Erfurter Initiativen rufen zu Kundgebung gegen rechte Gewalt auf
Nachricht vom 29.Januar 2003
Unterschiedliche Erfurter Initiativen haben für Freitag um 16 Uhr zu einer Kundgebung gegen rechtsextreme Gewalt auf dem Erfurter Anger aufgerufen. Am Montag starb in einem Erfurter Krankenhaus ein 48-jähriger Mann an den Folgen der schweren Kopfverletzungen, die ihm am Samstag bei einer Schlägerei zugefügt worden waren. Über die genauen Geschehnisse am Samstag Abend gibt es bislang nur unterschiedliche Aussagen. Bekannt ist, dass es im Vorfeld der Schlägerei zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Gästen einer Punkparty und zwei rechtsorientierten Jugendlichen kam, die sich Einlass zu der Feier verschaffen wollten. Als sich das Geschehen auf die Straße verlagerte, seien plötzlich weitere rechte Jugendliche aufgetaucht, die mit Schlagwaffen auf die Partygäste einschlugen. Dabei wurden neben dem inzwischen Verstorbenen noch zwei weitere Personen schwer verletzt. In Medienberichten wurde der Vorfall bislang als Kneipenschlägerei dargestellt. Auch die Polizei habe keine Kenntnisse über eine Auseinandersetzung zwischen so genannten "Linken und Rechten". Dem widersprach schon am Montag die Erfurter Staatsanwaltschaft. Auch aus der Anlaufstelle für Betroffene von rechtsextremen Angriffen, ABAD, hieß es "alles, was wir bisher wissen, deutet einen rechtsextremen Hintergrund an". (shg)
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