Rechtsextremisten gewinnen in Thüringen weiter an Boden
Nachricht vom 25.Mai 2007
Die rechtsextremistische NPD hat in Thüringen weiter an Boden gewonnen. Mit 140 neuen Mitgliedern im vergangenen Jahr ist die Zahl ihrer beitragszahlenden Anhänger auf fast 400 gestiegen. Das geht aus dem gestern vorgestellten Verfassungsschutzbericht des Landes für 2006 hervor. Die Partei verfügt inzwischen über 13 Kreisverbände mit durchschnittlich 30 Mitgliedern. Gleichzeitig hat sich die Zahl der erfaßten Straftaten mit fremdenfeindlichem Hintergrund von 105 auf 150 erhöht. CDU-Innenminister Karl Heinz Gasser nannte diese Zahl "bedenklich". Für "bedrohlich" hält der innenpolitische Sprecher der SPD, Heiko Gentzel, die Situation. Angesichts der Erfolge, die die NPD vor allem bei Jugendlichen habe, sei es "fünf vor zwölf", so Gentzel. Grünen-Sprecherin Astrid Rothe-Beinlich forderte, den Kampf gegen Rechts nicht länger nur den engagierten Bürgern zu überlassen. Thüringen sei das einzige Bundesland, in dem es kein Programm gegen Rechtsextremismus gebe. (wk)
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