Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. Februar 2002
Hasenbeck bleibt in Weimar
Der Parteilose Michael Hasenbeck bleibt in Weimar. Der Stadtrat von Baden-Baden hat gestern über seinen zweiten Bürgermeister abgestimmt und dem Weimarer Außenseiter keine Chance gelassen. 31 gegen zehn Stimmen - so das Ergebnis für den Amtsinhaber Kurt Liebenstein. So lange die zersplitterten politischen Kräfte in Baden-Baden sich nicht einig waren, wurden Hasenbeck gute Chancen eingeräumt. Letztlich blieb dem Weimarer Verwaltungsrichter ein Achtungserfolg. Nach dem Stimmverhältnis der geheimen Wahl zu urteilen, konnte Hasenbeck die Freien Wähler und die FDP auf sich vereinen. Die Bündnis-Grünen enthielten sich offenbar. (gh)
Suspendierte Weimarer Lehrerin wird nicht entlassen
Die wegen Verdacht auf Körperverletzung suspendierte Weimarer Grundschul-Lehrerin wird nicht entlassen. Nach Informationen des Kultusministeriums, werde sie abgemahnt und im Schulamtsbereich versetzt. Die Vorwürfe seien nicht so ernst, wie zunächst angenommen, hieß es weiter. Eltern hatten der Lehrerin vor zwei Wochen vorgeworfen, Schüler mit dem Zeigestock geschlagen und mit dem Klebeband den Mund verschlossen zu haben.
Aufruf an Weimars Nachwuchs-Autoren
Die Stadtkulturdirektion ruft nochmals alle schreiblustigen Schüler bis 14. Jahren auf, interessante und originelle Beiträge bis zum 28. Februar an die Stadtbücherei zu schicken. Bereits am 7. November 2001 wurde der 10. Thüringer Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche unter dem Motto "Erleben - Träumen - Schreiben"in der Stadtbücherei eröffnet. Bisher sind rund 70 Beiträge eingereicht worden. Die Beiträge sollten selbst verfasst sein und 3 Seiten nicht überschreiten. Die Gewinner werden am 21. April im MON AMI prämiert und später veröffentlicht.
49 Bewerbungen um das Amt des Stadtkulturdirektors
Um das Amt des Weimarer Stadtkulturdirektors haben sich bis Ende der Ausschreibung 49 Persönlichkeiten beworben. Fünf davon wurden nach Sichtung der Unterlagen in die engere Wahl gezogen. Von den drei männlichen und zwei weiblichen Kandidaten stammen zwei aus Thüringen und drei aus den alten Bundesländern. OB Volkhardt Germer hat sie für Montag zum Vorstellungsgespräch geladen. Dabei werden sicher konzeptionelle Vorstellungen der Bewerber im Mittelpunkt stehen. Wann die Entscheidung über die endgültige Auswahl fällt, steht noch nicht fest. Zum Aufgabenfeld des Stadtkulturdirektors gehören laut Ausschreibung die Leitung des Kulturamtes mit den Bereichen Stadtbücherei, Stadtmuseum und Stadtarchiv, das DNT, die Kunstsammlungen sowie Volkshochschule und mon ami. Er vertritt die Stadt in verschiedenen Gremien wie etwa der Klassik-Stiftung und der Deutschen Schillerstiftung. Ihm obliegt zudem die Kulturförderung sowie Planung und Koordinierung des städtischen Kulturangebotes mit den Nachbarkommunen, ebenso wie die Fach- und Personalplanung für das Kulturamt und natürlich Haushaltsplanung und -controlling. (gh)
Thüringen hilft Tschechien bei Müllbergen und verschmutzten Flüssen
Müllberge und verschmutzte Bäche und Flüsse in Tschechien sollen mit Thüringer Hilfe bald der Vergangenheit angehören. Thüringer Know-how sei bei den Tschechischen Partnern sehr gefragt, so der Projektleiter der Thüringer Außenwirtschaftsfördergesellschaft. Großes Interesse hätten die Tschechen beispielsweise an den biologischen Kleinkläranlagen der Südthüringer Firma Gerwal. Tschechien muss beim EU-Beitritt strenge Umweltauflagen erfüllen. Bei der Abwasserbehandlung besteht deshalb noch großer Nachholbedarf. (gh&id)
Zwölf neue Stadtführerlizenzen vergeben
Die Zahl der Weimarer Stadtführer hat sich auf 92 erhöht. Gestern überreichte Tourismus-Direktorin Elke Jacobs weitere zwölf Lizenzen. Geprüfte Stadtführer haben eine strenge Ausbildung hinter sich, die die politische Situation der Stadt in Vergangenheit und Gegenwart umfasst. Dazu kommen Rhetorik-Stunden und Seminare in den Museen und der KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Im zurückliegenden Jahr gab es in Weimar fast 5000 Stadt-Führungen. (gh)
Kultusminister weist Studie der Universität Jena zurück
Thüringens Kultusminister Michael Krapp hat eine Studie der Universität Jena zur Ausbildungsreife der Regel- und Berufsschüler zurückgewiesen. Die Ergebnisse seien teilweise so schlecht gewesen, dass das Ministerium eine Überarbeitung verlangt habe, hieß es aus dem Umfeld der Wissenschaftler. Besonders die mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenz der befragten Schüler liege auf dem "Niveau der deutschen Pisa-Ergebnisse". Das Ministerium räumte diese Unzufriedenheit auch ein. Allerdings bezog sie sich auf fehlende Daten, so ein Sprecher. Als gut hätten sich die 15- und 16-Jährigen vor allem bei Team- fähigkeit, Medienkompetenz und Motivation erwiesen. Die Wissenschaftler vom Institut für Erziehungswissenschaften legen ihre Ergebnisse morgen erneut vor. (gh)
Zahl der Erwerbstätigen in Thüringen weiter gesunken
In Thüringen hat sich die Zahl der Erwerbstätigen im Jahre 2001 weiter verringert. Wie das Landesamt für Statitik in Erfurt mitteilte, waren im vergangenen Jahr 1,0765 Mio Menschen im Freistaat beschäftigt, 19.700 weniger als im Jahre 2000. Damit ging in Thüringen bereits das zweite Jahr in Folge die Erwerbstätigenzahl zurück.
Freiwillige Feuerwehrmänner "Körperlich nicht voll belastbar"
"Körperlich nicht voll belastbar", so lautet das verheerende Urteil über drei Viertel der Freiwilligen Feuerwehrmänner in Thüringen. Dies ergab eine Studie der Feuerwehrunfallkasse. Danach weist die Hälfte der untersuchten Männer eine unzureichende Fitness auf. Bei vielen anderen sei die körperlich Verfassung verbesserungswürdig. Bislang wurden in der Studie 77 Feuerwehrleute einem Gesundheitscheck unterzogen. Fast alle gehörten zu sogenannten Stützpunktfeuerwehren, von denen im Einzelfall eine besondere Belastbarkeit erwartet wird. (gh)
Keine Beurlaubungen beim DRK-Kreisverband
Beim DRK-Kreisverband gibt es keine Beurlaubungen. Der Vorsitzende des Verbandes, Klaus Lutterberg, hat gestern Gerüchten widersprochen, sein Stellvertreter Ralf Göbel, und der Prokurist seien vorläufig beurlaubt worden. Im Gegenteil: Wann der neue Skandal um das Deutsche Rote Kreuz Weimar den Vorstand beschäftigt, steht noch nicht fest. Das erklärte Lutterberg gegenüber der Thüringer Allgemeine. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen zwei leitende DRK-Mitarbeiter wegen des Verdachts der Untreue zu Ungunsten kommunalen Eigentums der Stadt Weimar. Letzte Woche wurden fünf Objekte des DRK in Weimar durchsucht und dabei umfangreiches Material beschlagnahmt. Wer die Anzeige erstattet hat, will die Staatsanwaltschaft nicht veröffentlichen. Erst zum Jahreswechsel war es zwischen Stadt und DRK zum Eklat gekommen, weil das Rote Kreuz auf dem symbolischen Mietpreis von fünf Mark für eine Kita bestanden und dafür sogar eine Kündigung riskiert hatte. Wegen der Übernahme der Einrichtung durch die Stadt ließ der frühere Stadtrat Göbel unangekündigt das Telefon kappen und die Essenversorgung der Kinder einstellen. (gh)