Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. Februar 2007
Studenten in Jena wollen die ab Herbstsemester erstmals fälligen Verwaltungsgebühren nicht bezahlen. Zu dem Boykott hat jetzt der Studentenrat der Friedrich-Schiller-Universität aufgerufen. Er hält das Verwaltungsgeld für eine schleichende Einführung von Studiengebühren. Dies würden auch Parteien und Gewerkschaften so werten, sagte gestern Frank Dörfler vom Studentenrat in Jena. Studiengebühren seien, egal in welcher Form, unsozial. Da sich alles Einwirken auf die Thüringer Landesregierung als fruchtlos erwiesen habe, greife man nun zum stärksten Mittel, so Dörfler. - Der Landtag hatte trotz massiver Proteste beschlossen, pro Semester 50 Euro für die Verwaltung der Hochschulen zu erheben. (wk)
Das Thüringer Kultusministerium hat sich gegen eine Diskussion über Hochschulstandorte gewandt. Man werde derzeit keine Strukturdebatte führen, sagte Ministeriumssprecher Detlef Baer. Hintergrund seien die Verhandlungen mit dem Bund zum Hochschulpaket 2020. Dabei gehe es um erweiterte Kapazitäten an deutschen Hochschulen. Überlegungen, die Universitäten Erfurt und Jena zusammenzulegen, seien daher kontraproduktiv. Den Vorschlag hatte Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter am Sonntag gemacht. (dpa/wk)
Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus hat sich in Berlin für mehr Anstrengungen beim Klimaschutz ausgesprochen. Die aktuelle Entwicklung zeige, daß dafür in den nächsten Jahren mehr getan werden muß, so das CDU-Präsidiumsmitglied gestern. Zuvor hatte die Thüringer SPD von Althaus in Sachen Klimaschutz mehr Engagement verlangt. Der Ministerpräsident solle ein entsprechendes Programm für Thüringen vorlegen, so SPD-Landeschef Christoph Matschie. Hintergrund war, daß Althaus im Land einen Kurswechsel in der Umweltpolitik abgelehnt hatte. Zur Begründung sagte er, die Union engagiere sich ohnehin seit Jahren immer stärker für den Klimaschutz. (dpa/wk)
DNT-Inszenierung zum Berliner Theatertreffen eingeladen
Die DNT-Inszenierung "Krankheit der Jugend" von Tilmann Köhler wird zum diesjährigen Theatertreffen im Mai nach Berlin eingeladen. Das hat gestern am späten Abend die Jury in der Hauptstadt entschieden. Das Stück von 1925 sei als aufregend junges und lebendiges Zeittheater inszeniert, sagte Theaterkritiker und Jurymitglied Hartmut Krug heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Der junge Regisseur schaffe mit einem Ensemble von Gleichaltrigen ein körperlich-sinnliches Theater, das heutiges Lebensgefühl ausdrückt. -
"Krankheit der Jugend" ist ein Stück von Ferdinand Bruckner und hatte im vergangenen Sommer im e-werk Premiere. Bei den insgesamt zehn eingeladenen Inszenierungen steht nun die Weimarer Arbeit als einzige neben solchen von Großstadttheatern. Dabei sind unter anderen das Deutsche Theater Berlin, das Wiener Burgtheater, das Schauspielhaus Zürich und das Thalia Theater Hamburg. -
Bisher war Weimar zweimal beim Theatertreffen vertreten. 1991 und ´93 waren Inszenierungen von Leander Haußmann eingeladen worden.
(mh/wk)
Zivilmilitärischer Einsatzstab für Weimar im Aufbau
Auch in Weimar wird derzeit ein sogenannter "zivilmilitärischer Einsatzstab" aufgebaut. Er soll in schweren Unglücks- oder Katastrophenfällen den Krisenstab der Stadt enger mit der Bundeswehr verbinden. Das hat jetzt der Sprecher des Wehrbereichskommandos in Erfurt, Hermann-Josef Dresbach, bei RadioLOTTE Weimar bestätigt. In dem Verbindungskommando sollen im Einsatzfall zwölf bei der Bundeswehr Gediente aus der Region zur Verfügung stehen. Die Hälfte sei schon nominiert. Weitere Reservisten werden dafür noch gesucht. Bundesweit werden künftig 426 solcher Stabstellen auf der Ebene von Landkreisen und kreisfreien Städten eingerichtet. Im Freistaat sollen sie ab dem 1. Juni einem "Landeskommando Thüringen" unterstellt sein.
(wk)
Die Leichtathletik-Trainer Kirsten und Jens Schröter haben gestern abend den Ehrenpreis des Rotary Clubs Weimar erhalten. Der Club würdigte damit das ehrenamtliche Engagement des Ehepaares Kirsten beim KSSV Victoria Weimar-Schöndorf. Beide betreuen dort mehrmals in der Woche insgesamt 120 Kinder und Jugendliche. Der Chef des Stadtsportbundes, Stefan Hügel, sagte in seiner Laudatio, das Trainerehepaar opfere dafür einen großen Teil seiner Freizeit. Im sozial schwierigen Umfeld von Schöndorf würden die Schröters wertvolle sozialpädagogische Arbeit leisten, so Hügel. Der Ehrenpreis der Rotarier wird einmal im Jahr für ehrenamtliches Engagement vergeben und ist mit 1000 Euro dotiert. Das Geld soll diesmal der Leichtathletik-Arbeit im KSSV zugute kommen. (mh)
Einen sogenannten "Leuchtturm der deutschen Sprache" wird es in Weimar nicht geben. Der Verein der Deutschen Sprache wollte in der Innenstadt eine nachts beleuchtete Stele mit Zitaten deutscher Schriftsteller aufstellen. Den jetzt dafür von der Kunstkommission empfohlenen Standort Weimar-West wollen die Antragsteller aber nicht akzeptieren. - Die Kunstkommission empfiehlt, ob und wo in der Stadt Kunstwerke aufgestellt werden dürfen. Sie setzt sich aus Vertretern der Stadtverwaltung und des Kulturausschusses des Stadtrates zusammen. Wie der Ausschuß gestern beschlossen hat, soll künftig auch ein Vertreter der Bauhaus-Uni dazukommen. Die letztendliche Entscheidung soll dann der Oberbürgermeister treffen. (wk)
Über Weimarpreisträger wird weiter wie bisher entschieden
Wer den Weimarpreis 2007 bekommt, wird wie bisher vom Kulturausschuß und den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates bestimmt. Ob sich das Vergabegremium künftig anders zusammensetzt, werde aber weiter diskutiert, so Kulturausschuß-Vorsitzender Dirk Möller heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Zuletzt hatte Weimarpreisträger und Schriftsteller Wulf Kirsten angeregt, daß über eine Neuvergabe auch bisherige Träger der Ehrung entscheiden sollen. -
Bis zum 31. März können für dieses Jahr noch Vorschläge an den Kulturausschuss eingereicht werden. Gewürdigt werden sollen Menschen, die sich um das kulturelle Ansehen der Stadt verdient gemacht haben. Verliehen wird der Weimarpreis wie immer am 3. Oktober im Deutschen Nationaltheater.
(wk)