Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Februar 2007
Gegen den ehemaligen Geschäftsführer des Erfurter Flughafens, Gerd Ballentin, ist gestern Anklage erhoben worden. Der Vorwurf lautet auf Betrug in besonders schwerem Fall. Zusammen mit einem Mitarbeiter soll Ballentin die Passagierzahlen des Flughafens gefälscht haben, um zusätzlich 5 Millionen Euro Fördermittel des Landes zu kassieren. Der Ex-Flughafenchef bestreitet dies. Dagegen hat sein Mitarbeiter laut Staatsanwaltschaft ein Geständnis abgelegt. Die Vorgänge um den Erfurter Flughafen beschäftigen derzeit auch einen Untersuchungsausschuss des Landtages. Er prüft, ob Regierungvertreter in den Skandal verwickelt sind. (dpa/wk)
Thüringens CDU-Innenminister Karl-Heinz Gasser hat sich für verdeckte Computer-Kontrollen ausgesprochen. Voraussetzung sei aber eine richterliche Anordnung, sagte er dem MDR. Gasser schließt sich damit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble an, der eine entsprechende Gesetzesänderung will. Der Bundesgerichtshof hatte gestern, ein heimliches Ausspähen von Computern als rechtswidrig zurückgewiesen. Es fehle dazu die gesetzliche Grundlage, hieß es. - Grüne, FDP und Datenschützer begrüßten das Urteil. Thüringens Datenschutzbeauftragter Harald Stauch sagte dem MDR, daß die private Lebensgestaltung einem ganz besonderen Schutz unterliegen müsse. (wk)
Der Kinofilm "Das wilde Leben" erfährt morgen seine zunächst einzige Vorführung in Weimar. Die Kinos haben für den jetzt bundesweit angelaufenen Film über die 68er-Ikone Uschi Obermaier bisher keine Kopien erhalten, weil die Stadt von den Verleihern als zu klein eingeschätzt wird. Die morgige Sondervorstellung im CineStar hat die Bauhaus-Uni möglich gemacht. Die Professur für Marketing und Medien hat in ihrer Reihe "Guru-Talk" den Produzenten des Film, Dietmar Güntsche, eingeladen, der eine Kopie des Streifens mitbringt. Güntsche spricht über die Entstehungsgeschichte des Films, seine Arbeit als Produzent und die Herausforderung, Ökonomie und Kunst zu verbinden. (wk)
Während der Winterferien bietet die Klassik-Stiftung auch ein Programm für Schulkinder an. Sie können sich morgen auf Spurensuche zu Goethes Farbenlehre begeben. Die soll im Wohnhaus des Meisters beginnen. Am Donnerstag wird ins Wittumspalais zur Herzogin Anna Amalia eingeladen und am Freitag steht erneut eine Kinderführung durchs Goethehaus an. Die hat den Titel "Der Junge mit dem Flügelhut". (wk)
Die Franz-Liszt-Hochschule feiert heute die Schenkung des Nachlasses von Johannes Ernst Köhler. Der Festakt findet am Abend im Institut für Schul- und Kirchenmusik statt. Den Nachlaß des Weimarer Stadtorganisten und Pädagogen hat Köhlers Frau Hannelore der Hochschschule vermacht. Die Weimarpeisträgerin schenkte der ehemaligen Wirkungstätte ihres Mannes wertvolles Notenmaterial und Einspielungen Köhlers. Der war mehr als 40 Jahre Organist an der Herderkirche und bis zu seiner Emeritierung 1975 Orgellehrer an der Hochschule. Er war 1990 verstorben. (wk)
Förderung einer Koordinierungsstelle gegen Rechts weiter unklar
Ob die für Weimar und das Weimarer Land geplante Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus aus dem neuen Bundesprogramm gefördert wird, ist weiter unklar. Wie die Referentin für Jugendpolitik im Thüringer Sozialministerium, Ute Karger, gegenüber RadioLOTTE Weimar sagte, warte man stündlich auf Nachricht aus dem Bundesministerium. Dorthin haben alle an einer Förderung Interessierten ihre Anträge online gestellt. Wenn bekannt gegeben ist, welche Thüringer Kommunen sich an lokalen Aktionsplänen beteiligen wollen, werde man sofort sichten, werten und entscheiden, so Karger. Davor wolle sie keine besondere Präferenz für Weimar abgeben. Daß von den zehn möglichen Förderungen in Thüringen bereits drei gesetzt sind, habe mit einer notwendigen Vorabnennung an das Bundesministeriums zu tun. Da hätten Pößneck, Saalfeld und der Kyffhäuserkreis bereits die Voraussetzung für eine Unterstützung erfüllt.
(wk)
Stadtbücherei erweitert Öffnungszeiten
Die Weimarer Stadtbücherei will im neuen Jahr ihre Öffnungszeiten erweitern. Das hat jetzt die Stadtverwaltung mitgeteilt. Die Öffnung war im Jahr 2005 aus Personalgründen eingeschränkt worden. Da war die Besucherzahl um 20 Tausend geschrumpft. Im vergangenen Jahr war erneut ein Rückgang um 10 Tausend zu verzeichnen. Die Bücherei genieße aber nach wie vor hohe Popularität, heißt es von der Stadt. Fast jeder fünfte Weimarer sei in der Bücherei als Leser angemeldet. Rund 300 Veranstaltungen seien im letzten Jahr gefüllt gewesen. Nachgedacht werde jetzt auch über die Gebührensatzung, heißt es weiter. Die solle auf vielfachen Wunsch verändert werden. -
Im Oktober hatten das weimarwerk-Bürgerbündnis und die Grünen für eine gebührenfreie Buchausleihe eingesetzt.
(wk)
Weimarer Verbund schließt Vertrag zur Rettung der Kulturgüter im Notfall
Die Mitglieder im sogenannten "Notfall-Verbund für Kulturgüter" wollen heute einen Vertrag schließen. Der Hifeverbund hatte sich bereits 2003 nach dem Hochwasser in Weimar gegründet und sich beim Brand der Anna-Amalia-Bibliothek bewährt. Im vergangenen Jahr wurde eine gemeinsame Notfallübung durchgeführt. Jetzt soll ein Schriftstück festlegen, wie sich die großen Weimarer Kultureinrichtungen im Katastrophenfall gegenseitig unterstützen wollen. Die Vereinbarung wird heute neben der Stadt Weimar von der Klassik-Stiftung, dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv, der Gedenkstätte Buchenwald, dem Archäologie-Museum und den beiden Hochschulen der Stadt unterzeichnet. Der Verbund gilt als einzigartig in Deutschland. Er habe durch seine Konzeption und seine Übungen von Dresden bis Berlin von sich reden gemacht, heißt es von der Stadtverwaltung.
(wk)