Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Februar 2007
In Thüringen ist die Zahl der Straftaten im Jahr 2006 insgesamt leicht gesunken. Das ist der gestern veröffentlichten Kriminalitätsstatistik zu entnehmen. Die Zahl der Gewalttaten, wie Mord, Totschlag und Körperverletzungen ist allerdings angestiegen. Dabei wurden seit 15 Jahren nicht mehr soviel Vergewaltigungen registriert, wie im Jahr 2006. Noch stärker angestiegen ist die Zahl der erfaßen Delikte bei der Wirtschaftskriminalität. Die sollen aber 100-prozentig aufgeklärt worden sein. Die Aufklärungsquote insgesamt wird mit 64 Prozent angegeben. Damit nehme Thüringen einen Spitzenplatz in Deutschland ein, sagte Innenminister Karl Heinz Gasser bei der Vorstellung der Statistik in Erfurt. - Die Zahl der rechtsradikalen Delikte wird als gleichbleibend hoch angegeben. Sie wird aber getrennt von Fällen fremdenfeindlicher Übergriffe erfaßt. Deren Zahl ist wiederum angestiegen. Deutlich weniger wurden sogenannte linksextremistischen Straftaten erfaßt. (wk)
Die Linkspartei im Thüringer Landtag will die Rolle des Bürgerbeauftragten im Parlament stärken. Er müsse als ein "Bürgeranwalt" unabhängig von Mehrheitsverhältnissen agieren könen, so ihr Antrag für die Landtagssitzung am Donnerstag. Auch der SPD-Antrag zielt auf die Stärkung der Position des neu zu besetzenden Beauftragten. Die CDU will dagegen die Rechte des Bügervertreters zugunsten des Petitionsausschusses begrenzen, der Eingaben zu beantworten hat. Der Ausschuß wird allerdings nach den parlamentarischen Stimmenverhältnissen besetzt. - Der vorherige Amtsträger war Anfang Januar in den Ruhestand getreten. Die Position wurde nicht wieder besetzt, weil nach Auffassung der CDU-Mehrheit erst das Petitionsrecht neu geregelt werden sollte. (wk)
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat zu seiner nächsten Bürgersprechstunde ins Rathaus eingeladen. Sie soll am Nachmittag des 29. März stattfinden. Dann können Weimarer zum Stadtgeschehen Fragen stellen, Anregungen geben und eigene Anliegen vortragen. Um die Sprechstunden vorbereiten zu können, wird um Voranmeldung gebeten. - Die Gespräche mit dem Oberbürgermeister werden einmal im Monat angeboten. Zur ersten Sprechstunde Anfang Februar hatten sich 35 Weimarer angemeldet. (wk)
Der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatow kommt nach Weimar. Er macht hier am 24. März auf einer Lesereise Station. Der heute 78-jährige war vor allem in der DDR mit seinen Büchern wie der "Weiße Dampfer" oder "Die Richtstatt" bekannt geworden. Seinen internationalen Durchbruch hatte er in den sechziger Jahren mit der Novelle "Djamila". Auf seiner Tour liest er aus seinem neuen Buch "Der Schneeleopard". Die Reise führt ihn unter anderen auch nach München, Hamburg, Bern und Zürich. (wk)
In einer Podiumsveranstaltung will die Weimarer CDU heute den "Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre" vorstellen. Nach dem Willen der Partei soll er nach öffentlicher Diskussion 2008 in Kraft treten. Zu dem Podium im Kaiserin-Augusta-Hotel wurde die maßgebliche Autorin des Planes Ada Sasse geladen. Sie ist Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Erfurt. Außerdem soll der Leiter des Staatlichen Schulamtes, Helmut Ilk, Rede und Antwort stehen. (wk)
Klassik-Stiftung plant doch Veranstaltungen zum Schillerjahr 2009
Zum 250. Geburtstag des Dichters Friedrich Schiller in zwei Jahren plant die Weimarer Klassik-Stiftung doch Veranstaltungen. Das sagte Stiftungspräsident Hellmut Seemann heute bei RadioLOTTE Weimar. Das Jahresthema 2009 solle aber das Weimarer Bauhaus sein, anlässlich seines 90-jähriges Bestehens. Zeitungen hatten Seemann nach der Jahrespressekonferenz der Stiftung mit den Worten zitiert: "Wir werden kein Schillerjahr 2009 haben". Aus dem Thüringer Kultusministerium hieß es allerdings, daß Schillers 250. Geburtstag in Weimar offiziell begangen werde. Es werde kein Entweder-Oder geben, hieß es bezüglich des geplanten Bauhausjahres.
(wk)
Weimar soll Feuerwehrsatzung bekommen
Weimar soll eine Feuerwehrsatzung bekommen. Darauf hat sich gestern der Stadtrat-Unterausschuß "Brandschutz" verständigt. Teil der Satzung soll die Ernennung eines Stadt-Brandinspektors sein. Als Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr könnte er künftig dem Amtsleiter für Brand- und Katastrophenschutz zur Seite gestellt werden. Einhellig hat der Ausschuß gestern auch empfohlen, den Freiwilligen Feuerwehren Weimars mehr Verantwortung zu übertragen. Im Gegenzug sei es dann nicht mehr nötig, die Berufsfeuerwehr mit mehr Personal auszustatten.
(mh)
Koalition plant dringliche Anfrage zur Müllentsorgung
Die Stadträte von CDU und Weimarwerk befürchten, daß die Stadt möglicherweise zu hohe Müllentsorgungsgebühren an Erfurt bezahlt. Sie planen deshalb für morgen eine entsprechende dringliche Anfrage im Stadtrat. Hintergrund ist der Streit zwischen dem Weimarer Land und Erfurt über soganannte "nicht gebührenfähige Bestandteile" in den Erfurter Müllrechnungen. Die sind möglicherweise darauf zurückzuführen, daß die Erfurter Stadtwerke eine Tochtergesellschaft gegründet haben, die die neue Müllverbrennungsanlage betreibt. -
Die Städte Erfurt, Weimar und der Landkreis entsorgen ihren Müll gemeinsam in der neuen Müllverbrennungsanlage Erfurt. Eine zusätzliche Betreibergesellschaft war ursprünglich nicht vorgesehen.
WK