Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. Juni 2005
Die Zahl der Asylbewerber in Thüringen ist 2004 deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, lebten im vergangen Jahr 5.800 Asylsuchende im Freistaat. Das seien rund 1000 weniger als 2003. Nach Angaben der Statistiker kamen die Bewerber aus 69 Ländern. Der größte Teil von ihnen, knapp die Hälfte, stammt aus Asien. 41 Prozent kommen aus Osteuropa, vorwiegend aus Serbien und Montenegro. Aus Afrika stammen rund 400 Asylbewerber in Thüringen. (jm/dpa)
Bisher haben sich rund 100 Kinder für die Angebote des Kinder-Ferienpasses angemeldet. Teilnehmen können bis zu 400 Kinder aus Weimar und dem Weimarer Land. Der Pass berechtigt zur Teilnahme an Ferienfreizeiten, Naturerlebnistagen und Bastelkursen sowie Sportveranstaltungen. Er ist für Kinder gedacht, die nicht mit ihren Eltern in den Urlaub fahren können. Die Preise liegen zwischen fünf und acht Euro pro Tag. Gestützt werden sie von Freien Trägern, Stiftungen und Hilfswerken. Anmeldeformulare gibt es im Internet unter www.ferienpass-weimar.de oder im Kinderbüro der Stadt Weimar. Dort kann man auch ein gedrucktes Programm erhalten. (wk)
Das Tsunami-Aktionsbündnis "Weimar hilft" hat gestern seine Projekte für Mamallapuram vorgestellt. Die südindische Stadt soll eine Wasser-Entsalzungsanlage erhalten, die täglich für rund 800 Familien sauberes Trinkwasser bereitstellen kann. Außerdem wird für eine Grundschule mit 740 Kindern eine Toilettenanlage gebaut und für traumatisierte Kinder ein Spielplatz mit psychologischer Betreuung angelegt. Als Hilfe zur Selbsthilfe sollen 20 Existenzgründungshilfen gegeben werden. Für die Vorhaben werden insgesamt rund 17-tausend Euro benötigt. Von den bisher gesammelten 17-einhalb-tausend sind bereits 5-tausend Euro als Soforthilfe für Lebensmitel und Kleidung geflossen, so daß um weitere Spenden gebeten wird. (wk)
Für die Sicherung der wertvollen Weimarer Grafiksammlung soll Geld aus Berlin kommen. Zusätzlich 150-tausend Euro hat gestern Kulturstaatsministerin Christina Weiss in Aussicht gestellt. Die Stiftung Weimarer Klassik könne die Mittel des Bundes sofort beantragen, teilte Weiss in Berlin mit. Die Sicherungsarbeiten an den Beständen müßten beschleunigt und ein Konzept für die Umbettung der mit 150-tausend Blatt hoch bedeutenden grafischen Sammlung vorgelegt werden, verlangte Weiss. Die Stiftung forderte sie auf, aus ihrem Etat 145-tausend Euro für die Bestandsicherung umzuwidmen. Die Stiftungs-Strukturkommission hatte vor Schäden, Substanzeinbußen und Totalverlusten der wertvollen Kunstschätze gewarnt. Zu der bedeutenden Sammlung gehören auch Goethes Handzeichnungen. (jm/wk)
Der Sockel des Carl-Alexander-Denkmals auf dem Goetheplatz soll im September in ein Kunstprojekt einbezogen werden. Dem stimmte gestern abend der Kulturausschuß zu. Vorgesehen ist, den Sockel mit Licht, Ton und künstlerischen Auftritten zu "umspielen". Dabei sollen die Fassaden des "mon ami" und des "Russischen Hofes" in einen sogenannten Dialog miteinander treten. Initiator des Projektes ist der künstlerisch-pädagogische Leiter des "mon ami", Helfried Schmidt. Das Vorhaben wird von ihm "Schaufenster" genannt. (jm/wk)
TEAG hat in Weimar Grundstein für Konferenzzentrum gelegt
Die Thüringer EnergieAG TEAG hat heute vormittag in Weimar den Grundstein für ihr Konferenzzentrum gelegt. Dazu soll ein Funktionstrakt an die Giebelseite des historischen Gebäudes in der Schwanssee- Ecke Coudraystraße angebaut werden. Der Erweiterungsbau aus Glas und Sandstein soll den bisherigen Sitz des Tochterunternehmens Teag-netcom zu einem großzügen Konferenzzentrum mit mehreren Tagungsräumen und einer Gesamtfläche von 270 Quadratmetern erweitern. Die TEAG investiert dafür rund 2 Millionen Euro. Aufträge seien vorwiegend an Firmen aus Weimar und dem Weimarer Land vergeben worden, hieß es. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Erfurter Unternehmens Jürgen Gnauck sprach vom reichhaltigen Kulturleben Weimars als ausschlaggebend für den Konferenzstandort. Auch sei Weimar aus historischer Sicht sehr geeignet, so Gnauck. Im Jahr 1923 ist in Weimar die Landes-Elektrizitätsversorgungs AG "ThüringenWerk" gegründet worden.
(wk)
Gymnasiasten können sich für die Goethe-Sommerschule anmelden
Ab sofort können sich Gymnasiasten der 11. und 12. Klassenstufe für die Erste Weimarer Goethe-Sommerschule anmelden. Das hat heute das Thüringer Kultusministerium mitgeteilt. Je 10 Schüler aus Thüringen und aus der Wojewodschaft Kleinpolen erhalten vom 3. bis 10. August die Möglichkeit, an authentischen Orten zu recherchieren und Literaturstudien zu betreiben. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sollen sie in Video-, Theater und Audioproduktionen aufbereiten. Das Thema der ersten Sommerschule dieser Art lautet "Der Atem der Freiheit - Friedrich Schiller". Die Veranstaltung wird als Beitrag zum deutsch-polnischen Kulturjahr verstanden und mit 12-tausend Euro gefördert.
Die Teilnahme erfolgt nach der Reihenfolge der Anmeldungen. Sie sind an die Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar zu richten.
(wk)
Ausländerbeirat soll künftig vom Stadtrat bestellt werden
Ein Ausländerbeirat für Weimar soll künftig nicht mehr gewählt sondern vom Stadtrat bestellt werden. Das hat jetzt das Landesverwaltungsamt empfohlen. Wahlen zum Ausländerbeirat stünden nicht im Einklang mit der Thüringer Kommunalordnung, heißt es in einem Schreiben an das Weimarer Rechtsamt. Die Fachreferentin für Migrationsangelegenheiten Helena Mühe hat sich darüber überrascht gezeigt. Gegenüber RadioLOTTE Weimar verwies sie auf die 30-jährige Praxis mit Wahlen zu einem solchen Beirat in den Kommunen der Bundesrepublik. In Weimar wurde so seit dem Jahr 2000 Vertrauen aufgebaut. Das würde jetz mit der Entscheidung des Landesverwaltungsamtes gefährdet, so Mühe gegenüber RadioLOTTE. Sie hätte erst einmal das Rechtsamt gebeten, formal Aufschub zu beantragen. Morgen könnte dazu der Asländerbeirat Stellung nehmen. Mühe betonte, daß Ausländer in eigenem Namen sprechen dürfen müssen. Dazu wäre der Ausländerbeirat nur durch demokratische Wahlen legitimiert.
(wk)