Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Mai 2003
Weimarer Liberale wollen Leipziger Olympiabewerbung unterstützen
Die Weimarer FDP will Leipzig bei der Olympiabewerbung unterstützen. Weimar könnte dabei nach Vorstellung der Liberalen die Erfahrungen aus dem Kulturstadtjahr in die Waagschale werfen. Marie-Elisabeth Grosse sagte in einem Radio LOTTE-Interview, die räumliche Nähe zu Leipzig lege eine Unterstützung nahe. Olympiagäste könnten in Weimar beispielsweise parken und die günstige Bahnanbindung für die Weiterreise nutzen. Möglich ist auch, dass viele Sporttouristen wegen des Fünf-Sterne-Status der Stadt ihr Quartier in Weimar nehmen werden. (shg)
Stadtmuseum verzichtet auf Ausstellung zum eigenen Jubiläum
Das Weimarer Stadtmuseum verschiebt seine Jubiläumsausstellung zum 100-jährigen Bestehen des Hauses auf unbestimmte Zeit. Die Schau sollte ursprünglich zur Museumsnacht am 17. Mai eröffnet werden. Die von der Stadt im April beschlossene Schließung des Museums zum Ende September habe jedoch die Arbeitsschwerpunkte drastisch verändert, erklärte Museumsdirektor Rüdiger Wiese am Donnerstag. Es müssten unter anderem zahlreiche Leihgaben zurückgegeben werden und die Depots für die Einlagerung von Exponaten vorbereitet werden. (shg)
Landesregierung lehnt Gleichstellungsgesetz für Behinderte ab
Die Thüringer Landesregierung hat ein Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen zunächst abgelehnt. Die Mehrheit des Landtags stimmte am Donnerstag in Erfurt gegen die Entwürfe von PDS und SPD. Sozialminister Frank-Michael Pietzsch (CDU) ließ offen, wann das Land das urspünglich geplante Gesetz erneut einbringen will. Bundesweit ist seit dem 1. MaI diesen Jahres ein Gleichstellungsgesetz in Kraft getreten. Die Umsetzung ist jedoch Ländersache. Die Ablehnung des Gesetzentwurfes wird mit Finanznot begründet. "Ich werde froh sein nach der Mai-Steuerschätzung, wenn ich nicht in anderen Bereichen zusätzlich schwere Einschnitte vornehmen muss", erklärte Pietzsch gegenüber der Presse. Die SPD hatte in ihrem Papier ein Benachteiligungsverbot für behinderte Menschen und einen speziellen Gleichstellungsbeauftragten gefordert. Die Kosten für die Umsetzung ihrer Vorschläge bezifferten die Sozialdemokraten mit rund 300.000 Euro. Die Pläne der PDS gehen noch weiter. Pietzsch erklärte, die Vorstellungen von SPD und PDS seien nicht finanzierbar. (shg)
Weimarer Schüler der Herderschule wurden beste Köche beim Bundeswettbewerb um den so genannten Erdgaspokal. Steve Cornarius, Thomas Stieding und Erik Freitag, die sich bereits im März beim Landeswettbewerb qualifiziert hatten, überzeugten in Erfurt eine sechsköpfige Jury. Mit dem Pokal gewannen die Jungen einen der drei mit 1000 Euro dotierten Förderpreise des Bundesbildungsministeriums. (shg)
Die "congress centrum neue weimarhalle GmbH"- cwt- wird von der Industrie- und Handelskammer als "vorbildlicher Ausbildungsbetrieb"ausgezeichnet. Die Ehrung soll im Rahmen der Kreismesse am Sonntag überreicht werden. Zur Zeit erlernen im cwt fünf Lehrlinge die Grundlagen ihrer Berufe als Reise- bzw. Veranstaltungskaufmann oder Veranstaltungstechniker. Dabei handelt es sich um die ersten Lehrlinge, die im cwt ausgebildet werden. In den kommenden Jahren sollen weitere hinzukommen. (jm)
Landtagsabgeordnete werden weiter steigende Einkünfte haben. Der Thüringer Landtag hat am Donnerstag mit deutlicher Mehrheit eine Änderung der automatischen Diätenerhöhung für Abgeordnete abgelehnt. Die CDU-Mehrheitsfraktion verteidigte die jetzige Regelung. "Wir sind unser Geld wert", kommentierte der frühere CDU-Fraktionschef, Jörg Schwäblein, die Entscheidung. Während die Sozialdemokraten die Anhebung der Abgeordnetengehälter für ein Jahr einfrieren wollten, hatte die PDS eine Abschaffung des gesetzlich festgeschriebenen Automatismus der Diätenerhöhung gefordert. PDS-Fraktionschef Bodo Ramelow kündigte an, im kommenden Jahr einen erneuten Anlauf zur Abschaffung der Regelung zu nehmen. (shg)
Alle 33 Thüringer Badeseen sind zum Saisonstart am 15. Mai freigegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Donnerstag gibt es keine Sperrungen wegen mangelnder Gewässergüte. Im vergangenen Jahr waren 32 Seen als sehr gut oder gut eingestuft worden. Lediglich der Stausee Hohenfelden im Kreis Weimarer Land war zeitweise gesperrt. Alle Seen werden während der Badesaison regelmäßig überwacht. Die Vorbereitungen auf die neue Badesaison sind in den Freibädern in Ettersburg und Ottmannshausen bereits soweit gediehen, dass bei guter Wetterlage bereits vor dem 15. Mai angebadet werden kann. (shg)
Die Bestrebungen des Jenaer Studierendenrates unter den Studierenden für den Hauptwohnsitz Jena zu werben, tragen erste Früchte. Seit Jahresbeginn hat die Stadt 640 Einwohner dazu gewonnen. Damit ist der Stura nach Ansicht von Vorstandsmitglied Cornelia Hirsch auf einem guten Weg, eine Zweitwohnsitzsteuer abzuwenden. Der Jenaer Stadtrat hatte bis August zweieinhalbtausend Neuanmeldungen gefordert. Dann müsse es keine Zweitwohnsitzsteuer geben. Nach Angaben von Cornelia Hirsch sei die erforderliche Anzahl bereits durch die Kampagne erreicht worden. Die hohe Zahl von Wegzügen dagegen, könne man der Uni nicht anlasten. Dafür sei die Stadt selbst verantwortlich. (shg)
Das Verhältnis von "Kultur und Staat"in Zeiten drastischer Sparmaßnahmen steht im Mittelpunkt der Frühjahrstagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Jena. Autoren und Gelehrte aus dem In- und Ausland wollen bis Samstag der Frage nachgehen "Welche Kultur brauchen wir?". Zu den Teilnehmern gehören unter anderen der ungarische Literaturnobelpreisträger Imre Kertész, der Hamburger Mäzen Jan Philipp Reemtsma und Kunstwissenschaftlerin Nike Wagner. Am Sonntag soll der Büchnerpreisträger 2003 bekannt gegeben werden. Akademiepräsident Klaus Reichert hatte im Vorfeld der Tagung ein Umdenken in der Kulturpolitik gefordert. Das kulturelle Leben leide unter der einseitigen Ausrichtung auf wirtschaftliche Kriterien. In diesen Prozess müssten alle Beteiligten einbezogen werden: "sowohl die, die das Geld geben oder nicht geben, wie die, die es ausgeben". (dpa)
Wegen der Olympia-Bewerbung Leipzigs zieht die Bundesregierung eine frühere Fertigstellung der ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt-Leipzig in Betracht. Nach Aussage des Thüringer Wirtschaftsministers Schuster habe das Bundesverkehrsministerium zugesagt, über eine Verkürzung des Finanzierungszeitraumes nachzudenken. Dadurch soll die Strecke drei Jahre früher fertiggestellt werden. Die Finanzierungsvereinbarung für die Strecke soll am 1. Juli unterzeichnet werden. Die Bahn AG hat sich für eine Fertigstellung bis 2012 ausgesprochen. Nach Angaben des Unternehmens sei vor allem die Finanzierung des Abschnitts Halle-Erfurt noch nicht gesichert. Die ICE-Strecke, die wegen der nötigen Tunnel und Brücken zur Durchquerung des Thüringer Waldes sehr teuer ist, wird seit Jahren geplant. Teile der Trasse sind bereits fertig. (shg)