Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. Juni 2005
Jenaer Bürger verhindern Nazifeier im Stadtzentrum
Die in Jena auf dem Griess-Platz zugelassene Nazi-Kundgebung ist am Samstag von engagierten Bürgern verhindert worden. Dennoch durften sich die etwa 1000 Neonazis auf einem Parkplatz in Jena-Lobeda versammeln. Gegen den Naziaufmarsch demonstrierten etwa 3000 Menschen. Diese Zahlen gab die Weimarer Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus bekannt. Sie widersprach damit der Polizei und anderen Quellen, die von nur 500 Nazis und 5000 Gegendemonstranten sprachen. Außerdem warf die Netzwerkstelle der Stadt Jena vor, gegen das Versammlungsrecht verstoßen zu haben. So sei den Rechten mit dem Griess-Platz ein Ort zugewiesen worden, an dem bereits eine Gegendemonstration des Weimarer Bürgerbündnisses gegen Rechts angemeldet gewesen sei.
Politiker aller Landtagsfraktionen lobten das Engagement der Jenaer Bürger. Die Polizei nahm vier Neonazis und mehr als 50 Gegendemonstranten vorläufig fest.
(jm/wk)
Die Städte Jena und Weimar wollen auf dem Gebiet der Kultur enger zusammenarbeiten. Das meldete am Wochenende die TLZ. Angestrebt wird danach eine intensive Zusammenarbeit der Orchester, Theater und Museen der beiden Städte. Laut den Oberbürgermeistern Peter Röhlinger und Volkhardt Germer würden die Kulturbetriebe beider Kommunen ernsthaft miteinander verhandeln, hieß es in der TLZ. Demnächst sollen Gespräche auf Intendantenebene folgen. (jm)
Für die CDU-Bundestagsabgeordnete Vera Lengsfeld wird es problematisch, wieder ein Direktmandat für das deutsche Parlament zu erringen. Auf einer CDU-Wahlversammlung im Kyfhäuserkreis unterlag sie dem örtlichen Kandidaten Johannes Selle deutlich. Der muß sich nun mit den CDU-Kandidaten aus Sömmerda und dem Weimarer Land auseinandersetzen. Vera Lengsfeld führte laut TA ihr Scheitern auf Seilschaften im CDU-Kreisverband Kyfhäuserkreis zurück. Das Weimarer Land hat bisher noch keinen Kandidaten nominiert. Es wird aber davon ausgegangen, daß der mitgliederstärkste CDU-Kreisverband noch einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken wird. (jm)
Germer besucht Partnerstädte
Oberbürgermeister Volkhardt Germer wird von heute an die französischen und finnischen Partnerstädte Weimars besuchen. Die Reise dauert zehn Tage und führt zuerst nach Hämeenlinna . Der Besuch dort steht im Zeichen eines Kongresses deutsch-finnischer Städtepartnerschaften. Anschließend geht es weiter nach Blois. Dort wird der zehnte Jahrestag der Partnerschaft mit der französischen Stadt gefeiert.
(jm)
Die Kreishandwerkerschaften von Weimar und Sömmerda wollen fusionieren. Sie bilden ab September die Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen. Sitz ist Weimar. Chef wird der Weimarer Claus Schinner. Sein Stellvertreter kommt aus Sömmerda. Durch die Fusion der Kreishandwerkerschaften soll die Betreuung der Handwerker verbessert werden. (jm)
Die Weimarer Polizei hat in der Nacht zu gestern in Weimar West einen unbeleuchtet fahrenden Skoda angehalten. Am Steuer stellten die Beamten einen zwölfjährigen Jungen fest. Der kam aus Olbersleben und war ohne Wissen mit dem Auto seiner Mutter unterwegs. (jm)
Und nun zum Sport: Judo: Die U-14-Mädchen-Mannschaft des PSV Weimar ist Mitteldeutscher Vereins-Meister. Sie setzten sich gegen Teams aus Leipzig, Taucha und Sonneberg durch. Rettungsschwimmen: Die Weimarer DLRG setzte sich bei den Landesmeisterschaften überlegen durch. Die Weimarer holten 19 von 22 möglichen Titel in den Einzel- und Mannschaftswettbewerben. Die Sieger qualifizierten sich für die Deutschen Meisterschaften im Oktober in Wetzlar. Fußball: Landesligist SC 03 Weimar spielte bei Empor Buttstädt 1:1. Den Treffer für Weimar erzielte Christoph König. Der Punktgewinn bringt den SC 03 auf den zwölften Tabellenplatz. Tennis: Die Regionalliga-Frauen des TC 1912 Weimar haben zu Hause gegen die Reseerve des TC Berlin mit 2:7 verloren. Lediglich Anna Schäfer konnte ihre Beliner Gegnerin besiegen. Sie war auch im Doppel erfolgreich. Die Weimarerinnen müssen nun um den Klassenerhalt zittern. Leichtathletik: Die Starter des KSSV Weimar haben bei den Thüringer Meisterschaften der Jugend und Senioren sechs Meistertitel. So gewann Josephine Terlecki im Kugelstoßen und Diskuswerfen. Thomas Kluge siegte im Hochsprung. (jm)
Kulturstaatsministerin Christina Weiss hat den Brand der Anna-Amalia-Bibliothek im letzten September als die bislang "bitterste Erfahrung" ihrer Amtszeit bewertet. Der Süddeutschen Zeitung sagte Weiss, hier sei die Verletzlichkeit unseres kulturellen Erbes deutlich geworden. Zugleich bezeichnete sie die Stiftung Weimarer Klassik als herausragendes Beispiel für die gemeinsame Kulturfinanzierung von Bund, Land und Kommune. Mit Blick auf die Kulturhoheit der Länder sagte Frau Weiss, eine Zusammenarbeit mit dem Bund funktioniere immer dann gut, wenn man "eine rechtlich streng regulierte Partnerschaft" eingehe. Weimar beweise das. (mh)
Der dritte und letzte von drei Atom-Mülltransporten von Rossendorf nach Ahaus geht heute ab 12.00 Uhr auf die Reise. Noch einmal werden sechs sogenannte Castor-Behälter mit abgebrannten Brennstäben und großer Polizeieskorte über die Autobahn A 4 auch an Weimar vorbeitransportiert. Die Strecke wird wieder abschnittsweise für die Atom-Müll-Durchfahrt voll gesperrt, ebenso alle Brücken und Auffahrten zur A 4. Die bisherigen zwei Transporte verliefen ohne Zwischenfälle. Allerdings sind wieder Protestaktionen angesagt. Die Grünen wollen bei Jena einen vier Meter großen Ballon aufsteigen lassen. (wk)
Verkehrsbehinderungen zwischen Weimar und Erfurt
Autofahrer zwischen Weimar und Erfurt sollten heute nachmittag Verzögerungen und Behinderungen einkalkulieren. Darauf wies heute die Weimarer Polizei hin. Als Grund nannte sie die Sperrung der A4 wegen des Atommülltransportes von Sachsen nach Westfalen. Gleichzeitig sei aber die Bundesstraße 7 zwischen Nohra und Mönchenhozhausen halbseitig gesperrt. Die Ursache seien hier Straßenbauarbeiten. Ortskundige sollten das fragliche Gebiet weiträumig umfahren.
(jm)