Kölner Theater-Tribunal klagt Merkel an
Nachricht vom 22.Mai 2017
Das Kölner NSU-Theater-Tribunal, von dem RadioLOTTE Weimar am Freitag berichtete, hat zum Ende auch Angela Merkel angeklagt. Die CDU-Politikerin habe als Bundesjugendministerin Anfang der 1990er Jahre mit ihrem Programm der "akzeptierenden Jugendsozialarbeit" systematisch Neonazi-Netzwerke verharmlost und mitermöglicht. Dadurch seien viele Jugendclubs in den neuen Bundesländern zur Infrastruktur militanter Neonazis geworden, so auch der Winzerclub in Jena, in dem sich Beate Zschäpe, Ralf Wohlleben, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos organisierten, hieß es in Köln. Ebenso prangerte der fiktive Gerichtshof die ehemaligen Bundesinnenminister Otto Schily, Wolfgang Schäuble und Hans-Peter Friedrich an. Außerdem stehen Juristen, Ermittler bei der Polizei, V-Leute des Bundesverfassungsschutzes, Journalisten und Neonazis auf der "Anklageliste". Die wurde am Samstag symbolisch der "deutschen Zivilgesellschaft" übergeben. - Das von Künstlern und Initiativen initiierte "Tribunal NSU-Komplex auflösen" beschäftigte sich seit Mittwoch im Kölner Schauspiel mit den Morden des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrundes. RadioLOTTE Weimar hatte dazu am Freitag eine Sondersendung live aus Köln gestaltet. (wk)
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