Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 03. Februar 2011
Musikhochschule protestiert mit ICExpresskonzert
Mit einem Konzert hat die Weimarer Hochschule für Musik gegen die Streichung von ICE-Halten in Weimar protestiert. Über 100 Zuschauer verfolgten die Aufführung von Hochschulpräsident Christoph Stölzl am Kontrabass. Außerdem spielten die Professoren Claudia Buder und Martin Spangenberg jeweils an Akkordeon und an der Klarinette. Mit dem Protestkonzert fordert die Musikhochschule die Wiedereinführung stündlicher Fernverkehrshalte, außerdem eine durchgehende Anbindung an die Flughäfen in Frankfurt und Leipzig sowie der Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung. In Weimar halten seit Dezember dienstags bis donnerstags nur noch neun von zuvor 32 ICE-Zügen.
Machnig fordert in Weimar mehr Energiegewinnung aus Wind und Sonne
Bei der Nutzung von Sonnen- und Windenergie hinkt Thüringen den anderen Bundesländern hinterher. Das hat gestern in Weimar Landes-Wirtschaftsminister Matthias Machnig festgestellt. Mit einem Photovoltaik-Anteil von lediglich 1,7 Prozent liege Thüringen im Ländervergleich nur auf Rang elf, so der SPD-Politiker, der Thüringen zum Grünen Motor" für Deutschland machen will. Machnig hatte rund 350 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in die Weimarhalle zur ersten "Erneuerbare-Energien-Konferenz" geladen. Bisher würden rund 15 Prozent des Thüringer Stroms aus solchen Energiequellen gewonnen, sagte der Minister. Dieser Anteil müsse auf mindestens 35 Prozent steigen.
(wk)
Regierung darf Landtagsvotum zur Reinhaltung der Werra ignorieren
Das Landtagsvotum von 2007 für weniger Salzwasser in der Werra darf die Thüringer Regierung ignorieren. Die Parlamententschließung muß keine Auswirkungen auf den später geschlossenenen Vertrag zwischen Thüringen, Hessen und dem Düngemittel-Konzern "K+S" haben. Das hat gestern der Thüringer Verfassungsgerichtshof in Weimar festgestellt. Grundsätzlich sei eine Parlamentarische Entschließung für die Regierung nicht bindend, so das Urteil auf eine Klage der Linkspartei. Es handele sich nicht um einen Beschluß, der von der Exekutive auszuführen wäre, sonder lediglich um eine Willensbekundung. -
Die Linke hatte Verfassungsbeschwerde eingelegt, weil das Kali-Abkommen nach ihrer Ansicht gegen den Willen des gesetzgebenden Parlaments verstoße. Danach sollte nur eine geringere Einleitung von Salz in die Werra zugelassen werden. - Die Klage wurde abgewiesen.
(wk)
Bauhaus Uni vertieft Zusammenarbeit mit Sao Paulo in Brasilien
Weimarer angehende Bau-Ingenieure können jetzt auch in Brasilien dazulernen. Das ist Ende der Woche in einem Kooperationsvertrag mit der privaten Mackenzie-Universiät in Sao Palo festgeschrieben worden. Im Gegenzug sollen brasilianische Studenten in Weimar ein Teilstudium absolvieren dürfen. Mit dem Vertrag will die Bauhaus-Uni die bestehenden Beziehungen zur Sao-Paulo-Hochschule vertiefen. Bereits seit mehr als einem Jahr würden beide Seiten regen Kontakt miteinander pflegen, heißt es von der Weimarer Uni. Lehrende und Lernende der Fakultäten Bauingenieurwesen nehmen wechselseitig an Kursen und Tagungen teil und sind in Forschungsprojekten tätig. So würde aktuell gemeinsam untersucht, wie der Straßenbau im Amazonasgebiet verbessert werden könne. -
Die 1870 gegründete "Mackenzie Presbyterian University" in Sao Paulo gilt als eine der besten Brasiliens. Derzeit studieren dort im Bereich Ingenieurwesen über 3.000 junge Menschen.
(wk)
Bachwochenverein sucht noch Mitwirkende für Hausmusik-Nacht
Für die "Lange Nacht der Hausmusik" bei den Thüringer Bachwochen werden noch Mitwirkende gesucht. Interessierte Musikanten können sich bis zum 11. Februar telefonisch beim Weimarer Koordinator Oliver Wickel anmelden. Aufgerufen sind sind musizierfreudige Familien, Einzelpersonen und Wohngemeinschaften. Sie sollen am Vorabend der Thüringer Bachwochen, am 15. April ihre Wohnungen für Gäste öffnen und kurze öffentliche Konzerte geben. Was bei den Hausmusiken gespielt werde, sei völlig frei, heißt es vom Bachwochenverein. -
Die Hausmusik-Nacht war erfolgreich zum Bachfestival 2006 eingeführt worden. Im vergangenen Jahr gab es dabei in Thüringen mehr als 65 Konzerte. In Weimar hatten sechs Familien, drei Musikschulen, eine Galerie, ein Pfarrhaus und das "mon ami" eingeladen.
(wk)
Wohnungsbrand von Weimar-West durch offene Flamme verursacht
Der Wohnungsbrand vom Samstag in Weimar-West ist von einem offenen Feuer im Wohnzimmer ausgegangen. Das ist als erste Erkenntnis von der Kriminalpolizei mitgeteilt worden. Noch nicht geklärt sei, wie es zu der Flamme neben dem Sofa gekommen ist. Bei dem Brand war die 80-jährige Bewohnerin schwer verletzt worden. Ihr Gesundheitszustand habe sich inzwischen stabilisiert, hieß es. Sie könne aber noch nicht befragt werden. -
In Jena ist ein Wohnungsbrand vom Wochenende von einem Dinkelkissen verursacht worden. Die 82-jährige Bewohnerin hatte das Kissen in der Mikrowelle erwärmt und dann auf ein Sofa gelegt, wo es einen Schwelbrand auslöste. Entgegen dem Weimarer Fall blieb die Jenaer Rentnerin unverletzt. Der Sachschaden wurde aber ebenfalls auf 50-tausend Euro geschätzt.
(wk)
Linksfraktions-Klage zum Kali-Streit abgewiesen
Das Thüringer Verfassungsgericht in Weimar hat der Linksfraktion mit ihrer Klage gegen den so genannten Kali-Vertrag eine Abfuhr erteilt. Es beurteilte die eingereichte Klage als unzulässig. Die Linksfraktion wollte das Abkommen zwischen dem Land und dem K+S Konzern kippen. Danach kann das Unternehmen mehr Salz in die Werra leiten, als zuvor vom Landtag festgelegt. Laut Gericht ist die Landesregierung in dem Fall aber nicht an die Entscheidung des Landtages gebunden.