Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. Februar 2016
Bündnis gegen Rechts ruft zur Protestdemo am 1. März
Die fremdenfeindliche "Thügida" will am 1. März in Weimar aufmarschieren. Das heute das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus mitgeteilt. Zum kommenden Montag lädt das Bündnis alle Aktiven zu einem Sonderplenum ins "mon ami" ein. Dort sollen die Aktionen gegen den Aufzug beraten und die Organisationsaufgaben verteilt werden. -
Für morgen hatte Weimars Bündnis gegen Rechts bereits zur Protestdemo nach Apolda aufgerufen. Dort hat unter dem "Thügida"-Label die rechtsextreme NPD einen Aufmarsch angekündigt. Anmelder ist der Weimarer Stadtrat der Neonazis, der auch als Redner auftreten will. Dafür ist ebenfalls der NPD-Mann genannt, der im Apoldaer Stadtrat die sogenannte "Bürgerinitiative Ausländerstopp" vertritt. Die Aktionen sollen um 17.30 Uhr in der Bahnhofstraße sowie um 18 Uhr in der Stobraer Straße beginnen.
(wk)
Weimarer Land will Kreisstruktur und Kreisstadt erhalten
Der Kreistag in Apolda hat mehrheitlich dafür gestimmt, bei einer Gebietsreform das Weimarer Land in seiner Struktur und Größe unverändert beizubehalten. Auch soll Apolda Kreisstadt bleiben. Mit dieser Forderung an die Landesregierung schloß sich gestern das Kommunalparlament dem gemeinsamen Antrag von CDU- und SPD-Fraktionen an. Auch der Stadtrat von Gera hat sich für die bisherige Gebietsstruktur stark gemacht und einen Erhalt der Kreisfreiheit Geras gefordert. Ebenso hatte der Kreistag von Saalfeld-Rudolstadt schon die Pläne der Landesregierung abgelehnt. Inzwischen würden Kommunalpolitiker auch ein Volksbegehren vorbereiten, das mehr Mitsprache bei der Gebietsreform erreichen wolle, hieß es heute in den Medien. -
In Sachen "Kreisfreiheit Weimar" hat gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf in Erfurt ein Vier-Augen-Gespräch mit Ministerprädident Bodo Ramelow geführt. Über das Ergebnis sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es.
(wk)
Expertenkolloquium empfiehlt für "Demokratie-Haus" Theaterplatz
Das von Stadt und Weimarer-Republik-Verein gewünschte "Haus der Demokratie" sollte im ehemaligen Kulissenhaus am Theaterplatz eingerichtet werden. So lautet die Empfehlung des Expertenkolloquiums, das am Mittwoch im "mon ami" zur Standortfrage des Hauses getagt hatte. Die Empfehlung sei mit überwältigender Mehrheit ausgesprochen worden, sagte Vereins-Geschäftsführer Stephan Zänker der Presse. Der Ort gegenüber des Gründungsortes der deutschen Demokratie sei inhaltlich als am besten geeignet befunden worden. Vorgegeben waren insgesamt fünf mögliche Standorte. Neben dem nun favorisierten standen das Parteienhaus am Goetheplatz, das Rathaus am Markt, das Volkhaus Ebertstraße und ein Gebäudeteil im ehemaligen Gauforum zur Auswahl. Die Expertenempfehlung soll nun am 16. März auf einem Bürgerforum im "mon ami" diskutiert werden. Entscheiden muß der Stadtrat. Der sollte bereits im letzten September den Umbau des Noch-Bauhaus-Museums am Theaterplatz zum "Haus der Demokratie" beschließen. Die Vorlage der Stadt fand allerdings keine Mehrheit. Es müsse erst öffentlich über Inhalt und Standort diskutiert werden, hieß es.
(wk)
Weimars Schulen erhalten neue Lehrer
Weimars Schulen haben in diesem Februar unbefrisetet 13 neue Lehrer zugeteilt bekommen. Dies seien mehr als noch ein Jahr zuvor, sagte Mittelthüringens Schulamtsleiter Ralph Leipold der Presse. Demnach hat sich auch im Landkreis die Lehrer-Situation verbessert. Insgesamt konnten für die Stadt und Weimarer Land 21 von landesweit 196 neuen Lehrern gewonnen werden. Im vergangene Jahr sei in die Region nur rund ein Dutzend von 179 neu eingestellte Pädagogen gekommen. Konkret haben jetzt Weimars Grundschulen vier neue Lehrer, Regelschulen zwei, Gymnasien fünf und die Berufsschulen zwei Stellen dazugewonnen. Bedauert wird, daß es keine Mathelehrer für Regelschulen gab. Die in Blankenhain habe aber immerhin einen neuen Lehrer für die Fächer Mathematik, Wirtschaft, Recht und Technik abbekommen.
(wk)
Bauhaus-Uni präsentiert erneut "Picapica"
Die von der Bauhaus-Universität entwickelte Plagiatssoftware "Picapica" wird derzeit auf der "didacta" vorgestellt. Auf der Fachmesse für Bildungswirtschaft in Köln ist die Weimarer Uni noch bis Samstag auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" vertreten. Mit "Picapica" waren die Weimarer auch schon bei der letzten "Cebit" in Hanonover dabei. Die Suchmaschine kann auch umgeschriebene und übersetzte Textabschnitte als inhaltlich gleich erkennen. Auf der "didacta" wird außerdem die Software "Netspeak" der Uni-Forschung präsentiert. Die hilft Schreibern, die Texte in einer Fremdsprache verfassen mit sprachtypischen Formulierungen. Überdies werden aus Weimar zwei Sofware-Spiel-Projekte zur frühkindlichen Förderung vorgestellt.
(wk)
"Über Grenzen" spielt 1.700 Euro ein
Das Flüchtlings-Benefizkonzert "Über Grenzen" hat 1.700 Euro eingespielt. Das haben jetzt die Veranstalter mitgeteilt. Der Erlös aus Eintritten und CD-Verkauf soll die Integration von Flüchtlingen in Weimar unterstützen. -
Rock-Musiker aus Weimar und Erfurt hatten ihre auf eigene Kosten produzierte CD vorgestellt. Die Gruppen und Solisten traten vor ausverkauftem Saal im "mon ami" auf. Die insgesamt 16 Songs sind nach eigenen Angaben unter dem Eindruck der Flüchtlingsströme entstanden. Beim Lied "Über Grenzen", das der CD den Namen gab, sangen deutsche und syrische Kinder aus Weimar mit.
(jp/wk)
Landesregierung engagiert sich für Biram Dah Abeid
Auch die Thüringer Landesregierung hat sich jetzt für die Freilassung des Weimarer Menschenrechtspreisträgers von 2011, Biram Dah Abeid, eingesetzt. Staatskanzleiminister Benjamin Hoff habe sich mit einem Schreiben an die Bundesregierung gewandt mit der Bitte um entsprechende diplomatische Aktivitäten", teilte die Grüne-Landtagsabgeordnete Astrid Rothe-Beinlich mit. Sie hatte mit einer Kleinen Anfrage die Landesregierung um Hilfe gebeten und nun diese Antwort bekommen. -
Zuletzt hatte Oberbürgermeister Stefan Wolf in einem Schreiben an die mauretanische Botschaft die Freilassung Birams und seiner Mitstreiter gefordert. Vor allem müsse ihm sofort die nötige medizinische Behandlung zukommen, hieß es. Die Gesellschaft für bedrohte Völker hatte mitgeteilt, daß Biram Dah Abeid im Gefängnis schwer erkrankt sei. Der Kämpfer gegen die Sklaverei in Mauretanien müßte dringend zur medizinischen Behandlung in die Hauptstadt verlegt werden. Dies würden die Behörden aber verweigern.
(wk)