Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 01. März 2012
Stadtrat Trommsdorf fordet Engagement gegen Erdgas-Bohrungen
Weimars ältester Stadtrat, Joachim Trommsdorf von der SPD, hat gestern eindringlich vor den anstehenden Erdgas-Pobebohrungen im Raum Weimar gewarnt. Das von einem kanadischen Unternehmen angezielte Fracking-Verfahren führe zu einer weitreichenden Zerstörung des Mineralgefüges im Untergrund - bei der besonderen Bodenbeschaffenheit um Weimar herum eine Katastrophe, so Trommsdorf. Sowohl Gebäude seien in Gefahr als auch das Trinkwasser. Der 77-Jährige bedauerte, daß der Stadtrat zu diesem Thema kein Befassungsrecht habe. Dies sei beschämend. Es sei nicht hinnehmbar, daß der Freistaat dem Oberbürgermeister einer Stadt verweigere, sich für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Bürger einzusetzen. Der SPD-Stadtrat appellierte an alle Kommunalvertreter, sich außerhalb des Stadtrates zu engagieren. Es müsse alles unternommen werden, um die geplanten Fracking-Vorhaben zu unterbinden, so Trommsdorf. -
Hintergrund des Appells ist die jüngst erteilte Genehmigung der Landesregierung für den kanadischen Konzern "BNK Petroleum". Der darf unter anderem im Raum Weimar nach Erdgas suchen. Um dann die vermuten Methanvorkommen auszubeuten, will er in der Tiefe Gesteinsschichten sprengen und durch Löcher Wasser, Sand und Chemikalien nach unten pressen.
(wk)
Verwaltung hebt Hundesteuer um 40 Prozent an
Im dritten Anlauf hat jetzt die Stadtverwaltung eine höhere Hundesteuer für Weimar durchgesetzt. In den letzten zwei Jahren noch vom Stadtrat abgelehnt, fand die Vorlage gestern eine Mehrheit im Kommunalparlament. Die neue Satzung sieht nun, statt der bisher beabsichtigten Erhöhung um 20, eine Anhebung um 40 Prozent vor. Danach beträgt ab diesem Jahr die jährliche Steuer für den ersten Hund nicht mehr 60, sondern 84 Euro und für den zweiten statt 72, jetzt 96 Euro. Für jeden weiteren Hund sind 120 Euro fällig. Die zuvor geplante Sonderabgabe für Hunde, die vom Gesetz als "gefährlich" eingestuft sind, wurde fallengelassen. Für Dienst-, Rettungs- oder Blindenhunde müssen auch weiterhin keine Steuern entrichtet werden. -
Die Hundesteuer war zuletzt 2008 um 10 Prozent angehoben worden.
(wk)
DNT lädt zum zweiten Tanzfestival
Das Deutsche Nationaltheater hat gestern zum 2. Internationalen Tanztheater-Festival eingeladen. Ende Juni kommen dazu Tanzgruppen aus vier Nationen nach Weimar. Insgesamt werden fünf Choreografen ihre zeitgenössischen Produktionen präsentieren, sagte Tanzkuratorin Estefania Miranda. Dabei sei auch eine taiwanesische Tanz-Bearbeitung des Stückes "Ohne Worte" von Samuel Beckett. Außerdem würden zwei Eigenproduktionen des DNT aufgeführt. Das neuntätige Festival hat ein Budget von nur 75.000 EUR.
(wk)
Stadt muß eine Million Euro Architektenhonorar nachzahlen
Die Stadt muß jetzt für Architekturleistungen aus den 90er Jahren fast eine Million Euro zahlen. Dazu wurde die Verwaltung vom Oberlandesgericht Jena verurteilt. In der Summe sind allein 390-tausend Euro Zinsen auf das bisher nicht gezahlte Honorar enthalten. Der Rechtsstreit zog sich über mehr als 10 Jahre hin. Das Gericht hat die ursprünglich geforderte Summe zwar heruntergesetzt, aber nicht um soviel, wie die Stadt es wollte. Zurückgestellt für den Zahlungsfall sind lediglich knapp 300-tausend Euro. Die restlichen über 700-tausend Euro sollen aus dem Haushaltsrest des vergangenen Jahres und aus Rückstellungen eines Nachtragshaushaltes beglichen werden. -
Zu bezahlen sind die Architektenkosten der geplanten und angefangenen Umbauvariante für die Weimarhalle. Die erwies sich dann aber unerwartet als nur noch "abrißfähig". Den Neubau, der bis zum Kulturstadtjahr ´99 stehen mußte, wollte das bis dahin arbeitende Architekturbüro nicht übernehmen.
(wk)
Stadtrat beruft Mitglieder zum "Beirat für Baukultur"
Der seit zwei Jahren angekündigte "Beirat für Baukultur" kann bald seine Tätigkeit aufnehmen. Gestern wurden dazu vom Stadtrat die Mitglieder berufen. Das Gremium soll den bisher tätigen "Gestaltungsbeirat" ablösen. Statt sieben hat der neue Beirat nun neun Mitglieder. Sie wurden von der Thüringer Architektenkammer, der Bauhaus-Universität, dem Kultur- sowie dem Bau-Ausschuß des Stadtrates und durch den Oberbürgermeister vorgeschlagen.
(wk)
Erfurter Stadtrat billigt Fördermittelantrag zum Stadionumbau
Der Erfurter Stadtrat hat jetzt den Fördermittelantrag zum Umbau des Steigerwaldstadions gebilligt. Dem Umbau selbst hatten die Komunalvertreter bereits im Juli vergangenen Jahres zugestimmt. Seitdem gab es Befürchtungen, daß die Fördermittel eventuell zurückgezahlt werden müssen, wenn das Konzept nicht aufgeht. Das marode Stadion soll, wie das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena, zu einer sogenannten Multifunktionsarena umgebaut werden. Dort sollen dann nicht nur die Fußballspiele des FC Rot-Weiß Erfurt stattfinden, sondern auch Großverantaltungen wie Konzerte. Die Stadt Erfurt kommt so mit nur 4,6 Millionen Euro Eigenanteil zu einem sanierten und modernen Stadion. Weitere rund 22 Millionen bezahlen Bund und Land.
(wk)