Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Juli 2002
Neues Museum zeigt deutsche Kunst aus sechs Jahrzehnten
Das Neue Museum zeigt seit gestern deutsche Kunst aus sechs Jahrzehnten. Das Besondere an der Ausstellung ist die Gegenüberstellung von Werken ost- und westdeutscher Künstler. Die Schau konzentriert sich auf die großen Strömungen in der Malerei. Neben Willi Sitte verarbeitet Gerhard Möll seine Kriegserfahrungen. Wolfgang Mattheuers und Werner Tübkes Arbeiten treffen auf die von Anselm Kiefer. Mit der Schau reagieren die Kunstsammlungen unter Anderem auf Kritik an der Ausstellung "Aufstieg und Fall der Moderne"im Kulturstadtjahr 1999. Damals hatten DDR-Künstler und viele Besucher gegen die Art und Weise der Präsentation protestiert. (mec)
Schüler-Akten der Zehntklässler nur teilweise gesichtet
Nur teilweise sind bisher die Schüler-Akten der Zehntklässler gesichtet worden, denen im Schulamtsbereich Weimar jahrelang die zweite Chance auf einen Realschulabschluss verwehrt worden war. Das berichtet die "Thüringer Allgemeine"in ihrer heutigen Ausgabe. Die Lücke im Schulgesetz war vor vier Wochen entdeckt worden, worauf sich Kultusminister Krapp im Landtag dafür entschuldigte. Abgeschlossen sei das Sichten der Schüler-Akten aus den Jahren 1997 bis 2001. Da in den Jahren zuvor jedoch unterschiedlich verfahren sei, sollen die Schulen nun selbst diese Unterlagen durchsehen. Das Kultusministerium habe bei den ehemaligen Schülern aus dem Schulamtsbereich Weimar schriftlich nachgefragt, ob sie noch an einer Realschulprüfung interessiert seien. Die meisten hätten geantwortet, man habe inzwischen eine Ausbildung absolviert und wäre nicht an einer erneuten Realschulprüfung interessiert. Dazu erklärte ein Ministeriumssprecher gegenüber Radio LOTTE, dass man mit der Gesellenprüfung sowieso einem der Realschule entsprechenden Abschluss bekomme. (mec/id)
Weimarer Engagement gegen Kinderprostitution hat 100 neue Gesichter
Das Weimarer Engagement gegen Kinderprostitution hat seit gestern 100 neue Gesichter. Wie die "Thüringer Allgemeine"heute berichtet, kamen gestern vorrangig Familien mit eigenen Fotos oder dem Wunsch, sich für das Mahnmal gegen Sextourismus ablichten zu lassen, zum Benefiz-Nachmittag am Reithaus. Sie unterstützen auf diese Weise die Aktion "Schutzengel"des katholischen Hilfswerkes "missio". Von allen Städten, die Schutzengel suchen, erfuhr Weimar bisher die beste Resonanz. Auf rund 4.000 schätzt die Kinderbeauftragte Steffi Engelstädter die Zahl derer, die bereit sind, als Schutzengel zu fungieren. Für jedes Foto erhält "missio"von einem Sponsor einen Euro im Kampf gegen den Sextourismus. Der Benefiz-Nachmittag war gleichzeitig der erste öffentliche Auftritt des Weimarer Vereins "Soroptimist International", der nächstes Jahr offiziell gegründet werden soll. Die rund 20 weiblichen Vereinsmitglieder verstehen sich als Gegenstück zu den männlich dominierten Rotariern und hatten einen guten Einstand. Durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen nahmen sie 100 Euro zu Gunsten der Schutzengel-Aktion ein. (mec)
Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt ist größtes seiner Art
Deutschlands größtes Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt hat nach Veranstalterangaben rund 61.000 Fans vor die mehr als 20 Bühnen gelockt. 1.000 Künstler aus 30 Ländern begeisterten von Freitag bis gestern das Publikum, das sich auch in diesem Jahr nicht durch das Regenwetter vom Tanzen abhalten ließ. Länderschwerpunkt zur 12. Auflage war Polen, wobei einige Gruppen den Tanz "Mazurka"vorstellten. Magisches Instrument war die Kniegeige. Der regionale Fokus lag hingegen auf dem Ruhrgebiet. Nach Angaben der Festivalleitung wird der Senegal im kommenden Jahr Schwerpunkt des Tanz- und Folkfestivals sein.(mec)
Vierte Auflage der Apoldaer Mode-Nacht
Zum Publikumsmagneten avancierte am Samstagabend die vierte Auflage der Apoldaer Mode-Nacht. Tausende Zuschauer säumten den 35 Meter langen Laufsteg auf dem Marktplatz. Unter dem Motto "Wunderland"präsentierte Moderatorin Kristin Gräfin von Faber-Castell die Kollektionen. In einer phantasievollen Choreografie huschten Elfen durchs Bild, schritt ein böser Zauberer über den Steg. Perfekte Musik- und Lichteffekte ergänzten das Feuerwerk für die Sinne. Elf regionale Strickerei-Unternehmen - so viele wie noch nie - zeigten aktuelle Sommer- und Winterkollektionen. Ins Auge fiel dabei die Vielfalt der Design-Ideen, die die einzelnen Firmen seit kurzem unter einem gemeinsamen Marketing-Dach vertreiben. Kreationen des talentiertesten europäischen Designer-Nachwuchses folgten in den weiteren Show-Blöcken. Hier wurden ausgewählte Arbeiten des 4. Design-Wettbewerbs 2002 und des 6. Apoldaer Strickworkshops präsentiert. (mec)
Gutes Jahr für Weimarer CineStar
Harry Potter und Der Herr der Ringe bescherten dem Weimarer CineStar ein gutes Jahr. Das Haus an der Schützengasse hatte allen Grund, seinen zweiten Geburtstag am Wochenende frohgemut zu feiern. Denn nach 250 000 Besuchern im ersten Jahr zählte die Kino-Chefin Wiebke Großmann in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 300 000 Kinofans. Die meisten kamen ab der Vorweihnachtszeit zu den genannten Kassenknüllern. Zu den drei Top-Filmen des Jahres gehört auch Star Wars, wenngleich er es mit den "Dauerläufern"Harry Potter und Herr der Ringe nicht aufnehmen konnte, die bis ins Frühjahr im Kino-Programm liefen. Das nächste Highlight kündigt sich bereits für den 17. Juli an. Dann zeigt CineStar als Vorpremiere Men in Black 2, worauf sich nicht nur Wiebke Großmann ganz persönlich freut. Gemessen an der Kartennachfrage scheinen die Weimarer sehnlichst darauf zu warten. Und schließlich dürfte es im Kino wieder lange Schlangen geben, wenn die Fortsetzungen der Kassenknüller dieses Kinojahres zu Weihnachten starten. Bis dahin könnte auch die einzige bauliche Veränderung im Kino geschafft sein. Am Wochenende zeigten bereits die Mixer der Cocktail-Bar, die bis Jahresende eröffnet will, ihr Können. Dazu entsteht - als einer der beiden Bar-Zugänge - ein Durchbruch im Foyer.
Wirtschaftsminister lobt Thüringer Energiesparpreis aus
Wirtschaftsminister Franz Schuster hat gemeinsam mit dem Präsidenten der hiesigen Ingenieurkammer den Thüringer Energiesparpreis 2002 ausgelobt. "Der Preis soll einen Impuls für innovative Lösungen und Technologien zur Energieeinsparung geben", so der Minister am Freitag. Mit dem Preis können energiesparende Bauwerke, Projekte, Erzeugnisse und Forschungsergebnisse ausgezeichnet werden. Dabei spielt der End-Energiebereich eine zentrale Rolle, weil gerade dieser noch bedeutende Sparpotenziale bereithält.Teilnahmeberechtigt sind neben Bauherren, Auftraggebern, Ingenieuren, Architekten, Forschern und Energieanwendern auch Jugendliche. Die eingereichten Arbeiten müssen in den vergangenen zwei Jahren in Thüringen verwirklicht worden sein. Den Preisträgern winken Dotierungen in Höhe von insgesamt 25.000 Euro - Einsendeschluss ist der 15. September.Eine bundesweit vergleichbare Auszeichnung wird nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bisher nur noch in Bayern verliehen. (mec)
Land Thüringen will 2000 Kilometer Straßen herunterstufen
Das Land Thüringen will in den nächsten Jahren fast 2000 Kilometer Landstraßen zu Kreisstraßen herunterstufen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums habe der Freistaat im Verhältnis zu anderen Bundesländern zu viele Straßen in Trägerschaft des Landes. Die Landstraßen würden saniert und dann an die Kreise übergeben. Diese müssten dann alle weiteren Kosten wie Instandhaltung und Winterdienst tragen. Regionale Zentren werden dann in Zukunft nicht mehr durch Landstraßen angebunden sein. (id)
Spende für Menschenrechtpreis / Gastfamilien in Weimar gesucht
Der Weimarer Professor Dr. Horst Hahn spendet 1600 Euro für den Menschenrechtpreis. Hahn hatte das Geld anlässlich seines 65. Geburtstages gesammelt.Diese Spende solle Menschen unterstützen, die sich dafür engagieren, dass diese Welt auch für unsere Enkel noch lebenswert ist, so der Professor.Oberbürgermeister Germer dankte herzlich dem Spender und hofft auf viele Nachahmer. (id) Ausländische Schüler suchen Gastfamilien in Weimar. Ab September möchten sie hier die Sprache erlernen und für ein halbes oder ganzes Jahr zur Schule gehen.Interessierte Familien, die einen Jugendlichen aufnehmen möchten, können sich bei der Hamburger Austauschorganisation unter www.asf.de bewerben.Ein großes Haus oder Fremdsprachenkenntnisse sind nach Angaben des gemeinnützigen Vereins nicht notwendig. Die Gasteltern erhalten zwar keine Aufwandsentschädigung, die Jugendlichen nehmen jedoch Rechte und Pflichten eines Familienmitgliedes wahr. (ng)
Sommerferien am DNT / Bahnstrecke Weimar-Kranichfeld gesperrt
Das Deutsche Nationaltheater hat sich in die Sommerfrische verabschiedet. Von heute bis einschließlich Donnerstag, den 15. August, sind Theaterferien, sprich: eine Spielpause ist angesagt. Auch die Theaterkasse und der Besucherservice haben bis Dienstag, den 6. August, geschlossen. Der Telefonservice ist in dieser Zeit ebenfalls nicht besetzt. Theaterbegeisterte können Karten jedoch in der Touristinformation am Markt kaufen beziehungsweise bestellen. (mec) Seit Freitag ist die Bahnstrecke Weimar - Kranichfeld wegen Erneuerung und Sanierung des Gleises gesperrt. Die Züge der Deutschen Bahn werden auf dieser Strecke bis zum 28. Juli durch Busse ersetzt. Bis einschließlich 9. August kann es insbesondere nachts und am Wochenende zu Lärm- und Staubbelästigungen in den Ortslagen Bad Berka, Tannroda und Kranichfeld kommen. Die Deutsche Bahn AG bittet Anwohner und Verkehrsteilnehmer um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit an den Bahnübergängen. Die Reisenden werden gebeten, sich auf den betreffenden Bahnhöfen an den Aushängen oder telefonisch unter 0 18 03 - 19 41 95 zu informieren. (mec)
George Alexander Albrecht als Generalmusikdirektor verabschiedet
Mit Gustav Mahlers 3. Sinfonie verabschiedete sich George Alexander Albrecht am Samstagabend als Weimarer Generalmusikdirektor. Tosender Applaus galt in der ausverkauften Weimarhalle dem Mann, der seit der Spielzeit 1996 in diesem Amt wirkte und den die Staatskapelle zu ihrem ersten Ehrendirigenten überhaupt ernannte. Stephan Märki, Generalintendant des DNT, bezeichnete Albrecht als einen "Künstler alter Prägung", dem "Management-Qualitäten"eher fremd seien. Auch Bürgermeister Stefan Wolf, der sich als Mahler- und Bruckner-Fan zu erkennen gab, würdigte das Lebenswerk des Weimarer Chefdirigenten. Nachfolger des gebürtigen Bremers Albrecht wird der Niederländer Jac van Steen. Ein Wiedersehen mit Albrecht und der Staatskapelle wird es am 15. Dezember geben. (mec)