida-Therme" aufgestellt. Sie kann täglich von 10 bis 23 Uhr genutzt werden. Das Aufladen sei mit entsprechender Zugangskarte kostenfrei, hieß es. -
Für den Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität in und um Weimar sind die Stadtwerke verantwortlich. Im Stadtgebiet hat sie mittlerweile vier Ladesäulen in Betrieb.
(jp)