Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Februar 2006
Die Weimarer FDP will nun doch einen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl aufstellen. Das hat gestern die Mitgliederversammlung entschieden. Man könne sich sowohl Stephan Illert von der CDU als auch Wolfgang Hölzer vom weimarwerk nicht anschließen, weil sie beide liberale Interessen nicht ausreichend vertreten würden. Besonders Hölzer habe enttäuscht, weil er nicht als politischer Mensch aufgetreten sei. In den Bereichen Verkehrsplanung und Schulsanierung habe er zudem mangelnde Fachkenntnis bewiesen, hieß es. Mit einem eigenen Kandidaten wolle man nun das Parteiprofil schärfen und wieder stärker in die Öffentlichkeit treten, hieß es zur weiteren Begründung. Das sei zur Vorbereitung auf das Wahljahr 2009 nötig. Da will die FDP zurück in den Stadtrat. Der OB-Kandidat der FDP soll nun auf einer Wahlversammlung am 7. März bestimmt werden. (mh/wk)
Der Weimarer Literaturwissenschaftler Eberhard Haufe ist gestern im Goethe-Institut auf einem Empfang zu seinem 75. Geburtstag geehrt worden. In seiner Laudatio bezeichnete der Dichter Wulf Kirsten Haufe als "eine der integersten Persönlichkeiten, die das kulturelle wie politische Leben der Stadt über Jahrzehnte begleitet" hätten. Thomas Seidel vom Kuratorium Schloß Ettersburg lobte Haufe als Kulturbürger und vielfachen Grenzöffner. Der ehemalige CDU-Vorsitzende von Weimar, Frank Michael Pietzsch, nannte Haufe in einer schriftlichen Grußadresse eine "Symbolfigur für Ehrlichkeit und Geradlinigkeit". Eberhard Haufe hatte eine Vielzahl von Lyrikbänden herausgegeben. Zudem war er in der oppositionellen Bürgerbewegung der DDR aktiv gewesen. Nach der Wende engagierte sich Haufe im Weimarer Stadtrat und war Mitbegründer der Literarischen Gesellschaft Thüringen sowie des Kuratoriums Schloß Ettersburg. (mh)
Weimar will an den Haupt-Stadteinfahrten großflächige Begrüßungs-Schilder aufstellen. Das war gestern aus dem Rathaus zu erfahren. Die Tafeln sollen das Bild einer Weimarer Sehenswürdigkeit zeigen und in mehreren Sprachen "willkommen" heißen. Die Schilder, die ähnlich auch schon in Erfurt und anderen Städten stehen, sollen von der Zeitungsgruppe Thüringen finanziert werden. Im Frühjahr werden auch die fehlenden touristischen Wegweiser der Innenstadt wieder aufgestellt, hieß es. Sie waren entfernt worden, weil die Erdverankerung nicht mehr hielt. (wk)
Die in Weimar gebürtige Fußballnationalspielerin Anna Blässe will mit der deutschen U-20-Mannschaft an der Weltmeisterschaft in Rußland teilnehmen. Die Chancen, dabei in die Anfangsformation zu kommen, sieht sie durch ihren Wechsel von ihrem Jenaer Club nach Hamburg gestiegen. Sie hatte in der vergangenen Woche einen Vertrag mit dem Ersten Bundesligisten HSV unterschrieben. Dort wird sie ab dem Monat Juli spielen. Zuvor muß die 18-Jährige aber noch ihr Abitur in Jena schaffen. (wk)
Neuer Leiter des Betriebshofes der Stadtverwaltung ist Bernd Dieter Rotter. Er hat am 1. Februar die Nachfolge von Wolfgang Düll angetreten, der in den Ruhestand entlassen wurde. Das hat jetzt die Verwaltung mitgeteilt. Als Betriebshofleiter ist Rotter verantwortlich für den Straßen- und Grünanlagenbereich einschließlich des Winterdienstes. Der 50-Jährige ist gebürtiger Weimarer und hat in der Stadt auch sein Diplom als Tiefbauingenieur gemacht. Zuletzt war er in München im Wohnbau und in Dachau als Ingenier tätig. (wk)
weimarwerk-Chef nennt FDP-Entscheidung bedeutungslos
Der weimarwerk-Vorsitzende Norbert Schremb hat die Entscheidung der FDP, nun doch einen eigenen OB-Kandidaten aufzustellen, als unerheblich bezeichnet. Die Liberalen seien in Weimar längst bedeutungslos geworden, so Schremb gegenüber Radio LOTTE Weimar. Zugleich wies Schremb die Kritik der Liberalen an weimarwerk-Kandidat Wolfgang Hölzer als ungerechtfertigt zurück. Hölzer sei der geeignetste OB-Kandidat des Bürgerbündnisses, so Schremb.
Die FDP hatte sich nach einer Befragung Hölzers enttäuscht gezeigt. Hölzer trete nicht als politischer Mensch auf, hieß es. Er sei inhaltlich schwach und habe in den Bereichen Verkehrsplanung und Schulsanierung mangelnde Fachkenntnis bewiesen.
(mh/wk)
Der Weimarer Stadtelternrat für Kindergärten, Stakkie, will sich dem "Volksbegehren für eine bessere Familienpolitik" anschließen. Dazu soll in der nächsten Woche ein lokaler Trägerkreis gegründet werden. Zur Gründungsversammlung am kommenden Dienstag werde ein Mitglied des Landesvorstandes über den jetzigen Entwicklungsstand des Volksbegehrens in Thüringen informieren, so der Stakkie. Außerdem solle es Tipps zur Strategie und zur weiteren Arbeit vor Ort geben. Mit dem Volksbegehren sollen die negativen Folgen der sogenannten "Familienoffensive" abgewendet werden. (wk)
Rund 40 Prozent der Lehrer in Thüringen sind mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden. Laut einer von ihrem eigenen Verband in Auftrag gegeben Untersuchung seien das fast 10 Prozent mehr als im bundesdeutsche Durchschnitt. Die Lehrer stünden vor allem unter starker psychosozialer Anspannung, heißt es. "Selbstüberforderung" und "Resignation" seien die Hauptrisikofaktoren für die Gesundheit. Am meisten fühlten sich die Grundschullehrer überfordert. (dpa/wk)
Wieder Insolvenz für Weimarer Betrieb beantragt
Nach der Stahlwerk-Insolvenz ist jetzt auch für die Schwinn GmbH in Weimar Zahlungsunfähigkeit angemeldet worden. Laut Thüringischer Landeszeitung seien damit 65 Arbeitsplätze in Gefahr. Der Betrieb fertigt Möbelbeschläge und Zubehör. Wie bei der Stahlbau GmbH handele es sich auch bei Schwinn um die Insolvenz-Auswirkung der Muttergesellschaft im Westen. Hier bestünde ebenso für die Auftragslage eine große Abhängigkeit vom Hauptbetrieb. Die Gewerkschaft habe vor allem die ruinöse Streitlust der Inhaberfamilie als Ursache der Zahlungsunfähigkeit ausgemacht. Auch würde von den Schwinns zuviel Geld für ihren Eigenbedarf aus der Firma gezogen. Der Insolvenzverwalter für die Schwinn GmbH halte aber den Weimarer Betrieb für sanierungswürdig und überlebensfähig, so die Zeitung.
(wk)
Uni-Typisierungsaktion nur für Studenten und Mitarbeiter
Die morgige Typisierungsaktion für Knochenmark-Spenderwillige wird entgegen anderer Ankündigungen ausschließlich für Universitätsangehörige durchgeführt. Das hat jetzt die Deutsche Konochenmarkspender-Datei mitgeteilt. Die Aktion werde zwar vom Roten Kreuz unterstützt, es seien aber nicht genügend Helfer, um alle Freiwilligen annehmen zu können. In der Mitteilung wird auf die öffentliche Typisierungsaktion in Bad Berka verwiesen. Diese soll dort am 25. Februar bei der Freiwilligen Feuerwehr stattfinden.
Bei den Aktionen soll ein passender Knochenmarkspender für ein leukämiekrankes Mädchen aus Bad Berka gefunden werden.
(wk)