Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 24. Februar 2004
Hohe Ausländerfeindlichkeit unter Musäus-Schülern
Die Schüler der Musäus-Regelschule in Weimar-West sind weniger antisemitisch und ausländerfeindlich, als die vergleichbarer Schulen in Thüringen. Das ergab eine Umfrage des Potsdamer Instituts für angewandte Kindheits-Familien- und Jugendforschung unter den Schülern, welches heute in den Medien veröffentlicht wurde.
Dennoch gelten etwa 27 Prozent der Musäus-Schüler der Umfrage zufolge als ausländerfeindlich. Vor drei Jahren lag dieser Wert noch bei 15 Prozent. Bei Mädchen stieg die Ausländerfeindlichkeit noch drastischer an. Insbesondere in den siebenten und achten Klassen sei ein starker Anstieg fremdenfeindlicher Meinungen zu verzeichnen, hieß es in der Umfrage.
(jm)
Mörike-Nachlaß soll offenbar verkauft werden
Der Nachlaß Eduard Mörikes soll offenbar von der Stiftung Weimarer Klassik verkauft werden. Wie die TA heute meldete, sollen damit zwei Millionen Euro eingenommen werden. Mit dem Geld soll die Abfindung des Adelshauses Sachsen-Weimar-und Eisenach teilweise finanziert werden. Als Käufer kommt offenbar das Marbacher Schiller-Museum in Frage. Für den Verkauf des Mörike-Nachlasses nach Marbach müssen aber noch Sponsoren gefunden werden.
Der Freistaat Thüringen muß dem Adelshaus Sachsen-Weimar und Eisenach 15,5 Millionen Euro zahlen. Im Gegenzug verzichtet dieses auf die Rückübertragung des gesamten klassischen Weimarer Erbes. Um das Geld zu erwirtschaften, sollten Wald und Kunstwerke verkauft werden. Bisher konnte der Freistaat aber nur einige Forsthäuser losschlagen.
(jm)
Goethe-Sekretäre bleiben in Kochberg
Die Stiftung Weimarer Klassik kann ihre beiden Goethe-Schreibsekretäre im Schloß Großkochberg behalten. Die Enteignung der Großkochberger Schloßherren im Jahre 1945 war rechtmäßig, wie das Bundesverfassungsgericht jetzt feststellte.
Damit haben die Erbinnen des letzten Eigentümers von Großkochberg endgültig keine Chance mehr, an die wertvollen Möbel heranzukommen.
An einem der beiden Schreibsekretäre arbeitete Goethe selbst, wenn er in Kochberg war. Den anderen schenkte er seiner Freundin Charlotte von Stein. Der Gesamtwert der Sekretäre wird etwa 61-tausend Euro beziffert.
(jm)
Ein 25-jähriger Bundeswehr-Angehöriger ist am Wochenende von der Weimarer Polizei am Bahnhof festgenommen worden. Er trug eine Schreckschußpistole und mehrere Magazine mit Patronen für das Sturmgewehr G-3 bei sich. Die Weimarer Polizei wurde vom Bundesgrenzschutz alarmiert. Der festgenommene Soldat wurde den Feldjägern der Bundeswehr übergeben. (jm)