Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. April 2002
Demo-Verbot bestätigt
Der für den 20. April geplante Neonazi-Aufmarsch in Weimar bleibt verboten. Das Verwaltungsgericht Weimar wies den Widerspruch gegen das Verbot zurück. Die Richter verwiesen auf die Gefahr für die öffentliche Ordnung. Die Neonazis wollten am Geburtstag Adolf Hitlers zur KZ-Gedenkstätte Buchenwald ziehen. Die Stadtverwaltung sprach von einer Verhöhnung der Opfer und der Überlebenden des Konzentrationslagers. Weil erfahrungsgemäss die Anführer der neonazistischen Szene die nächste juristische Instanz aufrufen werden, um doch noch aufmarschieren zu können, hat Oberbürgermeister Germer alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich Samstag an den Aktionen unter dem Motto "Bunte Vielfalt gegen braune Einfalt"zu beteiligen. Für Sonnabend sind in der ganzen Stadt Veranstaltungen geplant, welche vom Bündnis "Bürgerinnen und Bürger gegen Rechts"organisiert werden.
Stadtrat beschloss Schulnetzplan
Auf der gestrigen Stadtratssitzung wurde der Schulnetzplan für Weimar beschlossen. Entgegen der ursprünglichen Vorlage werden die Zusammenschlüsse der Kollwitz-Schule mit der Musäusschule sowie der Von Stein-Schule und Cranachschule um 2 Jahre bis zum Schulbeginn des Schuljahres 2004/2005 verschoben. Damit entfällt, dass die zusammengefassten Schulen zeitweise zwei Standorte haben. Ausserdem beschloss der Stadtrat das Vermögen der Kunstsammlungen bis zum Januar 2003 an die Stiftung Weimarer Klassik zu übertragen und die Regenwassernutzung für Weimarer Bürger zu erleichtern. Auf Anfrage zur Rasterfahndung in Weimar bestätigte Dezernent Wolf, dass Daten von unter 100 Personen - hauptsächlich Bürger aus islamischen Ländern - an die Kriminalpolizei und dem Verfassungsschutz weitergegeben wurden.
Flaute in Thüringer Hotels
Die Flaute für Thüringer Hotels und Pensionen verschärft sich. Wie das Statistische Bundesamt ermittelte, gingen die Gästezahlen im Februar so stark zurück wie in keinem anderen Bundesland. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Übernachtungszahlen um 600.000 zurück. Das entspricht einem Anteil von acht Prozent. In Thüringen war die Zahl der Übernachtungen bereits im Januar um 5,9 Prozent zurückgegangen. (shg)
Anzahl der Aufträge im Thüringer Baugewerbe gestiegen
Mit dem Beginn der Saison steigt die Anzahl der Aufträge im Thüringer Baugewerbe. Wie das Landesamt für Statistik mitteilte, gingen bei den Firmen in diesem Monat knapp vier Prozent mehr Aufträge ein als im Februar vergangenen Jahres. Die Zahl der Beschäftigten geht aber weiter zurück: Im Vergleich zum Februar 2001 sank die Zahl der Arbeitnehmer im Baugewerbe um 5000 auf 20.800.
Auskunftsanspruch auch auf Dienstleistungen gefordert
Der Auskunftsanspruch auf Produkte soll auch auf Dienstleistungen festgeschrieben werden. Das fordert die Thüringer Verbraucherzentrale hinsichtlich des geplanten Verbraucherinformationsgesetzes. Johanna Arenhövel von der Verbraucherzentrale erklärte dazu: "Verbraucher könnten dann ihren Auskunftsanspruch nach verlässlicher Information vom Reiseveranstalter einfordern."Arenhövel weiter: "Die Reiseveranstalter sind mit landestypischen Gegebenheiten vertraut und kennen die Besonderheiten vor Ort."Mit einem Anspruch auf Auskunft stünden alle Informationen zur Sicherheit unverzüglich und kostenlos zur Verfügung. Jeder könne dann selbst einschätzen welches Risiko er verantworten will. Das Thema 'Sicherheit auf Ferienreisen' ist nach der Explosion eines Lastwagens auf der Insel Djerba verstärkt in die Diskussion geraten. (shg)
Freigelegte Wasserkunstanlage soll erhalten bleiben
Die bei den Tiefbauarbeiten für die Erweiterung der Anna Amalia Bibliothek ans Licht gebrachte Grundplatte einer Renaissance-Wasserkunstanlage soll erhalten bleiben. Darauf haben sich das Landesamt für archäologische Denkmalpflege und die Stiftung Weimarer Klassik verständigt. Voraussichtlich ab Mitte der kommenden Woche wird der europaweit einzigartige Fund durch eine Spezialfirma geborgen. Bis die Entscheidung über eine mögliche öffentliche Präsentation gefallen ist, wird die Stiftung Weimarer Klassik die Platte sicher zwischenlagern.
Dreharbeiten zum internationalen Film "Martin Luther"
Die Dreharbeiten zum internationalen Film "Martin Luther"bringen einen Hauch von Hollywood nach Thüringen. Seit Dienstag dreht Regisseur Eric Till in Rauenstein im Kreis Sonneberg den Streifen um das Leben des Reformators Luther, wie die Berliner "Neue Filmproduktion"gestern mitteilte. Die Hauptrolle spielt Joseph Fiennes, bekannt aus Filmen wie "Shakespeare in Love"oder "Elizabeth". Auf der Besetzungsliste stehen unter anderem Sir Peter Ustinov, Uwe Ochsenknecht, Bruno Ganz und Mathieu Carrière.
IG-Metall macht erneut Druck mit Warnstreiks
Die IG-Metall hat mit Warnstreiks erneut Druck auf die Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie gemacht. Nach Gewerkschaftsangaben legten gestern etwa 320 Thüringer Beschäftigte kurzzeitig die Arbeit nieder. Auch heute wird es wieder Warnstreiks geben. In Eisenach haben Arbeitgeber und Gewerkschaften über die Angleichung der Einkommen für Angestellte und Arbeiter verhandelt. Ergebnisse wurden nicht bekannt. Am 23. April gehen die Verhandlungen über die von der IG-Metall geforderten 6,5 Prozent mehr Lohn in die nächste Runde. In Thüringen arbeiten 71.000 Metaller in 21.000 tarifgebundenen Unternehmen.
Tagung zum Thema "Kinderschutz und Kinderrechte"
Heute hält in Weimar die Deutsche Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung ihre 4. Tagung zum Thema "Kinderschutz und Kinderrechte in der Jugendhilfe"ab.