Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 31. Juli 2002
Ex-DRK-Chef beharrt auf seinen Forderungen
Der ehemalige DRK-Geschäftsführer Ralf Göbel klagt auf Unwirksamkeit der gegen ihn ausgesprochenen Kündigungen. Wie die TLZ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, habe die erste Handelskammer am Landgericht Erfurt zumindest bei einer Kündigung Bedenken - eine später ausgesprochene sei jedoch kaum zu beanstanden. Das DRK habe Göbel unterdessen eine so genannte "Null-Lösung"angeboten. Göbel bekäme in diesem Falle nichts, müsste aber auch mit keinerlei Schadensersatzforderungen rechnen. Der ex-DRK-Chef verlange dagegen zwei bis drei Jahresgehälter inklusive Tantiemen sowie die weitere Nutzung seines Dienstwagens. Insgesamt stünden finanzielle Vorteile in Höhe von etwa einer Million Euro zur Disposition. (ks/mec)
Weimarer Händler erhalten formale Unterstützung
Die WFU, der Innenstadtverein und der Thüringer Kaufleuteverband beraten interessierte Händler bei einem Einspruch gegen das "Weimar Atrium". Das berichtet die "Thüringische Landeszeitung"in ihrer heutigen Ausgabe. Der Geschäftsführer des Thüringer Einzelhandelsverbandes, Wolfgang Bernhardt, habe an seine Kollegen appelliert, eine Stellungnahme zum Atrium abzugeben. Bis zum 23. August liege der Entwurf des Bebauungsplanes in der Stadtverwaltung aus. Ohne gravierende Änderungen würde die bestehende Weimarer Handelslandschaft kaputt gemacht, so Bernhardt gegenüber der TLZ. Weiter heißt es, dass Konsum-Chefin Sigrid Hebestreit auf wachsenden Leerstand von Geschäftslokalen in der Innenstadt verwiesen habe. Nach Angaben von WFU-Fraktions-Chef Dieter Hollnack sollte im Atrium maximal eine Fläche von 17.000 Quadratmetern für den Einzelhandel genutzt werden. (mec)
KZ-Gedenkstätten mit neuer Homepage
Die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora verfügen seit gestern über jeweils neue Internet-Auftritte. Der stellvertretende Gedenkstättenleiter Rikola-Gunnar Lüttgenau betont dabei die klare Struktuierung. Der Nutzer könne sich einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten verschaffen, die die Gedenkstätten für eine Auseinandersetzung mit der Geschichte bieten. Die historischen Gebäude und Ausstellungen werden in Bild und Text vorgestellt. Außerdem gibt es zusätzliches Kartenmaterial und Texte zur Geschichte der Lager. Es sei jedoch auf den unmöglichen Versuch verzichtet worden, ein "virtuelles Konzentrationslager"zu entwerfen und so das Lagerwesen "online"erfahrbar zu machen. (ks/mec)
Wirtschaftsminister befürchtet schlechte Wachstumszahlen
Thüringens Wirtschaftsminister Franz Schuster befürchtet angesichts der lahmenden Konjunktur schlechte Wachstumszahlen. Es gebe die Sorge, dass die Investitionen noch mehr einbrechen, sagte Schuster gestern in Erfurt. Das zeige sich am schleppenden Abrufen von Fördermitteln. Für 2002 erwartet Schuster ein nur leicht positives Wirtschaftswachstum. In einer Studie von fünf Forschungsinstituten legte nur die Region Eisenach-Suhl seit 1996 bei Produktivität und Erwerbstätigkeit im Ost-Vergleich zu.
"Automatenknacker"stand unter Drogen-Einfluß
Der von einem Polizisten am Wochenende in Nordhausen erschossene Mann stand unter Drogen. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft hatte der 30 Jahre alte Verdächtige Kokain sowie 2,56 Promille Alkohol im Blut. Jetzt werde untersucht, ob sich der Alkoholgehalt auf die Tat ausgewirkt haben könnte. Nach wie vor geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Polizeibeamte in Notwehr gehandelt hat. Dennoch werde derzeit der Verdacht auf Totschlag geprüft. Bei der Festnahme hatte sich der mutmaßliche Automatenknacker heftig gewehrt. (id/mec)
Stadtrat unterstellt Weimarer Rathaus Bedienungsmentalität
Der parteilose Stadtrat Michael Hasenbeck unterstellt dem Weimarer Rathaus eine Bedienungsmentalität. Wie die Thüringische Landeszeitung heute berichtet, kritisiert Hasenbeck, dass trotz Haushaltssperre die Stelle eines persönlichen Referenten für den OB ausgeschrieben wurde. Dezernent Stefan Wolf von der SPD wies die Kritik zurück. Die Stelle sei schon seit einem Jahr unbesetzt und im Haushalsplan berücksichtigt. Es gäbe keinen Auswuchs an Personalkosten, so Wolf. (id)
DFB-Auswahl Rot-Weiß Erfurt treten zu Benefizspiel an
Drei Monate nach dem Massaker am Erfurter Gutenberg-Gymnasium treten eine DFB-Auswahl und der FC Rot- Weiß Erfurt in einem Benefizspiel gegeneinander an. Mit dabei ist Vizeweltmeister Thomas Linke vom FC Bayern München. Der frühere Erfurter führt die DFB-Auswahl mit vielen ehemaligen Nationalspielern um 18.00 Uhr in der Partie im Steigerwaldstadion an. (id)
Kritik an Plänen von Kultusminister Krapp
Die Opposition im Thüringer Landtag bewertet den Plan von Kultusminister Michael Krapp zu mehr Schulabschlüssen an Realschulen und Gymnasien unterschiedlich. Die SPD hält die Regelung für zu spät. Diese Verzögerungsstrategie habe zur Folge, dass im neuen Schuljahr nur Übergangsregelungen für den Realschulabschluss an Gymnasien gelten, sagte gestern SPD-Bildungspolitiker Hans-Jürgen Döring. PDS-Abgeordnete Isolde Stangner dagegen begrüßte die Pläne. (id)
Ministerpräsident setzt weiter auf strikten Sparkurs
Trotz sinkender Steuereinnahmen setzt Ministerpräsident Bernhard Vogel auf einen strikten Sparkurs in den kommenden Jahren. Mit dem Haushalt für die Jahre 2003 und 2004 müsse die Neuverschuldung des Landes trotz der Probleme weiter gesenkt werden, sagte Vogel gestern der dpa. Der Regierungschef kündigte harte Verhandlungen im Kabinett an. Angesichts der Finanzmisere schloss er ein Haushaltsbegleitgesetz nicht aus.
Neuer Radweg im Weimarer Land
Wie die Thüringische Landeszeitung kürzlich berichtete, ist das Weimarer Land seit heute um einen Radweg reicher. Er führe vorerst von Hetschburg bis unter die Felsenhöhlen von Buchfart und ende knapp einen Kilometer vor dem Ort. Seine Fortsetzung von der Buhrhügelbrücke bis Buchfart sei jedoch schon für das nächste Jahr geplant. Dann betrage die Streckenlänge insgesamt 2,7 Kilometer. Die den Radweg tangierenden Gemeinden hätten dafür Sorge zu tragen, dass die Wege befahrbar bleiben, so die TLZ in ihrem Bericht. (ks/mec)
Der SPD-Direktkandidat für den Bundestag im Wahlkreis Jena/Weimar/Weimarer Land Christoph Matschie hat seit gestern eine neue Internetpräsenz. Unter www.matschie.de stellt der Thüringer SPD-Chef Matschie seine Standpunkte vor und es gibt auch einen Wahl-Quiz. Die Landesregierung hat eine Neuregelung des Winterdienstes beschlossen. Danach trägt das Land bis zu 80 Prozent der Kosten für die Beräumung von Bundes- und Landesstraßen in Städten mit weniger als 30.000 Einwohnern. Neu ist außerdem, dass das Land auch für den Abtransport der Schnee- und Eismassen zahlt. Außerdem sollen die vier Straßenbauämter jeweils ein schweres Räumfahrzeug erhalten. (id/mec)