Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. Februar 2007
In Jena haben rund 1.500 Mediziner, Sozialarbeiter, Juristen und Pädagogen über Möglichkeiten zum verstärkten Kinderschutz diskutiert. Die erste Thüringer Kinderschutz-Konferenz soll dazu dienen, ein Netz aufzubauen, um rechtzeitig gegen die Mißhandlung von Kindern vorgehen zu können. Nach Angaben der 12 Kinderschutzdienste des Landes gibt es in Thüringen etliche Fälle. Dabei sei die Zahl der Straftaten von Erwachsenen gegenüber Kindern seit Jahren gleichbleibend hoch. Das häufigste Delikt sei sexueller Missbrauch. - Der "Landeselternverband Kindertagesstätten" hat die gemeinsame Initiative aller Berufsgruppen, die mit Kindern zu tun haben, begrüßt. Von den politisch Verantwortlichen fordert er, Kinderschutz- und Bildungseinrichtungen finanziell besser abzusichern. (dpa/wk)
Der weltberühmte Dirigent und Pianist Daniel Barenboim hat sich für den Erhalt der Thüringen-Philharmonie Gotha-Suhl eingesetzt. Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper forderte Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus auf, die finanzielle Unterstützung des Landes nicht zu verweigern. Das Orchester sei weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, heißt es in einem offenen Brief. Die Auflösung der Thüringen-Philharmonie wäre ein fatales Signal für die Deutsche Orchesterlandschaft. - Barenboim gründete in Weimar das West-Östliche-Divan-Orchester, das junge arabische und israelische Musiker vereint. Dafür erhält er in der Kulturstadt im März die Goethe-Medaille. (dpa/wk)
Orchestervorstand dementiert Zeitungsmeldung zur Staatskapelle
Die Weimarer Staatskapelle will nicht aus dem Betrieb des Deutschen Nationaltheaters Weimar aussteigen. Das erklärte Marco Thinius vom Orchestervorstand im heutigen Vormittagsprogramm von Radio LOTTE Weimar. Thinius dementierte damit anderslautende Presseberichte von heute. Thinius erklärte weiter, Vorstand und Betriebsrat des Orchesters hätten in ihrem Brief an Ministerpräsident Dieter Althaus auf die kommende Finanzierungsnot aufmerksam gemacht. Es sei ein erheblicher Stellenverlust und damit der Abstieg zu einem B-Orchester zu fürchten. Das Land solle die Staatskapelle deshalb durch eine dauerhaft abgesicherte Finanzierung auch zu einem wirklichen Staatsorchester machen.
Dieses Schreiben sei mit Intendant Stephan Märki abgestimmt gewesen und Oberbürgermeister Stefan Wolf zur Kenntnis gegeben worden. Den Brief gerade heute öffentlich zu machen und ihn als Wunsch nach Loslösung vom DNT zu interpretieren, hält Thinius für ein gezieltes Störmanöver zu den heute stattfindenden Theaterverhandlungen in Erfurt.
(wk/mh)
Von Witzleben gibt Vorstandsvorsitz von Jenoptik auf
Jenoptik-Chef Alexander von Witzleben gibt seinen Posten in Jena auf. Das hat heute die "Financial Times Deutschland" mitgeteilt. Den Vorstandsvorsitz bei dem Technologiekonzern hatte von Witzleben im Juni 2003 von Lothar Späth übernommen. Künftig werde er das Industriegeschäft der Haniel-Gruppe in Duisburg leiten, heißt es. Er werde den Posten im Juni oder Juli antreten. Dem Bericht zufolge hat Jenoptik schon einen Nachfolger gefunden. Am kommenden Freitag solle auf der Aufsichtsratssitzung der einzige weitere Vorstand, Michael Mertin, zum neuen Chef gekürt werden.
Der Familienkonzern Haniel ist weltweit im Handel und der Aufbereitung von Rohstoffen für die Edelstahlindustrie tätig. Er setzt rund 2 Milliarden Euro im Jahr um.
(dpa/wk)
Bundestags-Enquetekommission informiert sich in Weimar
Die Bundestags-Enquetekommission "Kultur in Deutschland" hat sich gestern in Weimar informiert. Unter anderem hat sie sich für die in der Stadt eingeführte Kulturabgabe und das "Finanzierungsmodell DNT" interessiert. Gespräche wurden mit Intendant Stephan Märki, Klassik-Stiftungs-Präsident Hellmut Seemann, Kunstfest-Leiterin Nike Wager und Stadtkulturdirektor Felix Leibrock geführt. Wie die Vorsitzende der Kommission Gitta Connemann bei RadioLOTTE Weimar sagte, werde nach Möglichkeiten gesucht, die reiche Kulturlandschaft im Osten finanzierbar zu halten. In Weimar sollte der Bund das Kunstfest und den Bau eines Zentraldepots für die Kunstschätze der Stadt unterstützt werden, so die CDU-Politikerin. -
Der Enquetekommission "Kultur in Deutschland" gehören Abgeordnete aller Bundestagsfraktionen an. Sie ist heute nach Leipzig weiter gereist.
(wk)
In Legefeld ist gestern auf der B87 ein siebenjähriger Junge schwer verletzt worden. Er wurde von einem Auto erfaßt als er zehn Meter hinter der Fußgängerampel auf die Straße sprang. Die Fahrerin, für die die Ampel "grün" anzeigte, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Das Kind wurde ins Weimarer Klinikum eingeliefert. (wk)
Die Staatskapelle Weimar will nicht mehr dem Deutschen Nationaltheater angehören. Laut "Thüringer Allgemeine" haben die Musiker in einem Brief an Ministerpräsident Dieter Althaus den Wunsch geäußert, in eine Trägerschaft des Landes Thüringen zu kommen. Damit würden sie die bisherigen Bemühungen der Stadt und des Generalintendanten Stephan Märki unterlaufen, das Spitzenorchester als einen untrennbaren Bestandteil der künstlerischen Eigenständigkeit des Weimarer Hauses zu behalten. Märki habe Verständnis für eine Gruppe geäußert, "die als erste ans Ziel will", heißt es. Er halte aber an seinen Überzeugungen von einer Struktur des DNT mit der Staatskapelle fest. - Heute findet in Erfurt ein Spitzengespräch zur Zukunft der Theater Erfurt und Weimars mit Althaus und Kultusminister Jens Goebel von der CDU sowie den beiden Oberbürgermeistern Andreas Bausewein und Stefan Wolf von der SPD statt. Zuletzt stand eine sogenannte Theaterholding zur Diskussion, die die künstlerische Eigenständigkeit beider Häuser berücksichtigen soll. (wk)
Die Weimarer Coverband "Borderline" fliegt heute nach Afghanistan und weiter nach Usbekistan. Sie gibt zwei Konzerte vor deutschen Soldaten in Kabul und Termez. Die fünf Musiker würden sich dabei auf militärisch sicherem Terrain bewegen, heißt es. Flug, Unterkunft und Essen bezahlt die Bundeswehr. Gespielt werden sollen die "Meilensteine" der Musikgeschichte aber auch Wunschtitel. (wk)