Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. Februar 2006
SPD-Kreisvorsitzender Eidam zurückgetreten
Der SPD Kreisvorsitzende im Weimarer Land, Klaus Eidam, hat seinen Rücktritt erklärt. Grund ist die inzwischen vom geschäftsführenden SPD-Kreisvorstand an die CDU ergangene Erklärung, daß die SPD ein Wahlbündnis für den Landratskandidaten Hartwig Gauder nicht mittragen wird. Eidam hatte zuvor die Zustimmung zu dem Bündnis gegeben. Diese sei aber nicht durch Beschlüsse der SPD gedeckt gewesen, heißt es in der Erklärung. Diese Position muß nun noch die Mitliederversammlung am 13. März bestätigen. Dann soll auch ein neuer Kreis-Vorsitzender gewählt werden. Laut Presseberichten stünde dafür eine Frau zur Verfügung.
Außerdem muß die Mitgliederversammlung entscheiden, ob die SPD nun mit einem eigenen Kandidaten zur Landratswahl antreten oder den amtierenden Hans-Helmut Münchberg unterstützen will. Gegen dessen Wiederwahl hatte die CDU ein Wahlbündnis für den ehemaligen DDR-Spitzensportler Hartwig Gauder organisiert. Dem Bündnis gehören jetzt noch außer der CDU die FDP, die Grünen und zwei Wählergruppen an. Ob allerdings Gauder weiter kandidieren will, gilt noch als unklar.
(wk)
Klassikstiftung hat Verkauf historischer Gebäude angekündigt
Der Präsident der Klassikstiftung, Hellmut Seemann, hat den Verkauf historischer Gebäude angekündigt. Welche das sein sollen, werde man Ende April wissen. Dann soll ein entsprechendes Konzept im Stiftungsrat verabschiedet werden. Zugleich will die Stiftung das Haus der Frau von Stein erwerben, das derzeit der Stadt Weimar gehört. Das Haus gehöre in den Kernbereich der Stiftung, so Seemann. Ob das Stadtschloß wie geplant in den Besitz der Klassikstiftung wechselt, ist unterdessen unklar. Diese Frage sei zweitrangig, so Kultusminister Jens Goebel. Mit der Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten, der das Schloß derzeit gehört, seien darüber noch keine tiefgründigen Gespräche geführt worden.
Bei den Besucherzahlen seiner Einrichtungen sieht Seemann eine Trendwende. 2005 habe man über elf Prozent mehr Besucher gehabt als noch im Vorjahr, sagte Seemann gestern auf dem Jahresempfang der Stiftung.
(mh/wk)
Die Stadtbücherei hatte im vergangenen Jahr 20-tausend Besucher weniger als noch in 2004. Wie die Einrichtung mitteilt, sei der Besucher-Rückgang auf die reduzuierten Öffnungszeiten infolger städtischer Sparmaßnahmen zurückzuführen. Ebenso wegen kürzerer Öffnungszeiten sei auch die Zahl der Leser um 1.360 zurückgegangen. Die Weggebliebenen könnten aber auch unzufrieden mit dem Medienbestand der Bibliothek sein, heißt es. Dennoch sei das Ergebnis mit über 145-tausend Besuchern im Jahr beeindruckend. Die Popularität der Bücherei wird auch den 320 Veranstaltungen des Jahres zugeschrieben, von denen die meisten für Kinder und Jugendliche organisiert wurden. Beispiele für gelungene Kooperationen mit Schulen seien der Schreibwettbewerb "Weimarer Buchlöwe" und die Lesereihe" Literatur im Keller". (wk)
Stammzellenspender für Anna gefunden
Für die achtjährige Leukämie-Patientin Anna aus Bad Berka ist ein Stammzellenspender gefunden worden. Wie heute die Thüringer Allgemeine meldet, habe die Nachricht die Eltern gestern aus Tübingen erreicht. Die inzwischen aus Weimar und Bad Berka fast 2400 typisierten Spender verbleiben in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, um in anderen Fällen helfen zu können. Auch die für den 25. Februar geplante Typisierungsaktion in Bad Berka soll deshalb noch durchgeführt werden. Die Stammzellen des genetischen Zwillings könnte Anna im März erhalten, heißt es. Derzeit werde sie in der Klinik auf die Transplantation vorbereitet.
(wk)
Das für 1,4 Millionen Euro von einem Kölner Auktionshaus ersteigerte Gemälde von Lyonel Feiniger ist ab morgen erstmalig in Weimar zu sehen. Anläßlich des 100. Jahrestages der Ankunft des Amerikaners in Weimar, wird im Bauhaus-Museum eine Ausstellung eröffnet. Das Ölbild des Bauhaus-Künstlers ist aus der berühmten Gelmeroda-Serie und zeigt die Kirche des Weimarer Vorortes. Neben "Gelmeroda XI" werden erstmalig 34 weitere Feiniger-Bilder gezeigt, die die Klassikstiftung aus Berliner Privatbesitz erworben hat. Dabei handelt es sich um Kreidezeichnungen, die als Natur-Notizen angefertigt wurden. Zur Ausstellungseröffnung hat sich auch Deutschlands US-Botschafter, Wiliam R. Timken, angekündigt. Der will bei seinem Weimar-Besuch außerdem mit Bauhaus-Uni-Rektor Gerd Zimmermann und Klassik-Stiftungspräsident Hellmut Seemann sprechen.