Stadt und Land gedenken Deportation Thüringer Juden
Nachricht vom 10.Mai 2017
Mit einer Gedenkveranstaltung auf dem Gelände der ehemaligen Viehauktionshalle haben heute Nachmittag die Stadt und das Land an die Deportation Thüringer Juden vor 75 Jahren erinnert. Die an der Bahn erbaute Viehauktionshalle diente den Nazis als Sammelort für die jüdischen Bürger vor ihrem Abtransport in die Vernichtungslager. Sowohl am 10. Mai als auch am 19. September 1942 gingen von dort Züge mit insgesamt 877 Deportierten in die Ghettos und Lager Richtung Osten. Nur eine, damals 18-jährige junge Frau überlebte. - Zum Gedenken sprachen Oberbürgermeister Stefan Wolf, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Thüringen, Reinhard Schramm und die stellvertretende Ministerpräsidentin Heike Taubert. Buchenwald-Gedenkstätten-Leiter Ricola-Gunnar Lüttgenau stellte die geschichtlichen Hintergründe der Deportationen dar. Danach lasen Jugendliche vom Stellwerk-Theater aus den Briefen von Louise Jacobson. Die französische Jüdin schrieb ihrer Familie von den schrecklichen Erlebnissen aus den Lagern Drancy und Auschwitz. Alexander Voynov begleitete die Veranstaltung auf dem Akkordeon. (wk)
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