Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. Juni 2005
Der ehemalige US-Präsident George Bush wird bei seinem heutigen Weimarbesuch auf offizielle Kontakte verzichten. Der Besuch sei rein privat, teilt Weimars amtierender Bürgermeister Dirk Hauburg mit. Es werde demzufolge auch keinen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt geben. Auch sei nicht mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen zu rechnen, so Hauburg. Der Besucher habe ein Essen im "Weißen Schwan" sowie eine Visite im Deutschen Nationaltheater geplant. Offiziell empfangen wird er am Abend von Ministerpräsident Dieter Althaus in Erfurt. Bush senior kommt anläßlich des 15. Jahrestages der Unterzeichnung des Staatsvertrages zur deutschen Einheit nach Thüringen. Er war zur Zeit der deutschen Wiedervereinigung Präsident der USA. Morgen nimmt er gemeinsam mit Michail Gorbatschow und Helmut Kohl den "Point-Alpha-Preis" des Kuratoriums Deutsche Einheit entgegen. Point Alpha ist ein ehemaliger amerikanischer Beobachtungspunkt an der damals deutsch-deutschen Grenze in der Rhön. (jm/wk)
Das Weimarer Finanzamt könnte künftig Sitz des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege werden. Das würde vom Kultusministerium dafür favorisiert, heißt es heute in der Thüringischen Landeszeitung. Das Erfurter Amt soll aus Spargründen zum Jahreswechsel mit dem Landesamt für Archäologie in Weimar zusammengelegt werden. Ab 2007 soll der Hauptsitz Weimar sein. Hintergrund sind drastische Einschnitte, die der Thüringer Denkmalpflege bevorstehen. Wie das Landesamt in Erfurt mitteilte, wurden die Fördermittel um 300-tausend Euro gekürzt. Nach Ansicht der Denkmalpfleger ist damit der Fortbestand der Thüringer Denkmallandschaft in Gefahr. (wk)
Bilanz nach Schillerfestival ist mager ausgefallen
Die Bilanz nach fünf Wochen Schiller-Festival "Räuber und Gendarmen" ist gestern mager ausgefallen. Das Publikum habe sich nicht so recht an Formate mit offener künstlerischer Struktur herangewagt, hieß es vom Festivalleiter Janek Müller. Es wäre ein bischen viel schweigendes Staunen gewesen. Hauptsächlich hätten sich Studenten interessiert. Denjenigen, die die Veranstaltungen gesehen haben, hätten sie sehr gefallen, so Müller. Es sei erfolgreich Theater inszeniert worden und dabei nur wenig Geld für Verwaltung und Künstlerhonorare ausgegeben worden, hieß es. Außerdem habe das Festival rund 160 Übernachtungen für Weimar gebracht. "Räuber und Gendarmen" sei ein Fest junger zeitgenössischer Kunst gewesen, was es so in der Stadt noch nicht gegeben habe. Über 75 Künstler aus Europa hätten sich auf ungewöhnliche Weise mit den Ideen Schillers auseinandergesetzt.
(wk)
Die Deutsche Bahn bietet in diesem Jahr wieder ein Schüler-Ferien-Ticket an. Es gilt während der großen Ferien in ganz Thüringen und kostet einmalig 17 Euro. Dafür können die Schüler so oft sie wollen alle in Thüringen fahrenden Nahverkehrszüge der 2. Klasse nutzen. An dem Schüler-Ferien-Ticket beteiligen sich auch elf Bus- und Straßenbahnunternehmen. Erwerben können dieses Ticket Vollzeit-Schüler bis zum 21sten Lebensjahr. Es gilt nicht für Auszubildende und Studenten. Außerdem wird auch in diesem Jahr wieder ein Bonusheft zum Schüler-Ferien-Ticket angeboten, das für 22 Freizeiteinrichtungen in Thüringen Vergünstigungen bis zu 70 Euro bietet. (ob/jm)
Militärgelände bei Nohra soll Natur- und Sportpark werden
Der bisher noch nicht genutzte Teil des ehemaligen Militärgeländes bei Nohra soll in den nächsten Jahren zu einem Natur- und Sportpark umgestaltet werden. Darüber berichtet heute die Thüringer Allgemeine. In diesem Sommer sollen noch stehende Wohnblöcke abgerissen werden. Die rund 70 Hektar sollen dann Spaziergängern, Reitern und Radfahrern zur Verfügung stehen. Die Fläche sei größer als alle historischen Parkanlagen in und um Weimar herum, heißt es. Ob der schon einmal geplante Golfplatz entstehen wird, hänge nach Auskunft von Nohras Bürgermeister Andreas Schiller vom Investor ab. Gegenüber RadioLOTTE Weimar betonte er, daß der mit diesem Vorhaben willkommen sei, aber alle Kosten dafür selbst tragen müsse. Die Genehmigung dafür liege bereits seit über einem Jahr vor. Investor Urs Zondler wollte auf dem Gelände Thüringens größten Golfplatz bauen und dafür vier Millionen Euro investieren. Allerding hatte er sich seinerzeit nicht mit der Landesentwicklungsgesellschaft als Eigentümerin einigen können. Jetzt hat die ehemals von sowjetischen Truppen genutze Fläche die Gemeinde übereignet bekommen.
(wk)
Herrhausen-Konferenz mit Studenten-Ausstellung
Die heute in der Weimarhalle beginnende Zukunftskonferenz der "Alfred-Herrhausen-Gesellschaft" wird von einer Ausstellung der Bauhaus-Uni begleitet. Im Foyer zeigen Studenten nahezu aller Fakultäten Projekte zum Thema Zukunft. Sie sind entweder in den letzten Semestern oder aktuell entwickelt und in recht kurzer Zeit produziert worden.
An der Konferenz sollen etwa 200 internationale Meinungsmacher aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur teilnehmen. Sie alle wurden dazu von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann eingeladen. Diskutiert werden soll darüber, wie Deutschland in 20 Jahren aussehen könnte. Die "Alfred-Herrhausen-Gesellschaft" versteht sich als das internationale Dikussionsforum der Deutschen Bank.
(jm/wk)