Nachricht vom 12.Februar 2007
Die Anna-Amalia-Bibliothek hat ihre klassischen Forschungen um ein ungewöhnliches Thema erweitert. Experten beschäftigen sich dort derzeit mit dem Schicksal der Arbeiterbibliotheken im Nationalsozialismus. Noch 1931 habe es allein in Thüringen 250 solcher Bibliotheken mit fast 30 Tausend Lesern gegeben, so Literaturwissenschaftler Jürgen Weber. Dann seien die Bibliotheken der Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter und Freidenker geschlossen worden. Die Bestände seien beschlagnahmt, eingestampft oder 1933 verbrannt worden, so Weber weiter. Nach dem Krieg habe das Schicksal dieser Bibliotheken aber kaum jemanden interessiert. (dpa/wk)
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