Knigge verurteilt Fotoinzenierung britischer Neonazis
Nachricht vom 27.Mai 2016
Buchenwald-Gedenkstättendirektor Volhard Knigge hat die jetzt bekanntgewordene Fotoinszenierung britischer Neonazis im Keller des ehemaligen KZ-Krematoriums als schwere Entwürdigung aller fast 280.000 Opfer von Buchenwald verurteilt. Der Keller des Krematoriums sei eine der zentralen Mordstätten des KZ, in der die SS mehr als Tausend Menschen durch Erhängung an eigens angebrachte Haken qualvoll erdrosselte, erklärte Knigge gegenüber RadioLOTTE Weimar. Mit dem bei Twitter veröffentlichten Foto bekennen sich die Täter nicht nur ganz offen zum Nationalsozialismus und seinen Massenmorden, es handele sich auch um ein Zeugnis ganz spezifisch krimineller, ideologischer Energie, so Knigge weiter. Da das Krematorium besonders beaufsichtigt werde, sei die Wahrscheinlichkeit, bei einer solchen Aktion entdeckt zu werden, sehr hoch. Er gehe deshalb davon aus, daß die Täter nicht spontan agierten, sondern überlegt vorgingen und gut vorbereitet waren. - Wie Knigge weiter erklärte, habe sich seit dem Erstarken von Pegida und des völkischen Flügels der AfD die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten deutscher Täter in der Gedenkstätte mehr als verdoppelt. Angesichts des Erstarkens von Rechtspopulisten auch in anderen europäischen Ländern seien Provokationen ausländischer Neonazis zu befürchten gewesen. - Auf dem bei Twitter eingestellten Foto zeigen zwei mutmaßliche Mitglieder einer britischen Neonazi-Szene im Kellder des KZ-Krematoriums den Hitlergruß und halten eine Fahne ihrer Organisation hoch. (wk)
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