Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. September 2007
Die Polizei ermittelt nach einem rechtsradikalen Vorfall in der Gedenkstätte Buchenwald gegen zwei Männer aus dem Vogtland. Sie sollen am Freitag am Haupttor des ehemaligen Konzentrationslagers Nazi-Parolen gerufen haben. Wegen detaillierter Zeugenaussagen hätten ein 31-Jähriger und sein Begleiter als Tatverdächtige ermittelt werden können. Jetzt beschäftige sich der Staatsschutz mit dem Vorfall, heißt es von der Polizei. Ermittelt würde wegen Volksverhetzung und Tragens verfassungsfeindlicher Kennzeichen. (wk)
Der FC Carl Zeiss Jena hat sich von Trainer Frank Neubarth getrennt. Das hat die Vereinsführung gestern abend mitgeteilt. Bis ein Nachfolger für Neubarth gefunden ist, soll Co-Trainer Olaf Holetschek das Training leiten. Im Gespräch für die Nachfolge ist unter anderen Michael Frontzeck. Der trainierte bisher den Bundesliga-Absteiger Alemania Aachen. - Neubarth hatte erst vor knapp fünf Monaten das Traineramt in Jena übernommen. Er hatte mit Carl Zeiss am letzten Spieltag der vergangenen Saison den Klassenerhalt geschafft. In der laufenden Saison liegt das Team allerdings mit nur einem Punkt aus fünf Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. (wk)
Im Weimarer Hilton-Hotel findet heute die Einwohnerversammlung von Oberweimar-Ehringsdorf statt. Themen sollen unter anderem der Bau des Rad- und Fußweges nach Taubach und die Beleuchtung des Fußweges in der Belvederer Allee sein. Präsentieren wollen sich den Einwohnern die Internationale Schule, die Hainturmgesellschaft und das Radfahrerhotel Kipperquelle. Neu auf der Tagesordnung ist ein Bericht des Ordnungsamtes über dessen Tätigkeit in dem Ortsteil seit der letzten Versammlung. (wk)
Rund 300 Schüler der 10. bis 12. Weimarer Gymnasial-Klassen haben sich gestern im Goethegymnasium zur Berufswahl beraten lassen. Fachleute aus 15 Berufsgruppen gaben Auskunft über ihre Tätigkeiten. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte der Weimarer Rotary-Club, der die Form der Berufsberatung seit dem Jahr 2000 organisiert. (wk)
Koalition will Verwaltung zum Schuldenabbau zwingen
Die Stadtverwaltung soll verpflichtet werden, ab 2009 keine neuen Schulden mehr zu machen. Das will die Mehrheitskoaltion aus CDU und weimarwerk morgen im Stadtrat beschließen lassen. Sie zweifle am Willen der Stadtverwaltung, die Schulden wirklich abbauen zu wollen, hieß es heute. Bis 2011 sollen alle städtischen Schulden getilgt sein, so die Koalition weiter. Dabei gehe es um eine Summe von 93 Millionen Euro. Weimars CDU-Finanzdezernent Christoph Schwind hatte im April erklärt, bis 2011 70 Millionen Euro Schulden abbauen zu wollen. -
Im weiteren warf die Koalition Oberbürgermeister Stefan Wolf vor, einen Stadtratbeschluß vom Juli zu hintertreiben. Danach sollte der Wert der Weimarer Wohnstätte durch externe Gutachter ermittelt werden. Ob, und wenn ja, warum Wolf auf eine solche Begutachtung verzichten will, soll morgen eine Anfrage im Stadtrat klären.
(jm/wk)
Das Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar hat die Verfassungsschutzakte des Linken-Politikers Bodo Ramelow freigegeben. Das Innenministerium des Freistaats hatte Ramelow verweigert, seine Akte einzusehen. Die verfügte Sperrung sei nicht rechtens, so jetzt das Weimarer Gericht. Das Ministerium habe seine Aktion nur unzureichend begründet. Außerdem seien Landtagsdrucksachen gesperrt worden, die grundsätzlich öffentlich zugänglich sein müssen. Gegen die Entscheidung ist noch Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht möglich. Ramelow bezeichnetete das Gerichtsurteil als "Schlappe für die Thüringer Schlapphüte". Es würde sich wieder einmal zeigen, daß sich Nachrichtendienste nicht an demokratische Spielregeln halten. (wk)
Das Gebäude der Stadtverwaltung am Markt 13-14 muß außerplanmäßig saniert werden. Wegen des mangelhaften Brandschutzes in dem Haus seien Leib und Leben der dort arbeitenden Mitarbeiter gefährdet, hieß es dazu aus der Stadtverwaltung. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 630-tausend Euro. Die Bauarbeiten sollen im ersten Quartal 2008 erfolgen. Im Markt 13-14 befindet sich unter anderem die Stadtkämmerei, für die ein neues Domizil gefunden werden soll. Im Gespräch ist das ehemalige Sozialamt in der Ackerwand 25. - Vertreter von CDU und weimarwerk kritisierten, daß die Sanierungskosten nicht schon zur Haushaltsaufstellung vorgelegen haben. (jm/wk)
Eine Einwohnerversammlung in Umpferstedt hat gestern eine mögliche Eingemeindung des Ortes nach Weimar diskutiert. Aus der Kulturstadt waren Oberbürgermeister Stefan Wolf und seine beiden Beigeordneten Christoph Schwind und Dirk Hauburg eingeladen. Ebenso waren CDU-Kreis- und Fraktionsvorsitzende Peter Krause und Stephan Illert anwesend. Die 650 Einwohner Umpferstedts stehen vor der Wahl, zu einer künftigen großen Verwaltungsgemeinschaft bis zu 10-tausend Einwohnern oder zur kreisfreien Stadt Weimar zu gehören. Wie einem Pressebericht der Thüringer Allgemeinen zu entnehmen ist, überwog die Skepsis der Umpferstedter gegenüber Weimar. Vor allem die dann fälligen Straßenausbau- und sonstigen Beiträge, Gebühren und Steuern nach Weimarer Satzung sollen die Ortseinwohner verschreckt haben. (wk)
Goethe-Schiller-Archiv soll öffentlich zugänglich werden
Der neue Direktor des Goethe-Schiller-Archivs, Bernhard Fischer, will das Haus öffentlich zugänglich machen. Das sagte er heute bei RadioLOTTE Weimar. Mit der großen Sanierung solle auch ein Besucher-Raum für Originale geschaffen werden. Menschen würden sich von Handschriften der großen Dichter und den Geschichten dazu begeistern lassen, so Fischer. Es reiche aber nicht, nur Häppchen bei Führungen zu zeigen. Seine größere Aufgabe werde allerdings darin bestehen, die wertvollen Archivalien für die Nachwelt zu sichern, so Fischer weiter. Dazu müßten benutzerfreundliche Digitalisierungen der Originale vorgenommen werden. Bei der Fülle eine Aufgabe für 20 Jahre, so der neue Direktor. -
Das zur Klassik-Stiftung gehörende Goethe-Schiller-Archiv besitzt 120 Nachlässe von Schriftstellern, Gelehrten und Künstlern. Dazu gehören rund 3.000 Autographen, darunter Goethes Handschrift des "Faust".
(wk)
Rothe-Beinlich spricht sich für klare Anti-Kriegspolitik der Grünen aus
Thüringens Grünen-Sprecherin Astrid Rothe-Beinlich hat sich für eine klare Anti-Kriegspolitik ihrer Partei ausgesprochen. Sie bleibe bei ihrem "Nein" zu Tornado-Einsätzen, sagte sie heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Es tue den Grünen nicht gut, für Kriegseinsätze zu stimmen. Bereits nach der Kosovo-Entscheidung seien viele Mitglieder aus der Partei der Grünen ausgetreten. Sie habe bei dem Sonderparteitag in Göttingen auf einen Kompromiß gehofft, so Rothe-Beinlich, die auch im Bundesvorstand ihrer Partei sitzt. Eine Unterstützung der deutschen Afghanistanpolitik nur weil man "regierungsfähig" bleiben wolle, komme für sie nicht in Frage. Die Grünen dürften in dieser Frage nicht zum Mehrheitsbeschaffer der Regierung werden.
(wk)