Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. November 2002
Einführung neuer Steuern in Weimar
Um den Weimarer Haushalt vor einem finanziellen Desaster zu bewahren, plant die Stadt, diverse neue Steuern einzuführen. So soll eine nach Zimmern gestaffelte Übernachtungs-Steuer erhoben werden. Ein entsprechender Satzungsentwurf wird voraussichtlich im Januar verabschiedet. Hinsichtlich der Eintrittskarten-Steuer liegt bereits ein Satzungsentwurf vor. Ab 01. Juli 2003 sollen demnach Eintrittskarten für Theater, Konzerte, Ausstellungen und Museen zehn Prozent teurer werden. Hingegen ist ein Eintrittsgeld für den Zwiebelmarkt wieder vom Tisch. Durch die Steuererhebungen verspricht sich die Stadt Mehreinnahmen in Höhe von 1,6 Millionen Euro. (ne)
Streit um ICE-Trasse Erfurt-Nürnberg
Die Baukosten der ICE-Trasse zwischen Erfurt und Nürnberg sorgen weiterhin für Unstimmigkeiten zwischen Bund und Bahn. Die Deutsche Bahn AG geht mittlerweile von Kosten in Höhe von rund 5 Milliarden Euro aus. Das sind 700 Millionen Euro mehr als geplant. Grund für den Kostenanstieg sind laut Aussagen eines Bahnsprechers die 1999 unterbrochenen Bautätigkeiten. Dadurch hätten sich zwangsläufig Verteuerungen ergeben, die sich in der Neubewertung der anfallenden Kosten niederschlage. Die ursprüngliche Finanzierungsvereinbarung zwischen Bahn und Bund besitzt keine Gültigkeit mehr. Zur Zeit steht die Bahn mit dem Bund über eine neue Vereinbarung in Verhandlung. Wann man sich einige und wie hoch die finanzielle Unterstützung seitens des Bundes sein wird, ist noch unklar. (ne)
Podiumsdiskussion im ACC über Arbeitswelten
Morgen findet im ACC die Podiumsdiskussion mit dem Titel "Gibt es eine Alternative zur Arbeitsgesellschaft?"statt. In der von Radio Lotte veranstalteten Reihe "Salon der Visionen"widmen sich unter anderem Wirtschaftsamtsleiter, Erziehungswissenschaftler und Künstler der Frage, wie das Arbeitsleben in Zukunft aussehen sollte. Ausgangspunkt der Kontroverse ist das Hartz-Konzept, dass eine grundlegende Reformierung der Arbeitsämter und Arbeitsmodelle vorsieht. Dabei soll die Zeitarbeit und der Wechsel in die Selbständigkeit mehr gefördert werden. Der Protest gegen Hartz bündelt sich seit dem 20. Oktober diesen Jahres in dem in Berlin gegründeten Anti-Hartz-Komitee. (jr)
Morgen hält von 13.30 Uhr bis 16 Uhr das Versorgungsamt Erfurt im Weimarer Sozialamt eine Bürgersprechstunde ab. Ebenfalls morgen von 9 bis 11.30 Uhr führt das Thüringer Versorgungsamt im Landratsamt Weimarer Land in Apolda einen Bürgersprechtag durch. Das Amt ist unter anderem für Schwerbeschädigte, Kriegsopfer und deren Hinterbliebene, Opfern von Gewalttaten und ehemalige politische Häftlinge zuständig. (ne)
Erfurt will sich künftig finanziell und inhaltlich am Weimarer Kunstfest beteiligen. Dies bestätigte Erfurts Oberbürgermeister Manfred Ruge gestern gegenüber Radio Lotte. Demnach ist die Landeshauptstadt bestrebt, das Festival in der Region Erfurt-Weimar-Jena zu verankern: (O-Ton Ruge) Ruge erklärte weiter, Voraussetzung für eine Beteiligung sei eine zeitversetzte Bespielung der Städte Erfurt und Jena mit großen Kunstfest-Produktionen. Es gehe dabei aber um einen gegenseitigen Austausch von Kräften. Erfurt, Weimar und Jena sind seit längerem bestrebt, sich generell als gemeinsamer Standort für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zu profilieren. Mittelfristiges Ziel ist die Herausbildung entsprechender Verwaltungsstrukturen. (MH)
Bahnreisende in Thüringen müssen in den nächsten Jahren mit weiteren Einschränkungen rechnen. Wie die Bahn mitteilte, wird das Angebot auf der Strecke zwischen Erfurt und Weimar durch die Einsparung mehrerer Züge reduziert. Auch auf der Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Erfurt und Gera ist kein bequemeres Reisen in Sicht. Wegen des Ausbaus der Strecke werden Reisende des öfteren in Busse des Schienenersatzverkehrs umsteigen müssen. Die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen forderte die Bahn auf, die Einschränkungen im Raum Erfurt durch eine Freigabe der Fernzüge für Regionalreisende auszugleichen. Die Bahn will bislang zwischen Eisenach und Weimar lediglich eine IC-Linie zuschlagfrei verkehren lassen. (shg)
Die Mobilfunk-Firma Mobilcom will den Standort Erfurt erhalten. Nach Angaben des Unternehmens soll es künftig zwei Kernzentren des Mobilfunkanbieters geben. Neben dem schleswig-holsteinischen Büdelsdorf soll Erfurt das zweite Zentrum des Unternehmens werden. Alle, etwa 500 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Allerdings müssen möglicherweise einige Beschäftigte der Mobilcomtochterfirma Telepassport AG zu anderen Tochterfirmen wechseln. Mobilcom war lange Zeit von der Zahlungsunfähigkeit bedroht, nachdem sich der hochverschuldete Hauptaktionär France Télécom zurückgezogen hatte. Erst am Ende der letzten Woche stimmte France Télécom dem Sanierungsplan zu und entlastete Mobilcom um rund sieben Milliarden Euro Schulden. (shg)
Gestern wurden in Weimars Bussen Passagierzählungen durchgeführt. Diese sind die Grundlage für eine Machbarkeitsstudie zur möglichen Einführung eines Verbundtarifes ab dem Jahr 2005. Mit dem Tarif sollen einheitliche Beförderungsgelder zwischen und in den Städten Erfurt, Weimar, Jena und dem Kreis Weimarer Land geschaffen werden. Wie Herr Möller, Geschäftsführer der Verkehrsgemeinschaft Mittelthüringen auf Anfrage von Radio Lotte betonte, dienen die erstellten Statistiken nicht einer Fahrplan- oder Personalreduzierung. Die Studie war vom Wirtschaftsministerium Thüringen in Auftrag gegeben worden. (jr)
Vom 29. November bis zum 22. Dezember 2002 findet der Weimarer Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz, in der Schillerstraße und auf dem Theaterplatz statt. Aus diesem Grund wird der so genannte Grüne Markt ab dem 25. November auf den Goetheplatz verlegt. In der Zeit vom 22. Dezember bis einschließlich dem 5. Januar 2003 entfallen der Grüne Markt und der Textilmarkt. Ab dem 6. Januar finden beide Märkte wieder wie gewohnt statt. (shg)
Thüringer Minister und Abgeordnete sollen nach dem Willen der PDS-Fraktion im Landtag eine Nullrunde einlegen. Es entstehe der Eindruck einer Selbstbedienungsmentalität, erklärte der Fraktionsvorsitzende Bodo Ramelow gestern in Erfurt. Das Bundeskabinett und mehrere Bundesländer haben bereits einen Verzicht auf Gehaltserhöhungen beschlossen. Dem sollte auch die Thüringische Landesregierung folgen, so Ramelow. (shg)
Das DNT bittet um Mithilfe der Weimarer - und zwar braucht das Theater Puppen. Für die Produktion des Büchner Dramas "Dantons Tod", das am 07. Dezember Premiere hat, werden ausgediente Spielzeugpuppen aus Gummi oder Plastik von 20 bis 40 Zentimeter Größe benötigt. Potentielle Puppen-Spender wenden sich bitte an das Theater. (ne)