Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. April 2002
Schröder und Putin setzen Regierungsgespräche fort
Bundeskanzler Gerhard Schröder und der russische Präsident Wladimir Putin setzen heute in Weimar ihre Regierungsgespräche fort. Dabei wird eine Lösung des jahrelangen Streits um sowjetische Altschulden an Deutschland in Milliardenhöhe erwartet. Berlin fordert 7,6 Milliarden Euro zurück. Auch die Lage in Nahost dürfte nach dem Vorstoß Deutschlands zur Beilegung des Konflikts im Zentrum der Konsultationen stehen. Der Westen will Russland stärker in die Friedensbemühungen einbinden. Der Petersburger Dialog wurde indes in den einzelnen Arbeitsgruppen am Dienstag fortgesetzt. Die etwa 150 Teilnehmer staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen diskutierten Fragen der Krisenpräventition und redeten über den Ausbau der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. Die Kontakte zwischen Deutschland und Russland seien außerhalb der politischen Ebene zu dürftig, betonten verschiedene Redner beim Auftaktplenum.
Laut der Polizei keine besonderen Vorkommnisse
Während des seit vorgestern laufenden Polizei-Einsatzes anlässlich des Deutsch-Russischen Gipfels und des Petersburger Dialogs gab es laut der Polizei keine besonderen Vorkommnisse. Die einzige Störung wurde am Anfang des militärischen Zeremoniells auf dem Marktplatz und kurz danach verzeichnet. Aus zwei verschiedenen Wohnungen erklang unter anderem lautstark ein Anti-Kriegszitat von Bertold Brecht. In beiden Fällen haben Beamte die Personalien der Wohnungsinhaber festgestellt. Es wird nun geprüft, ob sich der Leseladen am Graben wegen ruhestörenden Lärms verantworten muss.
Zug unter Strom
Nach einem Oberleitungsschaden bei Großheringen kommt es auf der Bahnstrecke Erfurt-Leipzig zu Behinderungen. Die Passagiere des betroffenen Zuges stiegen über Leitern in einen Zug auf dem Gegengleis, sagte eine Bahnsprecherin am Mittwoch. Sie könnten nicht auf den Boden aussteigen, da auf dem Zug die Oberleitung mit 15.000 Volt Spannung liege. Im Nahverkehr würden Busse eingesetzt. Fernzüge sollen über Sangerhausen und Halle umgeleitet werden, was bis zu anderthalb Stunden Verspätung bedeute.
Maßgeblicher Führer der rechtsextremen Szene Eisenach zu Jugendhaftstrafe verurteilt
Ein maßgeblicher Führer der rechtsextremen Szene in Eisenach ist vom Amtsgericht der Stadt zu einer Jugendhaftstrafe von sieben Monaten verurteilt worden. Nach Informationen des MDR sprach die Kammer den 20 Jahre alten Arbeitslosen der Körperverletzung schuldig. Die Anklage wegen räuberischer Erpressung und Nötigung wurde dagegen abgewiesen. Jugendrichter Brencher begründete, das Opfer des Angeklagten habe nicht zweifelsfrei nachweisen können, dass es von dem Mann zur Auszahlung von Geld gezwungen wurde.
Ermittler suchen weiter nach Täter im Fall Desiree aus Jena
Zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod der zehnjährigen Desiree aus Jena suchen die Ermittler weiter nach dem Täter. Oberstaatsanwalt Riebel sagte gegenüber der Presse, nach Spurensammlung und Zeugenvernehmung, werde man sich jetzt mit der Feinarbeit befassen. Wenn die Untersuchung der DNA-Spuren vom Fundort der Leiche abgeschlossen sei, werde auch ein DNA-Massentest erwogen.
Gewerkschaft setzt Warnstreiks fort
Mit einem Warnstreik im Siemens-Röntgenwerk Rudolstadt hat die IG Metall heute morgen ihre Aktionen in Thüringen fortgesetzt. Etwa 60 der 250 Beschäftigten versammelten sich nach Angaben des Betriebsrates zu einer Kundgebung vor dem Werkstor. Am Nachmittag sind weitere Aktionen geplant. Die vierte Tarifrunde in Jena war am Montag ergebnislos zu Ende gegangen.
Weiterer Abschnitt des Ilmtal-Wanderweges wird erneuert
Ein weiterer Abschnitt des Ilmtal-Wanderweges wird erneuert. Zwischen der alten und der neuen Kläranlage Tiefurt wird der Weg vorraussichtlich bis Ende Juni gesperrt bleiben.
