Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. November 2002
Helmut Seemann wird Kunstfestintendant
Helmut Seemann wird aller Voraussicht nach Intendant des Kunstfestintermezzos 2003. Dies erklärte er gestern im "Herderplatzmagazin"auf Radio LOTTE. Das Fest soll am 23. und 24. August seinen Auftakt nehmen und über drei Wochen andauern. Schwerpunkte werden Tanztheateraufführungen, Faustinszenierung, Literatur und ein Bachprogramm sein. Wie Seemann ankündigte, sei bereits Kontakt zu Hans Magnus Enzensberger und Durs Grünbein aufgenommen worden. Voraussetzung für das Programm und seine Verwirklichung sei allerdings, dass der Stadtrat am kommenden Mittwoch den Kunstfest-Etat für die Jahre 2004 bis 2006 bewillige. Auch kleinere Vereine und Veranstaltungen sollen in das nächste Kunstfest einbezogen werden. So sagte der Stadtkulturdirektor Felix Leibrock, dass man daran denke, das DAS-Jugendtheater im Hauptbahnhof, den Gitarrenverein und auch das Fassadenfest des MonAmi ins Kunstfest zu integrieren. (shg)
Lob und Kritik an Kunstfestplan
Die inhaltliche und personelle Präsentation des Kunstfestes 2003 fand im gestrigen Kulturausschuß breite Zustimmung. Somit wurde die Vorraussetzung geschaffen, im Dezember über die städtische Zuwendung von 250 Tausend Euro für das Kunstfest zu verhandeln. Der bereits bestehende Vertragsentwurf zur Fussion der Kunstsammlung mit der Stiftung Weimarer Klassik wurde ebenfalls genehmigt. Darin ist unter anderem die Personalüberleitung geregelt. Ebenfalls behandelt wurde die Finanzierung des DNT seitens der Stadt und des Landes. Wenn die Stadt ihren Anteil von jährlich rund 3 Millionen Euro zahlt, erhält die Stadt für das DNT vom Land rund 16 Millionen Euro jedes Jahr. Die Verträge laufen von 2004 bis 2008. (jr)
Jugendliche Skater müssen sich neue Plätze suchen
Seit dem Wochenende gilt die sogenannte Verordnung zur Benutzung von Freizeit- und sportlichen Fortbewegungsmitteln. Darin ist das Benutzen von Skateboards, Inlinern und anderen ähnlichen Geräten auf dem Theaterplatz, in der Schillerstraße und in der Neugasse verboten worden. Seit längerer Zeit gibt es immer wieder Beschwerden über Jugendliche, die sich vorrangig an den Nachmittagen an den genannten Orten aufhalten. Das Weimarer Ordnungsamt wollte zu eventuellen alternativen Plätzen bisher keine Auskünfte geben. Auch die Frage, in welcher Form das Verbot durchgesetzt werden soll, ließ das Amt bisher unbeantwortet. Sozialarbeiter kritisierten die Verordnung, die einem bereits verhängten Bettelverbot folgt, als einen weiteren Schritt zur Verdrängung Jugendlicher aus dem Stadtbild, ohne ihnen geeignete Alternativen anzubieten. (shg)
Auf geteiltes Echo stieß unterdessen die Ankündigung Seemanns, das Kunstfest 2003 zu leiten. Horst Hasselmann (CDU) und Holger Deg von der SPD begrüßten grundsätzlich die Aussicht auf ein Kunstfest im nächsten Jahr. Voraussetzung sei allerdings ein Finanzierungsplan, der im Stadtrat zügig diskutiert werden müsse. Mit scharfer Kritik reagierte der bisherige Intendant des Festes, Ralf Schlüter. Es sei ein Unding, so Schlüter, dass Themen, die bereits alle schon in der Vergangenheit aktuell waren, heute als Neu verkauft werden sollen. Alles, was da vorgestellt werden soll, ist bereits unter Kaufmanns Intendanz da gewesen. (shg)
Die Zahl arbeitsloser, schwer behinderter Menschen ist gesunken. Innerhalb eines Monats konnten 400 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Somit beläuft sich die Zahl der schwerbehinderte Arbeitslosen auf 4.500. Trotzdem kommen viele Arbeitgeber ihrer Pflicht nicht nach, behinderten Menschen zu Arbeit zu verhelfen, kritisiert Maik Nothnagel, der behindertenpolitische Sprecher der PDS. Landesweit werden jährlich rund 12 Millionen Euro von Arbeitgebern anstelle neuer Behindertenarbeitsplätze gezahlt.
Das Highlight des back-up-festivals stellte die Preisverleihung am Sonntag nachmittag dar. Die Jury des internationalen Kurzfilmwettbewerb konnte die besten Arbeiten mit Geldern in Höhe von 4500 Euro auszeichnen. Vier Tage lang zeigten 34 junge Filmemacher ihre Werke. Sie kamen unter anderem aus denUSA, Australien und Ecuador. Der Bauhaus-Uni-Student Mirko Kubein überzeugte ebenso wie Kathi Kappel die Jury. Sie erhielten beide den ersten Preis. Über die 3500 Besucher freute sich die Festivalleiterin Juliane Fuchs, die schon mit den Vorbereitungen für den back-up-award 2003 startet. (bekka)
Das Spendenkonto des Kreises Weimarer Land für die Opfer der Flutkatastrophe wird am 30.11 geschlossen. Bis zum gestrigen Tag sind rund 14.500 Euro eingegangen. 12 Tausend Euro wurden bereits an geschädigte Einrichtungen ins Sachsen und Sachsen-Anhalt übergeben. Die restlichen Spendengelder gehen an die kleine Gemeinde Bockelwitz in Sachsen. Dort wurden durch das Wasser Wohnungen zerstört und Häuser für Monate unbewohnbar gemacht.
Der Thüringer Theaterjugendpreis geht in diesem Jahr an den Theaterjugendclub des Weimarer Nationaltheaters. Bei den Thüringer Jugendtheatertagen am letzten Wochenende belegte das Weimarer Ensemble mit der Kurt-Schwitters-Collage "Lebendige Forellensauce überlaut"unter der Regie von Christine Schild, den ersten Platz. Die Jury lobte besonders die Spielfreudigkeit der Jugendlichen, die schon im letzten Jahr mit dem Preis ausgezeichnet worden waren. (shg)
In der Abteilung 3 Süd des Weimarer Hauptfriedhof sind die Nutzungsrechte an den Reihengrabstätten abgelaufen. Die Grabstätten sind bis zum 15.11.02 von den Angehörigen oberirdisch zu beräumen. Ab dem 16.11.02 wird die Oberflächenräumung zu Lasten der Nutzungsberechtigten durch die Friedhofsverwaltung ausgeführt. (bekka)
Am 13.November findet die 42. Mathematikolympiade des Schulkreises Weimar für die Schüler der Klassen 5 bis 12 statt. Der Wettbewerb wird in Zusammenarbeit vom Schulamt Weimar mit der Bauhaus-Universität veranstaltet. Er wird erstmals zentral in den Räumlichkeiten der Hochschule durchgeführt. Die gemeinsame Ausrichtung der Olympiade ist Teil eines Konzeptes zur Förderung von Naturwissenschaft und Technik an den Schulen. Ebenso werden gemeinsame Forschungsprojekte der Gymnasien und der Bauhaus-Uni durch das Schulamt unterstützt. Genauere Angaben zur Matheolympiade erteilt das Schulamt Weimar. (bekka)
Altenburg wird wieder zur Skatstadt Nummer Eins. Der Deutsche Skatverband verlegt seinen Amtssitz wieder an seinen traditionellen Ort. Wie die "Leipziger Volkszeitung"berichtete, beschloss der Verband seinen Umzug nach Thüringen auf seinem Kongress am letzten Wochenende. Die Stadt Altenburg gilt als Wiege des Skatspiels im 19. Jahrhundert. Die Tradition des einzigartigen deutschen Kartenspiels wird dort in einer Skatschule, im Spielkartenmuseum, sowie in einer Spielkartenfabrik wach gehalten. Außerdem residiert in der Stadt das Skatgericht. Mit dem Umzug des Verbandes, geht nun ein jahrelanges Tauziehen um den Verbandssitz zu Ende. Noch vor vier Jahren hatten die Verbandsmitglieder die Verlegung des Hauptsitzes von Bielefeld nach Altenburg abgelehnt. Der Deutsche Skatverband war 1899 gegründet worden und hatte bis 1953 seinen Sitz in Altenburg. Seit 1990 ist die Stadt in Ostthüringen auch wieder Sitz des Skatgerichts, das Streitfälle aller Art entscheidet. (shg)