Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. Mai 2008
Humboldtgymnasium bietet französisches Abitur an
Das Weimarer Humboldgymnasium wird als erstes in Thüringen ein deutsch-französisches Abitur anbieten. Das bestätigte gestern Kultusstaatssekretär Kjell Eberhardt bei seinem Besuch in Weimar-West. Ein Vertrag zwischen dem Freistaat und der französischen Picardie soll Abschlüsse möglich machen, die ein Studium in Frankreich erlauben. Für das Humboldgymnasium bedeutet das eine Anerkennung seines zweisprachigen Englisch- und Französisch-Unterrichtes. Das Kultusministerium werde zusätzliche Lehrerstellen für das sogenannte "Abibac" bewilligen, sagte der Staatssekretär weiter. Zunächst sei aber ein Ausbildungsplan zu erstellen und mit der französischen Seite abzustimmen.
(wk)
Der neue Präsident beim FC Carl Zeiss Jena heißt Peter Schreiber. Der 44-Jährige wurde gestern vom Aufsichtsrat einstimmig zum Nachfolger von Rainer Zipfel gewählt. Schreiber ist Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Jena-Eisenberg-Stadtroda. Er wolle den Fußballverein wieder in ruhiges Fahrwasser lenken, so Schreiber. Zipfel war als Präsident zurückgetreten, nachdem sich im Abstiegskampf des FC die Kritik an seinem Führungsstil verstärkte. (wk)
Erfurt will sich um den vierten UNESCO-Weltkulturerbe-Titel für Thüringen bewerben. Bisher sind die Wartburg in Eisenach, die Weimarer Klassikerstätten und das Bauhaus Weimar Weltkulturerbestätten. Jetzt will Erfurt sein jüdisches Erbe touristisch vermarkten. Keine andere Stadt habe diesbezüglich so viele Superlative, so Stadtentwickler Ingo Mlejnek gestern gegenüber dem MDR. So habe Erfurt die größte hebräische Bibel aus dem Mittelalter, die größte Thorarolle und die einzige komplett erhaltene Synagoge aus dem Mittelalter. Noch vor der Sommerpause solle im Stadtrat über eine Vorlage abgestimmt werden, so Mlejnek. (wk)
Auf dem erstmals in Weimar stattfindenden Bundesjägertag ist mehr Freiheit für das Wild gefordert worden. Die Mobilität der Wildtiere würde durch 230-tausend Kilometer Straßen eingeschränkt, so der Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes, Jochen Borchert. Korridore und Brücken sollten den Tieren die Hindernisse passierbar machen. - Noch bis heute nachmittag diskutieren 600 Jäger aus ganz Deutschland in der Weimarhalle zum Thema Artenvielfalt. In einer Abschluß-Resolution wollen sich die Delegierten für Maßnahmen zur Reduzierung von Wildunfällen sowie für die Wiederansiedlung von Bären, Wölfen und Luchsen aussprechen. Das Papier soll der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn vorgelegt werden. (wk)
In Legefeld soll am Sonntag eine Benefizveranstaltung zugunsten der neuen Glocken der Herderkirche steigen. Wie Ortsbürgermeisterin Petra Seidel mitteilt, handele es sich dabei um ein Familienfest beim "Tag der offenen Tür" im Park-Inn-Hotel. - Unterdessen wehrt sich Weimars Superintendent Henrich Herbst gegen die Vereinnahmung der Spendenaktion durch die rechtsextreme NPD. Die wirbt im Internet mit dem Friedensglocken-Logo der evangelischen Kirche. Nachdem Herbst die Neonazis aufgefordert hat, dies zu unterlassen, will der Kirchenmann jetzt rechtliche Schritte unternehmen. Wir wollen kein Geld von solchen, die ihre Spende nicht mit Gleichberechtigung aller Menschen gegen Rassismus und Nächstenliebe verbinden, so Herbst gegenüber der TLZ. Es würden alle Zahlungen zurückgewiesen, die erkennbar von der NPD stammten. (wk)
Empfänger von Arbeitslosengeld II und ähnlich finanziell Benachteiligte sollen mit Zeitkarten zum halben Preis Busfahren dürfen. Das haben jetzt die Weimarer Jusos vorgeschlagen. Durch die ständigen Preiserhöhungen würden Fahrten für Arbeitsuchende, Niedriglohnempfänger und Rentner immer schwerer erschwinglich, so die SPD-Jugend. Außerdem sollten Busse öfter und auch bei Nacht in die Weimarer Ortsteile fahren. Die Vorschläge würden im Juni der SPD-Mitgliederversammlung vorgelegt. - Das sogenannte Sozialticket hatte die Jusos bereits zum Bürgermeisterwahlkampf 2006 vorgeschlagen. (wk)
Das Hilfe-Projekt der "Kindervereinigung Weimar" wird jetzt auch mit Geld vom Land unterstützt. Gestern übergab Sozialstaatssekretär Stephan Illert einen Fördermittelbescheid über 30-tausend Euro. Für das auf zwei Jahre angelegte Projekt hat bereits die Weimarer Bürgerstiftung 12-tausend Euro bereitgestellt. Bei dem Vorhaben geht es darum, Eltern in erschwerten Lebenssituationen bei der Kindererziehung zu helfen. Gespräche sollen vernachlässigte Kinder und ihre Eltern wieder zueinander finden lassen, so das Konzept. Der begünstigte Verein ist freier Träger der Jugendhilfe, der in Weimar unter anderen das Kinderhaus, den Kinderzirkus Tasifan, den Jugendclub Waggon und den Kindertreff Kramixxo unterhält. (wk)
Zu einem Verkehrsunfall mit vier Schwerletzten ist es gestern auf der Bundesstraße B7 zwischen Frankendorf und Hohlstedt gekommen. Ein Laster stieß mit einem Pkw zusammen, weil er wegen zu hoher Geschwindigkeit in einer Linkskurve von der Fahrbahn abkam. Nach Berührung der Leitplanke geriet er in den Gegenverkehr. Schwer verletzt wurden sowohl der 21-jährige Unfallverursacher und sein Beifahrer als auch der der 78-jährige PKW-Fahrer und seine 74-jährige Beifahrerin. Zur Rettung war die Feuerwehr und ein Hubschrauber eingesetzt. Die Bundesstraße mußt für eineinhalb Stunden voll gesperrt werden. (wk)
Die Weimarer Waldorfschule hat heute einen Landes-Fördermittelbescheid über 500-tausend Euro erhalten. Er wurde vom neuen Thüringer Kultusminister Bernward Müller übergeben. Mit dem Geld soll das Alte Schulhaus in Oberweimar saniert werden. Die Gesamtkosten dafür würden sich auf etwa 950-tausend Euro belaufen. Baubeginn soll im Herbst dieses Jahres sein. (wk)
Weimar-West hat für Sonntag zum ersten Stadtteil-Sportfest aufgerufen. Interessierte könnten sich am Nachmittag auf dem Gelände der Musäusschule und der angrenzenden Kindereinrichtung "Kramixxo" sportlich betätigen. Sie würden professionell von Sporttrainern betreut, heißt es in dem Aufruf. Geplant sind unter anderem Fußball-, Volleyball-, und Basketball-Turniere. Außerdem werden Nordic-Walking, Skaten, Boccia und Hindernis-Parcours angeboten. Auch für Kinder stünden ausreichend Sportspiele im Programm, heißt es. Bei alldem gäbe es attraktive Preise zu gewinnen. Für Essen, Trinken und im Notfall für die medizinische Betreuung sorgen die Johanniter. (wk)
"MelosLogos" wird Graf Kessler gewidmet
Die diesjährigen "Poetischen Liedertage MelosLogos" sollen Harry Graf Kessler gewidmet sein. Anlaß ist der 140. Geburtstag des Kunstförderers Weimars. Wie die Klasssik-Stiftung mitteilt, ist zu der Veranstaltung wieder der Schauspieler Bruno Ganz eingeladen, der bereits vor zwei Jahren zu den Liedertagen in Weimar auftrat. Diesmal würde er an mehreren Abenden aus dem Tagebuch von Harry Graf Kessler lesen. Der Europäer und Weltreisende Kessler habe als Kunstsammler und Diplomat sowie als Aristokrat und Bohemien Kulturgeschichte in Weimar geschrieben, so die Klassik-Stiftung. Neben der Bruno-Ganz-Lesung würden Kammermusik, Lieder und Literatur von Kesslers europäischen Künstlerfreunden geboten. -
Die "Poetischen Liedertage MelosLogos" finden im November statt. Hary Graf Kesslers 140. Geburtstag ist am heutigen 23. Mai.
(wk)
Wieder Ermer-Preis für freie Kunst ausgeschrieben
Zur Förderung von Kunst und Kultur in den neuen Bundesländern ist zum achten Mal der Marion-Ermer-Preis ausgeschrieben worden. Mit der Auszeichnung, die die Ermer-Stiftung zusammen mit der Bauhaus-Uni und der Klassik-Stiftung vergibt, soll vor allem die freie Kunst gefördert werden. Bewerben können sich junge Künstler die nicht älter als 35 Jahre sind. Dabei können Malereien, Grafiken, Fotos und Videos sowie, Skulpturen und Installationen eingereicht werden. Es werden vier jeweils mit 5.000 Euro dotierte Preise vergeben. Zusätzlich erhalten die vier Ausgezeichneten eine Ausstellung im Weimarer Neuen Museum sowie einen begleitenden Katalog. Bewerbungen nimmt die Bauhaus-Universität Weimar bis zum 3. Juli entgegen.
(wk)
Bahnreisende zwischen Weimar und Erfurt müssen am Wochenende wieder mit erheblich längeren Fahrzeiten rechnen. Von Samstag 17.30 Uhr bis Sonntag 8.30 Uhr kommt es zu Strecken-Sperrungen mit Zugausfällen, Umleitungen und Fahrplan-Änderungen. Sowohl Fern- als auch Nahverkehrszüge werden durch Busse ersetzt. Grund sind Baumaßnahmen am Viadukt Vieselbach. Dabei müßten unter anderem auch die Oberleitungen abgeschaltet werden, heißt es von der Bahn. (wk)