Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Mai 2016
Blindenverband eröffnet erstes inclusives Filmfest
Mit dem Kinderfilm "Sputnik" der Weimarer Filmfirma "Ostlicht" ist am Vormittag im Atrium-Kaufhaus das erste inclusive Filmfest eröffnet worden. Der Thüringer Beauftragte für Menschen mit Behinderungen Joachim Leibiger überbrachte dazu einen Landesförderbescheid über 1.200 Euro. Unter dem Motto "Lichtblicke - Kino für Alle" werden bis Sonntag im Kino "Filmwelt" ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme mit Hör-Übertragungen für Blinde und Sehbehinderte sowie mit Untertiteln für Hörgeschädigte geboten. Zum dem Eröffnungstag hatte die Kreisorganisation des Blinden- und Sehschwachen-Verbandes gleichzeitig zu einem Aktionstag zum Thema Barriefreiheit geladen. So gab es im Atrium öffentliche Gesprächsrunden mit Verantwortlichen der Stadt unter anderem zum barrierefreien Zugang zu den Linienbussen. Bei Rundgängen mit verbundenen Augen und Blindenstock konnten sich Sehende in die Situaton von Sehbehinderten versetzen. Im Atrium-Außenbereich lud ein Hörmobil zu Hörtests. Außerdem wurden Stadtrundfahrten mit dem siebensitzigen Fahrrad angeboten. Interessierte konnten anhand eine Fragebogens durch die Stadt gehen und zentrale Bereiche auf Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen prüfen. Die ersten 20 Teilnehmer an dieser Aktion erhielten eine Freikarte für eine Vorstellung des ersten inklusiven Filmfestes in Weimar. (wk)
Bauhaus-Museum zeigt neu erworbene Grafikmappen
Im Bauhaus-Museum am Theaterplatz wird zur Stunde die Studio-Ausstellung mit den jüngst erworbenen Bauhaus-Grafikmappen eröffnet. Unter dem Titel "Künstlerische Vielfalt in der Gemeinschaft" präsentiert die Klassik-Stiftung bis zum 20. Juni Originale berühmter Bauhaus-Meister, die mit Hilfe der Thüringer Staatskanzlei und der Kulturstiftung der Länder angekauft wurden. Die Druckwerke stammen aus dem Nachlass des 1961 verstorbenen Kunsthistorikers Richard Hamann. Dabei handelt es sich um die Bauhaus-Mappe "Neue Europäische Graphik" von 1921 und die "Meistermappe" von 1923. Sie enthalten Blätter unter anderen von Lyonel Feininger, Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer. Die Arbeiten wurden in der Graphischen Werkstatt des Staatlichen Bauhauses zu Weimar gedruckt. Sie seien ein "eindrucksvolles Zeugnis der künstlerischen Vielfalt am Bauhaus und zugleich Schlüsselwerke der europäischen Druckgrafik", heißt es.
(wk)
Stadtrat beschließt neue Baumschutzsatzung
Weimar hat eine neue Baumschutzsatzung. Die überarbeitete Fassung erhält weniger Auflagen zum Schutz der Bäume in Privatbesitz. So sind jetzt Obstbäume und Fichten von den Bestimmungen der Stadt ausgenommen. Genehmigungen zum Fällen von Bäumen sowie starken Einkürzen oder Kappen von Kronen gelten nun als erteilt, wenn dies von der Verwaltung nicht innerhalb von drei Monaten abgelehnt wird. -
Die neue Fassung erhielt gestern eine deutliche Mehrheit der Stadträte. Vier enthielten sich der Stimme, fünf waren dagegen. Dazu gehörte auch der FDP-Stadtrat Bernhard Oedekoven, der vor zwei Jahren die Überarbeitung der Baumschutzsatzung angeregt hatte. Für ihn schränke die Satzung noch immer die Freiheit ein, wie sie Artikel 2 des Grundgesetzes gewähre, erklärte der Jurist. Aufgrund von Verboten müsse sich der Baumbesitzer eine Erlaubnis einholen, bei der er Begründungen für die Ausnahme zu geben habe. Die Satzung sollte aber eine grundsätzliche Erlaubnis darstellen, bei der die Stadt Einschränkungen zu begründen habe. So wie dies auch beim Denkmalschutz geregelt sei.
(wk)
Herderkirche erhält noch einmal Geld vom Bund
Die Herderkirche erhält für ihre laufenden Sanierungsmaßnahmen erneut Geld vom Bund. Nach Mitteilung der CDU-Bundestagsabgeordneten Antje Tillmamnn stehen noch einmal 100-tausend Euro aus dem Programm "für nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland" bereit. Aus dem Bundes-Kultur-Topf hat die Kirche in den letzten Jahren bereits Unterstützung in Höhe von 300-tausend Euro erhalten. Die jetzigen 100-tausend sollen in der letzten Phase der Innenraumausstattung unter anderem für die Restaurierung der Kanzel und für die Bestuhlung genutzt werden. Ende dieses Jahres soll alles fertig sein. -
Restauriert wird die Unesco-Welterbestätte in mehreren Etappen seit April 2013. Dabei belaufen sich die Gesamtkosten nach Kirchenangaben auf knapp drei Millionen Euro. Das Geld kommt zum größten Teil aus europäischen Mitteln zur Pflege des Unesco-Welterbes.
(wk)
Bürger-Energie-Genossenschaftler erhalten Ertragsanteil
Die Mitglieder von Weimars Bürger-Energie-Genossenschaft erhalten jetzt 4 Prozent des letztjährlichen Ertrages. Das hat die Generalversammlung am vergangenen Montag einstimmig beschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat berichteten von einem erfolgreich abgeschlossenen Geschäftsjahr. Demnach stammen die guten Erträge aus dem Betrieb mehrerer Solaranlagen und einer Beteiligung am Windpark Eckolstädt. Bei der Versammlung in der ehemaligen Notenbank Steubenstraße wurde auch das neueste Photovoltaik-Projekt auf dem Dach des Gebäudes vorgestellt. -
Die Genossenschaft "Energie in Bürgerhand" hat derzeit 66 Mitglieder. Bürger aus Weimar und dem Weimarer Land seien herzlich eingeladen, sich zu beteiligen, hieß es.
(wk)