Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. April 2002
Thüringer Schüler sollen Einschätzungsbogen erhalten
Ab Herbst soll es an Thüringer Schulen zusätzlich zum Zeugnis einen Einschätzungsbogen geben. Damit sollen als Ersatz der vor zwölf Jahren abgeschafften Kopfnoten die persönliche Entwicklung, die Lernfähigkeit und die soziale Kompetenz der Schüler bewertet werden. Dabei handele es sich um eine Empfehlung des Ministeriums an alle Thüringer Schulen. Ob der Bogen tatsächlich eingeführt wird, werden Schüler, Eltern und Lehrer in Schulkonferenzen beschließen. Der Einschätzungsbogen wurde an acht Thüringer Schulen seit Herbst 1999 getestet. Lehrer hatten jedoch den ursprünglichen Umfang und die Kompliziertheit der Bogen bemängelt. Die Bogen sollen laut Vorstellung des Kultusministeriums der internen Verständigung zwischen Lehrer, Schüler und Eltern dienen und seien nicht zur Darstellung nach Außen gedacht.
Sarkophag Maria Pawlownas in Fürstengruft zurück gekehrt
Nach mehrwöchiger Restaurierung im Museum für Ur- und Frühgeschichte wurde der Sarg der Großherzogin Maria Pawlowna nun wieder an seinen Platz in der Fürstengruft zurück gebracht. Rund 10.000 Euro hat die Instandsetzung gekostet, wobei der Samtbezug erneuert und die bronzenen Beschläge restauriert wurden. An seinem jetzigen Standort, der vom vorherigen um wenige Zentimeter abweicht, fällt im Juni ein farbiger Sonnenstrahl durch eine Öffnung in der Bodenplatte der russisch-orthodoxen Kapelle auf den Sarkophag. Dieser Effekt lag in der Absicht des Architekten, der so symbolisch eine Verbindung zwischen der Verstorbenen und dem Leben herstellen wollte.
Stadt Weimar will gute Gastgeberin für Dialog sein
Weimar sei stolz darauf, Gastgeberin für den Petersburger Dialog und die deutsch-russischen Regierungskonsultationen zu sein. So wie sich St.Petersburg als russisches Fenster nach Europa verstehe, sehe sich die Stadt Weimar als Brücke nach Osten. Dies betonte gestern OB Volkhardt Germer. Zugleich bat er die Bürger und Gäste der Stadt um Verständnis für die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den nächsten Tagen. Die angespannte internationale Lage erfordere ein großes Polizeiaufgebot zum Schutz der Staatsgäste. Der deutsche Vorsitzende des Lenkungsausschusses Peter Boenisch erklärte, die "Russen lieben Weimar"und in den neuen Ländern sei das sprachliche Potenzial vorhanden. Deshalb habe man sich entschieden den Petersburger Dialog in Weimar fortzusetzen. Rund 150 Intellektuelle aus Deutschland und Russland werden von Montag bis Mittwoch in der Weimarhalle über gesellschaftliches Engagement diskutieren. Radio Lotte wird am Dienstag und Mittwoch live dabei sein.
Arbeiten an Gas- und Wasserleitung in Alt-Schöndorf
Wie die Straßenverkehrsbehörde mitteilt, beginnen am Montag dem 8.April in Alt-Schöndorf in der Haupt-, sowie in der Dorfstraße Arbeiten an der Gas- und Wasserleitung. Aus diesem Grund wird Alt-Schöndorf für den Durchgangsverkehr bis Mitte Mai gesperrt. Dieser wird über Großobringen umgeleitet.
Thüringer Gesetze sind veraltet
Das Rettungsdienstgesetz, das Brand- und Katastrophenschutzgesetz sowie das Krankenhausgesetz müssten auf den neuesten Stand gebracht werden. Das forderte Gesundheitsminister Pietzsch im Vorfeld der heute in Weimar beginnenden Thüringer Ärztewoche. Er hoffe, dass dazu nützliche Anregungen von der Konferenz kommen werden. In diesem Jahr wollen sich die Ärzte besonders mit der Medizin im Katastrophenfall auseinandersetzen. Leider, so Pietzsch, werden katastrophenspezifische Kenntnisse im Studium noch zu wenig vermittelt. Die Ärztewoche soll Wege suchen, diesen Missstand aufzuheben. (shg)
Mühl AG will sich mit einer Kapitalerhöhung retten
Der Kranichfelder Baudienstleister Mühl AG will sich mit einer Kapitalerhöhung von mindestens 20 Millionen Euro aus der Pleite winden. Dies sehe das den Gläubigerbanken vorgestellte Sanierungskonzept vor. Eine Entscheidung werde bis Anfang nächster Woche erwartet. Ansonsten müsse das Thüringer Wirtschaftsministerium vermitteln. Das Konzept sehe außerdem den Abbau von 800 Arbeitsplätzen vor. Der Konzern insgesamt solle aber erhalten bleiben. Derzeit sei aber auch noch eine mögliche Insolvenz der Regionalgesellschaften in der Diskussion. Der mit 250 Millionen Euro verschuldete Baudienstleister hatte vor einer Woche Insolvenz beantragt.
IG Metall kündigt flächendeckende Streiks an
Die IG Metall hat für Thüringen in der kommenden Woche flächendeckende Streiks angekündigt. Damit solle die Blockade der Arbeitgeber durchbrochen werden, sagte der IG-Bezirksleiter Mehrens gestern vor mehr als 2.000 protestierenden Metallern in Erfurt. Mehrens erklärte, Thüringen sei das Beispiel dafür, dass Lohnzurückhaltung nichts bewirke. "Wir haben in Thüringen die niedrigsten Löhne Deutschlands. Dennoch ist die Beschäftigungslage hier nicht besser als anderswo. Das darf kein Dauerzustand werden."Unterdessen hat die IG Metall den Arbeitgebern ein Ultimatum gestellt. Falls es bis zur dritten Aprilwoche kein akzeptables Angebot der Arbeitgeberseite gebe, wird die Gewerkschaft ihre Mitglieder zur Urabstimmung aufrufen. Weitere Streiks seien dann nicht auszuschließen. In ganz Deutschland folgten am Donnerstag mehr als 33.000 Beschäftigte dem Gewerkschaftsaufruf zu Warnstreiks.
Störung in der Energieversorgung im Kreis Weimarer Land und im Ilmkreis
Ein technischer Defekt an einem Kabel sei Ursache für eine Störung in der Energieversorgung im Kreis Weimarer Land und im Ilmkreis gewesen. Rund 700 Haushalte waren seit dem gestrigen Nachmittag ohne Strom. Erst gegen Mitternacht gelang es Technikern des Betreibers TEAG den Schaden zu beheben.
Weimarer D.A.S.-Jugendtheater hat neue eigene Spielstätte
Eine neue eigene Spielstätte hat das Weimarer D.A.S.-Jugendtheater bekommen. Nachdem die Räume im Bahnhofsgebäude fast zwei Jahre lang leer standen, sind sie nun von vielen freiwilligen Helfern zu einem kleinen Theater umgebaut worden. Mit der Spielstätte haben die rund 40 Jugendlichen und Erwachsenen des Vereins eine Heimstatt gefunden. In der nächsten Woche lädt das Jugendtheater zu einem feierlichen Eröffnungsprogramm ein.
Kinder- und Jugendzirkus "Tasifan"in Legefeld
Unter dem Titel "Tarzifan und Jane"präsentiert der Kinder- und Jugendzirkus "Tasifan"am Wochenende unter der Zeltkuppel in Legefeld sein neues Programm. Rund 100 Kinder haben seit einem halben Jahr die große Geburtstagsparty des Affenkönigs Knut vorbereitet. Die Premieren finden Sonnabend um 16 Uhr und Sonntag um 15 Uhr statt.
Jugendamt hat neue Sprechzeiten
Das Jugendamt hat neue Sprechzeiten. In Sachen Unterhalt und Unterhaltsvorschussgeld sind die Mitarbeiter des Jugendamtes ab dem 8.April bis zum Beginn der Sommerferien Dienstags ganztägig und Donnerstags Vormittags zu sprechen. In dringenden Fällen stünden die Sachbearbeiterinnen nach Terminvereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung.