Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. Januar 2023
(18.00) Uni-Besetzer weiten Aktion aus
Die studentischen Besetzer der Bauhaus-Universität haben ihre Protestaktion ausgeweitet. Wie heute mitgeteilt, sind jetzt an die 200 Studierende beteiligt, rund 40 hätten erneut in der Uni übernachtet. Inzwischen sei ein weiterer Seminarraum im Erdgeschoss des Hauptgebäudes in Beschlag genommen worden, heißt es. Er diene als "solidarischer Arbeitsraum" für Studierende, die Teil der Besetzung sein möchten, aber weiter ihrem Studium nachgehen wollen. -
Die Aktion hatte am Montag mit der Besetzung des Oberlichtsaals im historischen Hauptgebäude begonnen. Man müsse den Universitätsbetrieb stören, wenn man die bestehenden Verhältnisse nicht länger hinnehmen wolle, so die Aktiven. Für die kritische Auseinandersetzung mit den vom Kapitalismus verursachten Zuständen wie Klimawandel, Energieknappheit oder Pflegenotstand böte die universitäre Lehre keinen Raum. Nun würden im Hörsaal Referate zu zivilem Ungehorsam gehalten und über die Lösung sozialer und ökologischer Krisen debattiert. -
Unterdessen heißt es weiter von der Hochschule, man sei mit den jungen Leuten im Gespräch. Eine zwangsweise Räumung des Hörsaals sei kein Thema. Der Lehrbetrieb werde aufrechterhalten. (wk/mt)
(18.00) "Letzte Generation" stellt sich dem Publikum
Die Weimarer Gruppe der "Letzten Generation" will am Abend in der ACC-Galerie ihre Motivation und Ziele vorstellen. Bei der Veranstaltung würden sich die Aktiven auch selbst der Diskussion stellen, heißt es in der Einladung. Sie würden beantworten, wer sie seien, was sie antreibe, welchen Plan sie verfolgten und wie man sich bei ihnen engagieren könne. -
Die bundesweit und in Österreich agierende Gruppe "Letzte Generation" versucht seit Anfang vorigen Jahres durch Störaktionen politische Maßnahmen gegen die Klimakrise zu erzwingen. In Weimar hatte im letzten November die Polizei eine angeblich von sechs auswärtigen Jugendlichen geplante Attacke vereitelt. Die Beteiligten erhielten für das Stadtgebiet einen Platzverweis. wk
(18.00) Bürgerstiftung will "Jedem Kind ein Hobby!"
Die Bürgerstiftung Weimar will auch Kindern aus bedürftigen Familien ein Hobby ermöglichen. Dort stünde für Freizeitaktivitäten viel zu wenig Geld zur Verfügung, hieß es laut Pressebericht auf der Feier zum 19. Geburtstag der Stiftung. Demnach sollen für das diesjährige Projekt "Jedem Kind ein Hobby!" Fünftausend Euro aus dem Kinder- und Jugendfonds bereitgestellt werden. Es gebe auch schon eine Eintausend-Euro-Unterstützung einer Baufirma. Perspektivisch sollen für jedes bedürftige Kind dauerhafte Spendenpaten gefunden werden. Als weiteres Vorhaben unter anderen soll laut Presse das Senioren-Projekt "Weimars Gute Nachbarn" in Richtung "Umgang mit digitalen Medien" weitergeführt werden. Dafür gebe es bereits ein stadtweites Unterstützernetzwerk. Außerdem sei auf den 9. Thüringer Freiwilligentag am 16. September und den Schülerfreiwilligentag am 29. Juni hingewiesen worden. Für letzteren könnten sich Schulen noch bis 24. Februar anmelden. wk
(18.00) Landgut Holzdorf wird "Thüringens grüner Schatz"
Der Park des Landgutes Holzdorf hat jetzt einen Platz in der Lose-Blatt-Sammlung "Thüringens grüne Schätze". Das druckfrische Faltblatt Nummer 4 wurde heute Nachmittag feierlich auf dem Landgut übergeben. Initiator zur Aufnahme in die Reihe ist der Weimarer Verein "Grüne Wahlverwandtschaften". Der engagiert sich nach eigenen Angaben seit Jahren intensiv und kontinuierlich für das Holzdorfer Gartenkunstwerk der Moderne. -
In der Reihe "Thüringens Grüne Schätze" werden mit Infoblättern Landschaften, Parks, Gärten, Anlagen und Kultur vorgestellt - herausgegeben von der Initiative "Garten Kultur Thüringen" unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur. Deren Thüringer Abteilung hat das Faltblatt für das Landgut Holzdorf auch zusammen mit der Sparkassenstiftung und der Landgut-Trägerin Diakonie finanziert. (wk)
(18.00) Bundesgericht bestätigt Verurteilung von Weimarer Turntrainer
Das 2018 gefällte Landgerichts-Urteil gegen einen Turntrainer des Weimarer Hochschulsportvereins ist jetzt rechtskräftig. Laut heutiger Mitteilung hat der Bundesgerichtshof die Revision des Angeklagten verworfen. Der Mann war wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen schuldig gesprochen worden und wurde zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. -
Unterdessen teilte der Landessportbund mit, die Mißbrauchsfälle am HSV nun von einer unabhängige Experten-Kommission aufarbeiten zu lassen. Dazu haben sich demnach sechs Fachleute aus Pädagogik, Recht, Medizin, Wissenschaft und dem Sport zusammengefunden. Sie sollen unter anderem mögliche Defizite im Vereinsumfeld aufdecken und Erfahrungen betroffener Sportlerinnen aufnehmen. Ziel sei, die präventiven Maßnahmen zu verbessern. (wk)
(18.00) Polizei stoppt Cannabis-Verkauf an der Tankstelle
In Apolda hat die Polizei nach Hinweisen den Cannabis-Verkauf einer Tankstelle gestoppt. Laut Polizeimeldung wurden dort bei der Durchsuchung 160 verkaufsfertige Päckchen mit Cannabisblüten sichergestellt. Daraufhin seien alle Tankstellen der Kreisstadt überprüft worden. Es habe aber keine weiteren Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz gegeben. (wk)
(07.45) Stadt will ohne Kredite auskommen
Die Stadt muß auch in diesem Jahr keine Kredite für Investitionen aufnehmen. Die Finanzierung des Vermögenshaushaltes 2023 sei im Wesentlichen über Fördermittel, Einnahmen aus Immobilienverkäufen sowie Entnahmen aus der Rücklage möglich, hieß es bei der gestrigen Etat-Vorstellung im Rathaus. Im vergangenen Jahr seien über 15 Millionen Euro Investitionsmittel nicht abgeflossen. Gleichzeitig könnten in diesem Jahr von den gut 48 Millionen Euro Schulden fünfeinhalb Millionen abgebaut werden. Ebenso optimistisch klangen die Zahlen zur Deckung der Verwaltungsausgaben. So könne man von höheren Zuweisungen vom Land für Sozialkosten sowie, teilweise auch inflationsgetrieben, höheren Einnahmen aus Anteilen der Einkommens- und Umsatzsteuer ausgehen. Die Haushaltsaufstellung 2023 sei schwierig gewesen, hieß es weiter, insbesondere wegen der steigenden Energiekosten, der höheren Baukosten sowie der zu erwartenden tariflichen Steigerung der Personalkosten. Nun könnte das Zahlenwerk am 15. März im Stadtrat zur Abstimmung stehen, so die Hoffnung des Oberbürgermeisters. Der Entwurf wird derzeit in den Ausschüssen beraten. (wk)
(07.45) Stadtrat stimmt erneut über "Radentscheid"-Vorlage ab
Die Forderungen der Initiative "Radentscheid" sollen am 1. Februar erneut im Stadtrat zur Abstimmung kommen. Dazu haben jetzt die Fraktionen von Grüne, SPD und Linke den im letzten September knapp abgelehnte Antrag erneut eingebracht. Dieselbe Vorlage noch einmal abstimmen zu lassen, ist nach einer Frist von drei Monaten zulässig. In der Zeit hätte es zahlreiche Gespräche mit der Organisationsgruppe, den Fraktionen und der Stadtverwaltung gegeben, heißt es. Man frage sich, so die Antragsteller, warum der Oberbürgermeister diese Drucksache nicht selbst wieder auf die Agenda gesetzt habe. -
Die Initiative "Radentscheid Weimar" fordert ein sicheres und weiter ausgebautes Radwegenetz. Gleichfalls sollen bedarfsgerechte Radabstellmöglichkeiten und barrierefreie Geh- und Radwege entstehen. Darüber im Stadtrat abzustimmen, war durch ein Bürgerbegehren mit fast 6-tausend Unterschriften erreicht worden. Nach einer erneuten Ablehnung steht ein Bürgerentscheid an, der geschätzt mehr als 150-tausend Euro kosten würde. Eine Summe, die besser in Radverkehrsprojekte investiert werden sollte, so die Initiative. (wk)
(07.45) Turnhalle Meyerstraße bleibt geschlossen
Die Turnhalle in der Meyerstraße muß nach den nun vorliegenden Laborergebnissen weiter bis mindestens Ende nächster Woche gesperrt bleiben. Die Belastung mit Schimmelsporen sei trotz erfolgter Lüftung und Reinigung noch über dem zulässigen Grenzwert, erklärte gestern Oberbürgermeister Peter Kleine im Rathaus. Nach einer weiteren gründlichen Reinigung würden erneut Laborproben entnommen. -
Der Schimmelpilz in der Halle hatte sich über die Weihnachtsferien im Geräteraum ausgebreitet. Laut städtischem Gutachten liegt kein Baufehler vor, vermutlich sei eine defekte Lüftungsanlage der Grund. Die Zwei-Felder Halle in der Meyerstraße war zwischen März 2019 und Oktober 2020 neu gebaut worden. Die feierliche Eröffnung mußte alerdings wegen eines Wasserschadens verschoben worden. (wk)
(08.45) Umstrittener Amtsrichter verliert seine Funktion
Der Weimarer Amtsrichter, der im April 2021 gegen die Maskenpflicht an zwei Schulen der Stadt verfügt hatte, darf vorerst nicht weiter in dieser Funktion arbeiten. Das hat gestern laut MDR das Richterdienst-Gericht am Landgericht Meiningen bestätigt. Der Betroffene könne nun Beschwerde beim Dienstgerichtshof am Thüringer Oberlandesgericht einlegen. Allerdings ist noch immer ein Strafverfahren gegen den Richter anhängig. Die Staatsanwaltschaft hatte am Landgericht Anklage wegen Rechtsbeugung erhoben, weil er als Familienrichter für so eine Entscheidung nicht zuständig war. Der Beklagte habe sich dabei bewusst und in schwerwiegender Weise von Recht und Gesetz entfernt, so die Staatsanwaltschaft. Ihm sei es darum gegangen, die angebliche Schädlichkeit staatlicher Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie öffentlich wirksam darzustellen. (wk)
(09.45) IAB erhält EU-Forschungsgelder
Das Weimarer Institut für Angewandte Bauforschung IAB erhält für zwei Projekte 1,3 Millionen Euro aus europäischen Fördertöpfen. Wie gestern das Thüringer Wissenschaftsministerium mitteilte, soll damit zum einen untersucht werden, ob Gas-Armaturen auch für den Transport von Wasserstoff und Kohlendioxid geeignet seien. Zum anderen solle eine Pilotanlage entwickelt werden, mit der sich Bindemittel für die Zementherstellung CO2-neutral entsäuern ließen. Außer dem IAB erhielten gestern auch elf weitere Projekte von Thüringer Industrieforschungseinrichtungen Bewilligungsbescheide. Insgesamt würden aus dem EU-Programm fast 7,4 Millionen Euro fließen, so das Ministerium. Demnach würden generell Projekte bezuschußt, die darauf aus sind, Energie und Material effizienter einzusetzen. (wk)