Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. Juni 2005
Das 6. Benefiz-Fußball-Turnier für den Weimarer Menschenrechtspreis hat am Samstag über 1.600 Euro eingebracht. Um den Pokal spielten 12 Mannschaften von Weimarer Einrichtungen und Institutionen. Dazu gehörten Politiker, Juristen, Polizisten und Journalisten ebenso wie Bankangestellte, Vertreter des Deutschen Nationaltheaters und des Rotary-Clubs. Gewonnen hat in Tröbsdorf die gemeinsame Mannschaft aus Thüringer Landtag und Salve TV. Sie besiegte im Endspiel den Vorjahressieger "VR-Bank" mit zwei zu Eins. Damit hat der Neuling im Turnier die Siegesserie der Vertretungen von Stadtverwaltung oder VR-Bank durchbrochen. RadioLOTTE Weimar unterlag der Sieger-Mannschaft bereits in der Vorrunde mit Null zu Drei und konnte in diesem Jahr nicht das Halbfinale erreichen. (wk)
Die Preise für das Busfahren in Weimar werden angehoben. Ab dem 1. Juli sind durchschnittlich zehn Prozent mehr für Dauerfahrscheine zu bezahlen. Senioren-Tickets fallen ganz weg. Der Einzelfahrschein behält seinen Preis von einem Euro sechzig. Dennoch blieben Dauerkunden weniger belastet als Touristen, hieß es aus den Weimarer Verkehrsbetrieben. Der Preisanstieg sei vor allem höheren Kraftstoffpreisen geschuldet, hieß es weiter. Dabei koste das Busfahren auch ab dem 1. Juli immer noch weniger als in Erfurt und Jena. (wk)
Zwei Männer einer bundesweit agierenden Betrügerbande sind am Freitag in Weimar festgenommen worden. Zuvor hatten sie sich von einer 83-jährige Weimarerin schon 10-tausend Euro bezahlen lassen. Ein Mitarbeiter der Sparkasse informierte die Polizei, weil ihm die wiederholt hohen Barabhebungen der alten Dame verdächtig vorkamen. Die Männer seien einschlägig für den sogenannten Enkeltrick berüchtigt, hieß es von der Kriminalpolizei. Die Täter versuchen zunächst, bei ihren Opfern Vertrauen zu gewinnen, indem sie diese beschenken und sich als alte Bekannte oder Enkel ausgeben. Später würde dann Geld verlangt, daß sie häufig auch bekommen. Bereits im März vorigen Jahres hatte ein Betrügerduo so in Weimar und Umland verschiedene Senioren um mehrere tausend Euro betrogen. (wk)
Über sieben Stunden mußte gestern ein Feuer in Oberweimar bekämpft werden. In der Reithalle des Fiaker war gelagertes Stroh in Flammen aufgegangen. Der Dauereinsatz war nötig, weil sich das Stroh immer wieder neu entzündete. Am Löscheinsatz waren die Wehren Ehringsdorf, Taubach und Mitte beteiligt. Menschen und Pferde kamen nicht zu schaden. Als Ursache wird Brandstiftung vermutet. Auch wird der Einsatz von Brandbeschleunigern nicht ausgeschlossen. (wk)
Die WASG in Thüringen will das Linksbündnis mit der PDS unterstützen. Das hat die Vollversammlung der Thüringer Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit am Samstag beschlossen. Ob sie Kandidaten auf die offene Liste der PDS entsendet, soll am kommenden Samstag entschieden werden. Bisher soll es zwischen der Thüringer PDS und der Wahlalternative noch keine Kontakte gegeben haben. Die habe im Freistaat 40 bis 50 Mitglieder, heißt es. Die PDS dagegen 7-tausend 500. (wk)
250-tausend Euro vom Land für das Kinderzentrum Weimar
Für das künftige "Kinderzentrum Weimar" werden ab heute von der Landesregierung 250-tausend Euro bereitgestellt. Damit wird der 2. Bauabschnitt des Neubaus in der Richard-Strauß-Straße bezuschußt. Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 700-tausend Euro. Im "Kinderzentrum Weimar" sollen gleichzeitige behinderte und nicht behinderte Kinder betreut werden. Dazu wird das Angebot des bisherigen integrativen Kindergartens "Hufeland" erweitert. Zusätzlich sind 60 Kindergartenplätze, davon 20 für Kinder mit Behinderungen in drei integrativen und einer heilpädagogischen Gruppe geplant. Träger des Kinderzentrums ist das Lebenshilfewerk Weimar-Apolda e.V.
(wk)
Ausstellung über Topf & Söhne kommt ins Stadtmuseum
Die Ausstellung über die ehemalige Erfurter Firma "Topf & Söhne" soll im Oktober ins Weimarer Stadtmuseum kommen. Die Exposition ist gestern von Volkhardt Knigge im Berliner Jüdischen Museum eröffnet worden. Der Weimarer Gedenkstättendirektor hat die Schau gemeinsam mit dem Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider übergeben. Die Gedenkstätte Buchenwald-Mittelbau-Dora war an der Konzeption der Ausstellung maßgeblich beteiligt. Sie hatte dazu zur Klärung der Geschäftsbeziehungen zwischen Firma und SS ein Forschungsprojekt aufgelegt, für dessen Finanzierung sich Schneider eingesetzt hatte. Die Firma "Topf & Söhne" hatte für die Nazis die Verbrennungsöfen in zahlreichen Konzentrationslagern entworfen und gebaut, darunter in Auschwitz und Buchenwald.
(wk)
Bundesstiftung Baukultur mit Sitz in Weimar vorerst vom Tisch
Das Gesetz über eine Bundesstiftung Baukultur mit Sitz in Weimar ist vorerst vom Tisch. Der Antrag der Thüringer Landesregierung vor einer Abstimmung im Bundesrat, den Vermittlungsausschuß anzurufen, fand am Freitag die Mehrheit der CDU-regierten Länder. Der für Bundesangelegenheiten zuständige Minister Gerold Wucherpfennig sagte dazu, daß man so die Chanchen für Weimar als Standort gesichert habe. Thüringen habe so gehandelt, um Weimar gegenüber Potsdam durchsetzen zu können, hieß es aus der Staatskanzlei. Die hatte noch am Dienstag bekundet, sich für das Gesetz einzusetzen.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Thüringen-Sprecher seiner Fraktion, Carsten Schneider, hat der Landesregierung unterdessen Täuschung vorgeworfen. Sie hätte den Vermittlungsausschuss angerufen, um das Gesetz bewußt zu Fall zu bringen, so Schneider.
(wk)