Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 30. Juli 2002
Polizisten üben Kritik an Nordhäuser Polizeieinsatz
Den geplanten kleinteiligen Einzelhandel im zukünftigen "Weimar Atrium"kritisiert der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Thüringer Kaufleute, Wolfgang Bernhardt. Wie die "Thüringische Landeszeitung"heute berichtet, fordert die Interessenvertretung eine Sortimentspalette für das Atrium, die nicht mit dem Angebot der Weimarer Innenstadthändler konkurriere. Ansonsten würde bereits Etabliertes wieder zerstört werden. Schon jetzt kämen auf jeden Thüringer 2,5 Quadratmeter Verkaufsfläche, so Bernhardt gegenüber der TLZ. (id/mec)
Kaufleuteverband warnt vor kleinteiligen Einzelhandel im Atrium
Die "Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizisten"übt heftige Kritik am Polizeieinsatz mit Todesfolge in Nordhausen. Ein Sprecher der "Kritischen Polizisten"sagte dem MDR, der Beamte sei offenbar völlig überfordert gewesen. Der Einsatz einer Schusswaffe gegen einen Steinewerfer sei unprofessionell und unverhältnismäßig. Der tödliche Schuss war in der Nacht zum Sonntag im Stadtzentrum gefallen. Dort hatten zwei Streifenpolizisten versucht, zwei Männer festzunehmen, die Zigaretten aus einem Automaten stehlen wollten. Während ein 23-Jähriger festgenommen wurde, widersetzte sich sein 30-jähriger Komplize der Festnahme. Laut Polizeiangaben bewarf er die Beamten mit Pflastersteinen. Ein Polizeiobermeister habe zunächst Pfefferspray gegen den Mann eingesetzt, dann aber seine Pistole gezogen und einen Schuss abgefeuert. (id)
Entwürfe zur Modernisierung der Wielandschule vorgestellt
Entwürfe für den Ergänzungsbau der Christoph-Martin-Wielandschule stellte gestern Bürgermeister Stefan Wolf vor. Der Bau mit vier neuen Klassenräumen und einem Speisesaal soll parallel zur Steubenstraße entstehen. Im Anschluss an den Neubau ist eine unterirdische Zwei-Felder-Halle geplant, die auch Sportvereinen zur Verfügung stehen wird. Um das Vorhaben realisieren zu können, werden die Schüler während der Baumaßnahmen in der Eckermann-Schule unterrichtet werden. Die Kosten für die geplante Modernisierung betragen rund 10 Millionen Euro. Aufgrund der städtischen Haushaltssperre ist der Baubeginn jedoch noch ungewiss. (id/mec)
Füllen des Schwanseebades mit Leitungswasser
Ein Füllen des Schwanseebades mit Leitungswasser käme preislich allen Kunden des Wasserversorgungs-Zweckverbandes Weimar zugute. Entsprechend äußert sich Werkleiter Thomas Pritzkow in der heutigen Ausgabe der "Thüringer Allgemeinen". Der Werkleiter nennt es legitim, wenn ein Betrieb versuche, den Absatz seines Produkts zu steigern. Die Stadt schließe jedoch die Verwendung von Trinkwasser im Freibad vorerst aus. Das Lottewasser koste zwar fast nichts, versickere aber in größeren Mengen in den maroden Beckenböden, so die TA weiter. Erst nach einer Sanierung wäre Weimar gesetzlich gezwungen, auf Leitungswasser umzusteigen, dieses technisch aufzubereiten und die Kosten auf die Eintrittspreise umzulegen. Wie lange das Schwanseebad auf dem derzeitigen technischen Stand weiter betrieben werden könne, würde von seinem Reparaturbedarf abhängen und davon, wie lange die bundesweite Badewasser-Verordnung Ausnahmen zulasse, berichtet die TA. (mec)
Zehntklässer sollen künftig auch Abschluss erhalten
Gymnasiasten der 10. Klasse erhalten künftig nach Prüfung auch in Thüringen einen dem Realschulabschluss gleichwertigen Abschluss. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür soll die Novelle des Thüringer Schulgesetzes schaffen, die im September ins Kabinett eingebracht werde, sagte Kultusminister Michael Krapp gestern. Außerdem soll nach dem Weimarer Schulskandal die Prüfungszulassung für Regelschüler abgeschafft werden. Nach erfolgreichen Besuch der 9. Klasse soll nun jeder Schüler den Hauptschulabschluss erhalten. Das Land reagiert damit auf Forderungen nach dem Erfurter Schulmassaker. (id)
Sparkasse vergibt erneut Preis für ehrenamtliches Engagement
Einen Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement in Weimar und im Weimarer Land wird die Sparkasse auch in diesem Jahr wieder vergeben. Der Preis der bankeigenen Stiftung für Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Sport und Soziales wird im Spätsommer bereits zum vierten Mal ausgeschrieben. Er soll das unentgeltliche und selbstlose Wirken von Bürgern ehren, die sich um das Gemeinwesen oder Menschen in ihrer Nachbarschaft verdient machen oder gemacht haben. Bereits in den ersten drei Jahren erfreute sich der Preis eines großen Zuspruchs. Die Vorschläge kamen aus Vereinen, Behörden und von Privatpersonen und betrafen oft ehrenamtlich Tätige, die selten im Licht der Öffentlichkeit stehen. (mec)
Staatliches Umweltamtes Erfurt macht Entdeckung
Eine sensationelle Entdeckung ist dem Staatlichen Umweltamtes Erfurt geglückt. Laut einem Bericht der "Thüringischen Landeszeitung"von heute fand ein Mitarbeiter in einer Kiesgrube in Kaatschen eine nicht unerhebliche Menge Lebend-Exemplare der Süßwassermeduse. Die Quallenart, die bislang nur äußerst selten in einem ostdeutschen Gewässer festgestellt wurde, sei zum ersten Mal in einem Thüringer Binnengewässer gesichtet worden. Die vorgefundenen Süßwasserquallen seien mit einem Schirmdurchmesser von durchschnittlich 2,5 Zentimetern mehr als zehn Mal so groß wie üblich, so die TLZ in ihrem Bericht. Die Existenz der Süßwassermeduse spreche vor allem dafür, dass die Kiesgrube im Norden des Kreises Weimarer Land vergleichsweise algenreich sei. (mec)
Vorschläge für neue Parteien eingereicht
Ortsansässige Vereine, Künstler sowie Initiativen haben neue Vorschläge für Parteien eingereicht, die sich noch nicht gegründet haben. Laut einem Bericht der "Thüringer Allgemeinen"von heute haben sie damit auf einen Aufruf der EJBW im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl reagiert. Die Anregungen stehen jedoch ausschließlich im Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag des Dadaisten-Kongress in Weimar, der Ende August gefeiert wird. Die "Disneyland Weimar-Partei", die "Sex-macht-schön-Partei", die "Döner-statt-Bratwurst-Partei"oder die "Partei zur Abschaffung der Sesshaftigkeit"sollen die Qual der Wahl für den von RADIO LOTTE veranstalteten Dada-Kongress erhöhen. Anliegen es ist, Kunst und Politik auf ungewöhnliche Weise zu verbinden. Die "Thüringer Allgemeine"hatte die Jubiläumsfeier in der Weimar-Halle irrtümlicherweise für den morgigen Mittwoch angekündigt. (mec)
Bahnstrecke Bad Berka - Kranichfeld bis 9. August gesperrt
Die Bahnstrecke Bad Berka - Kranichfeld - Bad Berka muss wegen Erneuerung und Sanierung des Gleisbetts von morgen bis einschließlich 9. August gesperrt werden. Während dieser Zeit werden alle auf dieser Strecke verkehrenden RegionalBahnen durch Busse ersetzt. Die Deutsche Bahn bittet Reisende, sich an den Aushängen auf den Bahnhöfen oder telefonisch beim Regionalen Kundendialog zu informieren. (mec)
Die Thüringer Ehrenamtsstiftung bekommt am heute ein Kuratorium. Es soll die Stiftung bei ihren Aufgaben beraten. 23 Vertreter verschiedener Einrichtungen und Organisationen des Landes sollen dem Kuratorium angehören. (id) Der Fernsehsender "n-tv"wird im Herbst ein Weimar-Porträt senden. Kürzlich hielt sich ein Münchner TV-Team in der Klassikerstadt auf, um die Dokumentation zu drehen. Im Oktober soll der Bericht im Reise-Journal des Nachrichtensenders gezeigt und fünfmal wiederholt werden. Gedreht wurde an den Sehenswürdigkeiten Weimars sowie in den Parks und Schlössern. Außerdem standen im Drehbuch des Teams kleinere "Geschichten"mit Weimarern. Carola Sedlacek, die wie zu Goethes Zeiten kocht, die Schirmmacherin Annelies Pennewitz sowie der Graveurmeister Manfred Pennewitz werden in dem rund 30-minütigen Film vorgestellt. (mec)
Morgen wird der britische Botschafter Sir Paul Lever zu Gast in Weimar sein. Sir Paul Lever hat Weimar bereits während eines Sprachkurses am Goethe-Institut kennengelernt. Weimars OB Volkhardt Germer wird den Botschafter im Rathaus empfangen und um einen Eintrag ins Goldene Buch beten. (id) Nohras Bürgermeister Andreas Schiller gehört seit gestern nicht mehr der Partei der Bündnisgrünen an. Wie die Thüringer Allgemeine heute berichtet, nennt Schiller als Grund für seinen Parteiaustritt die Affäre des Grünenpolitikers Cem Özdemir. Der Bürgermeister von Nohra hatte 1994 den Kreisverbandes Weimarer Land der Bündnisgrünen mitgegründet. (id)