Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. November 2002
Private Kunstfestunterstützer machen Denkpause
Der private Kunstfest-Förderkreis, das sogenannte Salve-Forum, lässt ab sofort alle Aktivitäten ruhen. Die Initiative, welche seit dem Jahr 2000 das Kunstfest mit etwa einer halben Million Mark unterstützt hat, habe im Moment keine klaren Vorstellungen von dem, was es fördern solle. Die Mitglieder des Forums fragen sich auch, ob ihre Unterstützung überhaupt noch gewollt sei. Man spüre kein deutliches Interesse des Kunstfestbeirates, erklärte Norbert Schremb gegenüber der Thüringer Allgemeinen. Der bisherige Kunstfestintendant Ralf Schlüter ermunterte die Mitglieder des Forums, seinen Einsatz bei zu behalten. (shg)
Asylbewerberheim besteht seit 10 Jahren
Das Asylbewerberheim am Herrenrödchen wird am morgigen Sonnabend zehn Jahre alt. Am 16. November 1992 trafen dort die ersten rund vierzig Asylbewerber ein. Damals kam es zu einem Eklat, weil das Thüringer Sozialministerium die Menschen ohne Wissen der Stadt nach Weimar gebracht hatte. So hatte die Stadt auch kein Mitspracherecht und keine Möglichkeit bei der Auswahl des Objektes. Derzeit leben etwa 170 Flüchtlinge am Herrenrödchen. Zum Sommer soll einer der Wohnblöcke an der Umgehungsstraße / Ettersburger Straße als neues Heim hergerichtet werden. Die Entscheidung für den Umzug wurde gefällt, da nach dem Abriss der anderen alten Kasernengebäude am Herrenrödchen eine Art Insellage und somit eine Ghettosituation entstehen würde. Ursprünglich sollte der Umzug schon eher stattfinden. Nach Vorstellungen des Rechtsdezernenten Norbert Michalik hätten die Männer und Frauen aus dem Heim dann vorläufig in Containern wohnen müssen. (shg)
CDU-Kreisparteitag ohne Überraschungen
Bei der CDU nichts Neues, wird es beim heutigen Kreisparteitag heißen. Als bisher einziger Kandidat für den Kreisvorsitz gilt der derzeitige Thüringer Minister für Jugend und Soziales, Frank Michael Pietzsch. Lediglich auf den Vorstandsplätzen könnte es zu Verschiebungen kommen. Thema des Parteitags, welcher im Intercity-Hotel am Bahnhof stattfindet, ist unter anderem die desolate Haushaltlage der Stadt. (shg)
Die ICE-Trasse Berlin-Müchen über Erfurt wird erst im Jahr 2015 durchgehend befahrbar sein. Das sagte die parlamentarische Staatssekretärin Gleicke im Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der CDU. Interne Planungen der Bahn gingen bisher von einer Inbetriebnahme spätestens 2012 aus. Der seit 1994 im Bau befindliche Abschnitt Erfurt-Ilmenau werde wie geplant 2006 fertiggestellt sein, so Gleicke weiter. Derweil kritisierte heute Thüringens Wirtschaftsminister Schuster die Verschleppung des Weiterbaus der Trasse, da dies zu Lasten der ostdeutschen Wirtschaft ginge. Schuster wirft der Bundesregierung mangelnden politischen Willen zur Realisierung des Bauprojektes vor. Allerdings werde Thüringen eine solche Abkoppelung Ostdeutschlands vom Fernverkehr nicht akzeptieren, so Schuster. (shg/ne)
Erneut halbseitig gesperrt wird am Sonnabend der Stadtring zwischen Lisztstraße und der Lincolnstraße. Grund dafür sind Arbeiten an Wasseranlagen. Die Sperrungen sind diesmal allerdings nur auf den Sonnabend von 7 bis 20 Uhr begrenzt. Erst zum Zwiebelmarkt war der Ring nach längerer Sperrzeit für den Verkehr wieder freigegeben worden. (shg)
Der bisherige Chefredakteur von Radio Lotte, Fritz von Klinggräff, übernimmt ab dem 1. Januar die Presseabteilung im Weimarer Rathaus. Insgesamt lagen der Stadt 70 Bewerbungen vor. Der 43-jährige Klinggräff ist seit Frühjahr 2000 bei Radio Lotte beschäftigt und entwickelte unter anderem das Vormittagsprogramm des Senders maßgeblich mit. Neuer Chefredakteur des Nichtkommerziellen Lokalradios wird der Kulturjournalist Michael Helbing. (shg)
In der Gunda - Niemann Stirnemann Halle Erfurt beginnt am Nachmittag der Weltcup im Eisschnelllauf. Im Mittelpunkt des Eislauf-Wochenendes dürfte dabei das Duell Claudia Pechstein-Anni Friesinger stehen. Es ist das erste Mal, dass Erfurt einen Weltcup im Eisschnelllauf austrägt.
Die Inszenierung der Liederoper "An Deutschland"von Mauricio Kagel im Studiotheater Belvedere kann nun doch termingerecht stattfinden. Der Premierentermin am 15. November war gefährdet, nachdem im Oktober ein technischer Defekt die Sprinkleranlage des Theaters in Gang gesetzt und so erheblichen Sachschaden angerichtet hatte. Davon betroffen war das Bühnenparkett, mehrere Musikinstrumente, sowie die Tontechnik. Glücklicherweise stellte sich die Größe des Schadens am Ende als geringer dar als zunächst befürchtet. Die Premiere der Oper ist bereits ausverkauft. Für die nächste Aufführung am 17. November sind in der Touristinformation noch Karten erhältlich. (shg)
Der Bund schließt eine Erhöhung des Anteils für die Weimarer Klassikstiftung kategorisch aus. In der konstituierenden Sitzung des Kultur- und Medienausschusses im Bundestag hat Kulturstaatsministerin Christina Weiss zur Finanzierung der Stiftung Stellung genommen. Die Ministerin erklärte Auf Nachfrage der CDU-Abgeordneten Vera Lengsfeld, der Bund werde seinen finanziellen Verpflichtungen nur nachkommen, wenn auch die Stadt Weimar ihren vertraglich festgelegten Finanzierungsanteil in voller Höhe erbringe. (shg)
"Gegen das Vergessen"- unter diesem Motto steht die Ausstellung "Der gelbe Stern", die am Sonntag im Reithaus eröffnet wird. Bei der Eröffnung wird der jüdische Zeitzeuge Heinz Kallmann zugegen sein. In einem Zeitzeugen-Gespräch am Montag um 10 Uhr berichtet Kallmann über seine "zerstörte Kindheit"und das "Nur-nicht-auffallen als Jude im Alltag". Er war als Kind dem Holocaust durch Flucht mit dem letzten jüdischen Kindertransport nach England entkommen. Die Wanderausstellung wird bis zum 1. Dezember zu besichtigen sein. (ne)
Seit letzter Woche werden im gesamten Weimarer Stadtgebiet neue Halteverbotsschilder aufgestellt. Wie die Straßenverkehrsbehörde heute mitteilte, soll damit zukünftig eine reibungslosere Straßenreinigung gewährleistet werden. Wer gegen die Halteverbote verstößt, muss für die durch die Behinderung zusätzlich entstandenen Kosten aufkommen. (ne)