Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 14. Februar 2002
Vogel erhöht Druck auf Vertriebenen-Verband
Thüringens Ministerpräsident Vogel hat wegen des umstrittenen ehemaligen Landeschefs Latussek den Druck auf den Bund der Vertriebenen erhöht. Vogel erwartet vom Bund der Vertriebenen eine eindeutige und klare Trennung von Herrn Latussek. Latussek solle weder in der Verwaltung noch an politischen Entscheidungen mitwirken, sagte der Ministerpräsident weiter. Latussek hatte im November vergangenen Jahres im Zusammenhang mit den Zahlen der Opfer im KZ Auschwitz von Lügen gesprochen. Ungeachtet seines Rücktritts als BdV-Landeschef gehört er jedoch weiter dem Landesvorstand an. Dies sorgt auch innerhalb des Verbandes zunehmend für Unmut. So äusserte sich der BdV Regional-Vorsitzende von Altenburg Helmut Schönwald in einem Radio LOTTE Interview zu den Folgen der Latussek- Affäre: (O_Ton_Schönwald) Schönwald hat aus Protest gegen Latussek seine Vorstandsmitgliedschaft ruhen lassen. Die Landes-Regierung hatte bereits am Dienstag die Förderung des BdV-Verbands in Thüringen auf Eis gelegt.
Menschenrechts-Preisträgerin Merly Hermoso verstorben
Merly Hermoso, die Leiterin der Hilfsorganisation PREDA, ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Merly Hermoso hatte gemeinsam mit ihrem Ehemann Alex Hermoso und dem Pater Shay Cullen auf den Philippinen die PREDA-Schutzorganisation für missbrauchte Kinder gegründet. Die PREDA entwickelte ein Selbsthilfeprogramm für die ärmste ländliche Bevölkerung, das vielen Familien ein Einkommen sichert und sie somit vom Verkauf ihrer Kinder abhält. Merly Hermoso hatte im Dezember 2000 stellvertretend für Pater Shay Cullen den Weimarer Menschenrechtspreis entgegen genommen.
"Sekretärinnen"gehen in die Baby-Pause
Die "Sekretärinnen"gehen in die Babypause. Maryam El-Ghussein, eine Darstellerin der DNT-Erfolgs-Inszenierung erwartet im März Familiennachwuchs. Die "Sekretärinnen"-Vorstellungen werden aber nicht komplett aus dem Programm genommen - sie werden nur in der nächsten Zeit rarer gesät sein, so das DNT. Den Lieder-Abend von Franz Wittenbrink kann man in alter Frische wieder im Mai erleben.
Tod der 10jährigen Desiree aus Jena weiter ungeklärten
Nach dem bislang ungeklärten Tod der 10jährigen Desiree aus Jena erhält das Sonderkommando der Kripo Unterstützung von Spezialisten des LKA. Die Suche nach zwei Jugendlichen als wichtige Zeugen blieb auch nach zwei Aufrufen der Polizei erfolglos. Augenzeugen hatten sie am Sonnabendnachmittag mit einem gelb-schwarzen Mountainbike nahe der Stelle gesehen, an der die Tote am Sonntag gefunden wurde. Bislang gingen über 50 Hinweise ein. Das Mädchen war am Sonnabendnachmittag im Jenaer Stadtteil Winzerla zum Inline-Skaten aus dem Haus gegangen, dann aber nicht wiedergekommen.
Thüringer Industrie im vergangenen Jahr deutlich weniger gewachsen
Die Thüringer Industrie ist im vergangenen Jahr deutlich weniger gewachsen als in den Jahren zuvor. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik stieg der Umsatz 2001 nur noch um 3,5 Prozent. In den Jahren 1999 und 2000 betrug das Umsatzwachstum noch rund 15 Prozent. Als Grund für das abgeschwächte Wachstum wird der Rückgang der Auslandsgeschäfte genannt. Die Auslandsumsätze stiegen im Vorjahr lediglich um 6,5 Prozent. Das ist 7 mal weniger als in den Jahren zuvor.
Verstärkte Verkehrskontrollen in den Faschingstagen
Der Thüringer Polizei sind in den Faschingstagen bei verstärkten Verkehrskontrollen 53 betrunkene Narren ins Netz gegangen. Sie hatten sich trotz Alkoholkonsums hinters Steuer gewagt. Dem Innenministerium zufolge kamen weitere vier Fahrer unter Drogeneinfluss hinzu. 28 benebelte Fahrzeuglenker hätten ihren Führerschein sofort abgeben müssen. Insgesamt hatten die Beamten über die Faschingstage 186 Kontrollstellen eingerichtet. Dabei wurden 4000 Autofahrer gestoppt, meist weil sie zu schnell fuhren. Alles in allem drohen 98 Fahrverbote.
Umstrittenen Schulnetz-Plan in der Diskussion
Bürgermeister Stefan Wolf diskutierte gestern den umstrittenen Schulnetz-Plan in der Musäus-Schule. Wolf erläuterte den Vorschlag der Verwaltung - die Musäus-Schule und die Kollwitz-Schule künftig zusammen zu legen. Da der Plan den Erhalt der Musäus-Schule vorsieht, war die Diskussion nicht so emotional, wie bei der Kollwitz-Schule. An der Musäus-Schule, so sind sich alle Verantwortlichen einig, sind die "Kollwitz-Schüler"willkommen. So sollen besondere Angebote der Kollwitz-Schule an der zukünftig gemeinsamen Schule fortgeführt werden. Heute können Eltern, Schüler und Lehrer an einer Anhörung des Bildungsausschusses teilnehmen. Die Anhörung beginnt 19 Uhr im grossen Saal in der Schwansee-Strasse 17.