Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Januar 2016
Stadtrat beginnt erste Sitzung im neuen Jahr
Mit einer Einwohnerfragestunde hat soeben die erste Stadtratsitzung im neuen Jahr begonnen. Ein Bürger will wissen, wie die Stadt die seiner Meinung nach ungenügende Parkraumsitiation in der nördlichen Vorstadt lösen will. Anschließend haben die Fraktionen Fragen an die Stadtverwaltung. Dabei geht es unter anderem um die aktuelle Flüchtlingssituation und den letzten Weihnachtsmarkt. Zum Beschluß liegen den Stadträten unter anderem mehrere Bebauungspläne vor. So könnte es endlich grünes Licht für den Weiterbau von Einfamilien- und Doppelhäusern im Legefelder Erschließungsgebiet "Über den Bergäckern" geben. Zustimmung wird auch erbeten für die künftige Bebauung mit mehreren Drei- bis Viergeschossern zwischen Albert-Kuntz-Straße und Ziegeleiweg in Oberweimar. Der Oberbürgermeister legt zum dritten Mal die Neufassung der Straßenausbau-Beitragssatzung vor, nach der Hausbesitzer für die Errichtung von Anliegerstraßen in Vorkasse gehen sollen. Schließlich bringt der Kulturausschuß drei Vorschläge für die Umbenennung der Hans-Wahl-Straße zur Abstimmung. Die Straße am Goethe-Schiller-Archiv könnte dann entweder nach dem jüdischen Germanisten Julius Wahle, der Archivgründerin Herzogin Sophie oder einfach "Über dem Kegeltore" heißen.
(wk)
Stadt und Land gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
Mit einer Feierstunde in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald haben heute die Stadt und das Land Thüringen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Auf dem ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers legten Ministerpräsident Bodo Ramelow, Vertreter der Landtagsfraktionen und der Stadt Weimar Kränze nieder. Auch an acht weiteren Orten der Stadt und der Ortsteile wurden zum Holocaust-Gedenktag Kränze und Blumen abgelegt, unter anderem auf dem Theaterplatz und am Webicht-Gedenkstein. Am Abend liest in der Stadtbücherei Alwin Meyer aus seinem Buch über die Kinder von Ausschwitz. Unter dem Titel "Vergiß Deinen Namen nicht" hat Meyer Überlebende befragt, die über ihr Leiden als Kind im Lager und ihr Leben danach berichten. Die Klassik-Stiftung eröffnete am Vormittag auf dem e-werk-Gelände eine Sonderausstellung von Rebecca Horns Installation "Konzert für Buchenwald", das die Künstlerin anläßlich des Kulturstadtjahre 1999 geschaffen hatte. -
Der Holocaust-Gedenktag wird in Deutschland seit 1996 am 27. Januar begangen. An dem Tag hatte heute vor 71 Jahren die "Rote Armee" der Sowjetunion das Vernichtungslager Auschwitz befreit.
(wk)
Stadtverwaltung setzt Flüchtlingsaufnahme aus
Die Stadtverwaltung hat heute keine neuen Flüchtlinge zur Unterbringung nach Weimar geholt. Derzeit sei die Aufnahmemöglichkeit ausgeschöpft, sagte Bürgermeister Peter Kleine im Rathaus. Die Gemeinschaftsunterkünfte Ettersburger- und Nordstraße seien voll belegt. Zunächst müßten erst wieder Wohnungen gefunden werden. Laut Kleine ist etwa die Hälfte aller Flüchtlinge in den Heimen untergebracht, die andere Häfte dezentral in Wohnungen. Aktuell leben laut Kleine 880 Asylbewerber in der Stadt, davon über 340 Kinder. Die wöchentliche Landeszuführung nach Weimar belief sich bisher im Durchschnitt auf 20 bis 30 Neuankömmlinge. Derzeit würden als weitere Gemeinschaftsunterkünfte die ehemalige Berufsschule in der Washingtonstraße und Wohncontainer an der Ettersburger Straße vorbereitet, erklärte Kleine. Daß bald auch im alten Plattenbau der Albert-Schweitzer-Grundschule Asylbewerber einziehen würden, sei ein Gerücht, das keine Grundlage habe, sagte der für die Unterbringung der Flüchtlinge zuständige Sozialdezernent. Das Gebäude werde noch als Ausweichquartier bei der weiteren Schulbausanierung benötigt.
(wk)
Nationaltheater beteiligt sich an Kinderuniversität
Für Weimars Kinderuniversität ist ein neuer Trägervertrag geschlossen worden. Der Grund: Es gibt einen neuen Partner. Ab dem Sommersemester bietet auch das Deutsche Nationaltheater Vorlesungen an. Gleichzeitig hat der Verbund "Kinder-Uni" einen Träger verloren. Ausgestiegen ist die Europäische Jugendbildungs- und -begegnungsstätte. Neben dem DNT sind nun die Bauhaus-Universität, die Volkshochschule, das Kinderbüro und die Stadtverwaltung, sowie als Initiator die Hochschule für Musik Franz Liszt Partner des Unternehmens. Die Musikhochschule hatte das Vorlesungsangebot im Jahr 2004 ins Leben gerufen und dann weitere Partner gewonnen. Den neuen Vertrag haben die Chefs der nunmehr Beteilgten gestern im Rathaus unterzeichnet. Er gilt als unbefristet. -
Das Sommersemester der Kinderuni beginnt am 16. März wieder mit einem Campustag für Schulklassen.
(wk)
Bernhard Post soll "vereinigte Staatsarchive" leiten
Der Direktor des Thüringer Hauptstaatsarchivs Weimar, Bernhard Post, soll Leiter eines neuen "Landesarchivs" werden. Dieses werde aus der Fusion der sechs Staatsarchive Thüringens gebildet, hieß es gestern nach einem Beschluß des rot-rot-grünen Regierungskabinetts. Die einzelnen Archive würden aber trotz Vereinigung als kulturelle Einrichtungen vor Ort erhalten bleiben. Berhard Post in Weimar wäre dann auch Chef der Staatsarchive von Altenburg, Greiz, Rudolstadt, Gotha und Meiningen. -
Das entsprechende Gesetz soll jetzt zum Beschluß dem Landtag vorgelegt werden.
(wk)
Stoppok erhält Weltmusikpreis
Das Rudolstadt-Festival will den Liedermacher, Folk- und Rockmusiker Stoppok mit dem Weltmusikpreis Ruth auszeichnen. Er verbinde seine Musik und Songschreiben zu einer Kunst, der sich schwer zu entziehen und die einzigartig sei, hieß es gestern von der Jury. Stoppok blicke auf 30 Jahre Bühnenerfahrung zurück und lege den Finger immer wieder in die Wunden der Zeit. Dies "genußvoll mit Ironie und gelegentlichem Sarkasmus", so wörtlich. Seine Empfehlung laute: Beweg dein Herz zum Hirn! -
Vergeben wird der mit insgesamt 11.500 Euro dotierte Weltmusikpreis auf Deutschlands größtem Festival für Weltmusik am 9. Juli in Rudolstadt. Dabei geht der "Förder-Ruth" an das Royal Street Orchestra aus Wuppertal, der "Ehren-Ruth" an die Berliner Musikdozentin Andrea Hotzko und der Sonderpreis an den sogenannten "jungen Wilden" Matthias Schriefl. Die Preisträger geben zusammen auch ein Konzert beim diesjährigen Rudolstadt-Festival. Das beginnt am Donnerstag, dem 7. Juli und geht bis Sonntag, 10. Juli. Der Länderschwerpunkt liegt auf Kolumbien, Tanz des Jahres ist die Cumbia.
(wk)