Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 11. April 2002
Junges Design aus Litauen in Weimar präsentiert
Bereits im Vorfeld der am 17.April beginnenden Litauischen Kulturtage präsentiert das Design-Zentrum Thüringen einen Eindruck vom kreativen Potenzial baltischer Designstudenten. In den Räumen am Rathenauplatz 6 wird besonders die Innovationsfreudigkeit der Kunstakademie Vilnius dokumentiert. Außerdem werden 10 Studenten, Professor Baginskas, Leiter des Lehrstuhls, und zahlreiche Professoren aus Vilnius an einem Workshop in der Bauhaus-Universität teilnehmen, der sie bei Exkursionen nach Kahla und Jena auch mit Thüringer Design-Produkten vertraut machen wird. Die Ausstellung ist von Mittwoch bis Sonntag, jeweils 12-18 Uhr zu sehen. (gh)
Pläne für Mehrzweckgebäude am Weimarplatz vorgestellt
Die Pläne zum Mehrzweckgebäude waren am Dienstag Thema einer Bürgerfragestunde in der Schwanseestraße. Planer Andreas Jacob und Investor Josef Saller präsentierten, was sie auf dem "Gauforum"-Gelände alles bauen wollen. Demnach soll unter dem Weimarplatz eine öffentliche Tiefgarage mit 850 Plätzen entstehen. Der Unterbau für das Projekt als "Schlüssel zum Gesamtvorhaben", wie Jacob sagte, sei nach Verhandlungen mit dem Land Thüringen jetzt greifbar nah. Die Planungen sehen des weiteren 13 000 Quadratmeter Ladenfläche, Freizeit und Kulturangebote und ein so genanntes Welcome-Center für Gäste der Stadt vor. In die Kritik geriet jedoch der Entwurf eines Erlebnisrestaurants in Gestalt eines italienischen Dorfes. Der Fraktionschef der Weimarer Grünen, Till Hafner, äußerte gegenüber Radio Lotte, es sei eher peinlich, wenn die Stadt ihre Gäste mit einer Pappmacheekulisse empfange. Touristen, die nach Weimar kommen, erwarten anderes. Etwas weltweit Einmaliges versprach der Investor den Zuhörern im prall gefüllten Sitzungsaal der Stadtverwaltung: eine Ganzkuppel-Projektion, gefertigt bei Carl Zeiss in Jena, mit der den Besuchern der Stadt spektakuläre 3-D-Filme und bewegte Bilder gezeigt werden können. (gh)
Bahnreisende mussten über Leitern Zug verlassen
Ein Oberleitungsschaden hat Bahnreisende auf der Strecke Erfurt-Leipzig zu einem ungewöhnlichen Umsteigemanöver gezwungen. Wie die Bahn mitteilte, mussten die Passagiere bei Großheringen wegen eines Oberleitungsschadens über Leitern in einen benachbarten Zug umsteigen. Die Halterung der 15-Kilovolt-Leitung war gerissen. Gefahr habe aber nicht bestanden, da sich die Leitung automatisch abschaltete. Aufgrund der Panne kam es zu Verzögerungen im Bahnverkehr. Im Nahverkehr setzte die Bahn Busse ein. (gh)
Reaktionen auf Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Wehrpflicht in Thüringen
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Wehrpflicht ist in Thüringen auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Ministerpräsident Vogel begrüßte den Karlsruher Beschluss - genauso habe er die Entscheidung auch erwartet, sagte Vogel dem MDR. SPD-Landeschef Christoph Matschie erklärte, nach dem juristischen Urteil müsse nun politisch entschieden werden, ob man die Wehrpflicht heute noch brauche. Ebenso äußerte sich Dirk Marschall, der als Weimarer Jugenddiakon junge Kriegsdienstverweigerer berät. Eine Pflichtarmee habe heutzutage keine zu rechtfertigende Funktion mehr, sagte Marschall. Internationale Einsätze, wie sie derzeit der Realität entsprechen, seien sowieso nur mit Freiwilligenarmeen durchführbar. Auch auf Zivildienstleistende könne verzichtet werden, wie auch in den Niederlanden oder England zu sehen sei, die ebenfalls nur Freiwilligenarmeen haben. Das Bundesverfassungsgericht hatte gestern den Vorstoß des Landgerichts Potsdam zur Abschaffung der Wehrpflicht für unzulässig erklärt. (gh/shg)
Zweistündiger Warnstreik bei Siemens in Rudolstadt
Den dritten Tag in Folge kam es in Thüringen zu zeitweiligen Arbeitsniederlegungen. Auftakt war am Morgen ein zweistündiger Warnstreik bei Siemens in Rudolstadt. Bei einer Kundgebung vor dem Unternehmen erneuerten die Metaller ihre Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. In Gotha legten am Nachmittag die Beschäftigten der Zahnradfabrik und der Blechbearbeitungsfirma Beyeler die Arbeit nieder. Die IG-Metall will mit ihren Aktionen Druck auf die Tarifgespräche ausüben. Die Arbeitgeber haben bislang zwei Prozent mehr Lohn angeboten. Auch in der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie fordern die Beschäftigten 5,5,% mehr Lohn sowie eine höhere Ausbildungsvergütung. In Zeulenroda ist dazu die erste Tarifrunde ergebnislos beendet worden. Zum Auftakt hatten sich laut Angaben der Gewerkschaft etwa 70 Beschäftigte eingefunden, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Beide Tarifparteien rechnen mit mehreren Verhandlungsrunden. In der Branche sind in Thüringen etwa 6000 Menschen beschäftigt. (gh)
Thüringen und die Region Saratow wollen Zusammenarbeit ausbauen
Der Freistaat und die russische Region Saratow beabsichtigen einen intensiven Ausbau der Beziehungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Besonders um Partnerschaften von Städten, Schulen und Hochschulen wolle man sich verstärkt bemühen, heißt es. Am Rande des Petersburger Dialoges haben der Ministerpräsident Bernhard Vogel und der Gouverneur der Region Saratow, Dimitrij Fjodorowitsch Ajatzkow dazu ein gemeinsames Kommuniqué verabschiedet. Vogel sagte: "Wir wollen die seit längerem bestehenden Kontakte jetzt vitalisieren."Die gemeinsamen Kontakte gehen auf einen Besuch des Gouverneurs im Jahr 1998 zurück. Saratow hat rund 2,7 Millionen Einwohner. (gh)
Winterschäden in Millionenhöhe auf Thüringens Straßen
Der strenge Winter hat auf Thüringens Straßen Millionenschäden hinterlassen. Das Landesamt für Straßenbau bezifferte die Reparaturkosten für Landes- und Bundesstraßen auf 5,7 Millionen Euro. Das Land muss dafür mit 5,3 Millionen Euro aufkommen. Die Schäden auf den Bundesstraßen und den Autobahnen werden mit 400.000 Euro angegeben, die der Bund tragen muss. Betroffen sind vor allem Straßen mit zu dünner Teerdecke und instabilem Unterbau. (gh)
1. Tarifrunde für Beschäftigte der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie ergebnislos
MIn Zeulenroda ist die erste Tarifrunde für die Beschäftigten in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie ergebnislos beendet worden. Zum Auftakt versammelten sich nach Angaben der IG Metall etwa 70 Beschäftigte zu einer Kundgebung. Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine höhere Ausbildungsvergütung. Die Arbeitgeber hatten im Vorfeld der Verhandlungen die Forderung von 5,5 Prozent zurückgewiesen. Beide Tarifparteien rechnen mit mehreren Verhandlungsrunden. In der Branche sind in Thüringen etwa 6000 Menschen beschäftigt. (gh)
Bauarbeiten an A 71 und Erfurter Osttangente werden weitergeführt
Trotz der Insolvenz der Baufirma Fiege werden die Bauarbeiten an der A 71 und der Erfurter Osttangente weitergeführt. Darauf verständigten sich Thüringens Wirtschaftsminister Schuster und der Insolvenzverwalter von Fiege. Der Übereinkunft zufolge nimmt Fiege bereits in der nächsten Woche die Arbeiten an der Osttangente der Landeshauptstadt auf. Mit dem Weiterbau der A 71 zwischen Ilmenau und Geraberg soll ein anderes Unternehmen beauftragt werden. Unterdessen gingen die Bemühungen um eine Nachfolgeregelung für Fiege weiter, um Arbeitsplätze zu erhalten. (gh)
Halbzeit für Jugend-ABM des bfw Weimar
Die fünften Jugend-ABM in der inab-Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft des bfw Weimar hat die Halbzeit erreicht. Bisher konnten von den 19 Teilnehmern bereits fünf in unbefristete Arbeitsverhältnisse vermittelt werden. Der Kontakt zu den Firmen entstand während der Praktika, die in die einjährige ABM integriert waren. Die jungen Leute aus kaufmännischen und sozialen Berufen vertiefen während der Qualifizierung vor allem ihre Kenntnisse in EDV, Englisch und auf berufsspezifischen Gebieten. Sechs Monate arbeiten sie als Praktikanten in klein- und mittelständischen Betrieben der Region. Aber auch die Firmen profitieren von der ABM. Sie erhalten passgenau ausgebildete Mitarbeiter, die sie während des Praktikums testen können. Durch diesen beiderseitigen Vorteil lag die Vermittlungsquote bei den bisher vier Maßnahmen zwischen 65 und 88 Prozent. Angesichts dieses Erfolgs sei es schwer zu verstehen, dass erstmals keine Nachfolge-ABM für die Ende Mai auslaufende vierte Maßnahme bewilligt wurde, so Dr. Barbara Rünger, Leiterin der Bildungsstätte. (gh)