Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. September 2007
Klassik-Stiftung im Bundestag gewürdigt
Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat im Bundestag die Bedeutung der Klassik Stiftung Weimar als Verwalter nationalen Kulturerbes hervorgehoben. In der Generaldebatte des Bundestages über den Haushalt 2008 informierte er die Abgeordneten über die geplante Steigerung der Bundeszuschüsse in den nächsten Jahren. Ab 2010 könne die Stiftung dauerhaft über vier Millionen Euro mehr verfügen, so der CDU-Politiker. Das sei eine Steigerung um mehr als 20 Prozent. Der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen sagte, daß sich die Kulturpolitik des Landes nicht nur auf Berlin konzentrieren dürfe. Dabei betonte er die Förderungsnotwendigkeit Weimars als Symbolort der Deutschen Klassik. Auch er verwies auf die Mehrüberweisungen an die Weimarer Stiftung von je 1,3 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren. -
Der Klassik-Stiftung wurde der erhöhte Bundeszuschuß bereits Ende Juni in Aussicht gestellt. Zuvor hatte die zweitgrößte deutsche Kulturstiftung ein Drei-Millionen-Loch im Haushalt angemahnt.
(wk)
Die Bauhaus-Universität Weimar erhält in den nächsten sechs Jahren mehr als acht Millionen Euro für ein internationales Medienforschungsprojekt. Das Geld stellt das Bundesforschungsministerium zur Verfügung. Die Förderung stelle eine außerordentliche Anerkennung der Forschungsgebiete "Kulturtechnik" und "Medien-Philosophie" dar, heißt es von der Uni. Erforscht würden die Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen in der technisierten Medienkultur des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Frühjahr 2008 soll dazu eine Studien-Gruppe ihre Arbeit aufnehmen. Darin würden neben den festen Mitarbeitern auch bis zu zehn namhafte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland für jeweils ein bis zwei Semester forschen. (wk)
In Apolda beginnen heute die 15. Kabarett-Tage. Die Teilnehmer kommen aus vier Bundesländern, heißt es von den Veranstaltern. Den Auftakt gibt das Erfurter Kabarett "Die Arche". Bis zum 22. September sollen weitere fünf Vorstellungen folgen. Die Apoldaer Kabarett-Tage gibt es seit 1993. Sie bieten traditionell auch Amateurensembles ein Podium. In diesem Jahr werden die Auftritte von einer Ausstellung mit Collagen des Erfurter Kabarettisten Ulf Annel begleitet. (dpa/wk)
Behördenstrukturrefom wird verschoben
Die umstrittene Behördenstrukturreform Thüringens wird nicht zum ersten Januar in Kraft treten. Das sagte gestern CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus gegenüber dem Thüringer Gemeinde- und Städtebund. Zuvor hatte dessen Präsident Michael Brychcy die Landesregierung aufgefordert, die Reform zu verschieben. Es gebe zu viele offene Fragen bei der Übertragung von Landesaufgaben auf Städte, Kreise und Gemeinden zum 1. Januar 2008. Auch beim neuen Kommunalen Finanzausgleich gebe es Nachbesserungsbedarf, so der CDU-Politiker. Rund 250 Aufgaben, die bisher der Freistaat Thüringen erledigt, sollten im nächsten Jahr auf die Landkreise und kreisfreien Städte übertragen werden. Dazu gehörten vor allem Aufgaben in der Umwelt- und Bauverwaltung, so zum Beispiel Bauleitpläne oder Naturschutzgebiete.
(wk)
Jugendhilfeausschuß mit Protest empfangen
Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses wurden gestern mit Protestplakaten empfangen. Rund 100 Mütter, Väter und Kindergärtnerinnen gaben ihren Unmut über die Pläne der Stadt zur Einschränkung bei Kindergärten kund. Sie fürchten Ausgabenkürzungen, Schließungen oder Zusammenlegung von Kindertagesstätten. Anlaß der ungewöhnlich großen Zuschauerbeteiligung bei der öffentlichen Sitzung war der Tagesordnungspunkt Kita-Standort-Analyse. Dazu hatte ein Unterausschuß ein Kompromißpapier vorgelegt, das mit einer Enthaltung einstimmig beschlossen wurde. Damit wird die Verwaltungsvorlage aus der Kita-Standort-Analyse abgeschwächt und konkretisiert. So sollen die Kindergärten "Tom und Jerry" und Waldstadt nicht zusammengelegt und die Kita in Tiefurt nicht geschlossen werden. Von Umzügen würden die Einrichtungen "Robert Koch" und "Villa Lustig" sowie die Kindergärten von Legefeld und Gelmeroda betroffen sein. Für drei weitere Kita sind in einigen Jahren Neubauten in der Innenstadt und im Schlachthofviertel vorgesehen. Alle weiteren Einrichtungen bleiben bestehen. -
Sozialdezernent Dirk Hauburg erklärte, die Vorschläge "eins zu eins" zur Grundlage für Beschlußvorlagen für den Stadtrat zu machen. -
(wk)
Das "Experimentelle Bauhaus-Radio" will künftig enger mit Weimars nichtkommerziellem Lokalradio zusammenarbeiten. Das sagte die jetzige Leiterin des Bauhaus-Radios, Nathalie Singer heute bei RadoLOTTE Weimar. Sie wolle zwischen den Weimarer Radiosendern ein Netzwerk aufbauen, so Singer. Die Professorin, die mit dem neuen Studienjahr auch den eigens für das Radio geschaffenen Lehrstuhl übenommen hat, war zuvor beim Deutschlandradio Kultur. Dort hat sie das Kurzhörspielformat "Wurfsendung" entwickelt. (wk)
Der soziokulturelle Verein "Gerberstraße 3" läuft Gefahr, die für dieses Jahr von der Stadt zugesprochenen 50 Tausend Euro für eine Teilsanierung des Hauses zu verspielen. Das wurde auf dem gestrigen Jugendhilfeausschuß mitgeteilt. Für die als dringend eingestufte Brandschutzsanierung der Gerberstraße 3 habe die Stadt noch immer keine Baugenehmigungeg erteilen können, hieß es. Wie Bärbel Wölfel von der Hochbauabteilung vor dem Ausschuß sagte, reichten dazu die vom Gerbestraßenverein eingereichten Unterlagen nicht aus. Bei dem jetzt vorgelegten Brandschutznachweis bestünden Abweichungen von den Auflagen, die rechtliche Prüfungen erforderten. Auch seien Kosten zu niedrig angesetzt. Außerdem habe die von dem Verein beauftragte Architektin keinen Eignungseintrag für Brandschutz. Die Vorlagen müßten deshalb gesondert geprüft werden. Im weiteren stellte der Jugendhilfeausschuß fest, daß der Verein seit Januar immer wieder Termine zur Abgabe von Unterlagen verstreichen ließ. Trotz mehrfacher Aufforderungen gebe es auch weiterhin keine Äußerung zur Eigentumsübereignung obwohl der Verein bereits im vergangenen September erklärte, das Haus übernehmen zu wollen. (wk)
Rund 500 Teilnehmer haben gestern das Integrative Sportfest an der Weimarer Herderschule mitgestaltet. Das Regionale Förderzentrum hatte Bürger, Schüler, Behindertenvereine und Selbsthilfegruppen eingeladen, miteinander Sport zu treiben. Das Angebot reichte von Tischtennis über einen Fahrradparcour bis zum Rollstuhlbasketball. Höhepunkt war ein Fußballturnier mit Schülern verschiedener Schularten. Das jährlich veranstaltete Integrative Sportfest gewinne immer mehr Zuspruch in der Stadt Weimar, hieß es von den Veranstaltern. (wk)
Der in Weimar ansässige Verein "Offene Häuser" ist heute als "ausgewählter Ort 2007" ausgezeichnet worden. Die überregional tätige Initiative am Goetheplatz ist damit einer von 365 Orten des Wettbewerbs "Im Land der Ideen", der unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler steht. Die Ehrentafel erhielt der Verein, weil er sich seit langem um die Erhaltung gefährdeter Baudenkmäler in über 20 Ländern kümmert. Dabei ist der "Offene-Häuser"- e.V. ein Netzwerk internationaler Freiwilliger, die an verschiedenen Projekten arbeiten. - Bereits Ende März war ein Jugendtheaterprojekt des Deutschen Nationaltheaters im Wettbewerb "Land der Ideen" ausgezeichnet worden. (wk)