Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Mai 2008
Über Deutsch-Französisch-Polnische Zusammenarbeit ist gestern in der Weimarhalle diskutiert worden. Zu dem Weimarer Dreieckspodium waren der Vizepräsident des Deutschen Bundestags Wolfgang Thierse, Pascal Thibaut von Radio France International und der Warschauer Journalist Adam Krzeminski eingeladen. Veranstalter waren das "Kulturforum der Sozialdemokratie Thüringen" und die Friedrich-Ebert-Stiftung. Bei dem von Kulturhistoriker und Verleger Klaus Gallas moderierten Gespräch wurden Fragen nach Inhalten und Formen des Kulturaustausches im Kern Europas gestellt. Vor allem Städtepartnerschaften seien dazu geeignet, Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis zu fördern, hieß es. (wk)
Auch der nun leere Sarg Friedrich Schillers werde in Weimar Besuchermagnet bleiben. Das sagte Klassik-Stiftungs-Präsident Hellmut Seemann gestern zur Auswertung der DNA-Analyse der vermeintlichen Schiller-Gebeine. Er habe keine Bedenken, dass die Schillerverehrer ausbleiben, er rechne eher mit dem Gegenteil, so Seemann. Die geborgenen Knochenreste würden zunächst für weitere mögliche Untersuchungen im Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar aufbewahrt. Die Klassik-Stiftung werde nicht weiter zum Verbleib des echten Schädels von Friedrich Schiller forschen, so Seemann weiter. - Der Stiftungspräsident hatte vor zwei Jahren die Untersuchung der bisher im Sarg befindlichen Überreste beauftragt. Die Vergleiche von Erbmaterial der Schiller-Familie hatten ergeben, dass weder einer der beiden mutmaßlichen Schädel, noch die im Sarg befindlichen Knochen echt sind. (wk)
Der FC Carl Zeiss Jena hat heute seine letzte Chance, in der 2. Fußball-Bundesliga zu verbleiben. Wenn der Club dort auch noch in der nächsten Saison spielen will, muß er am Abend in Aue gegen die Erzgebirgler gewinnen. Nur ein Sieg in dem Kellerduell würde den Jenaern noch eine theoretische Möglichkeit auf den Klassenerhalt bewahren. Wer verliert, wird definitiv absteigen. Beide Mannschaften haben einen kaum einholbaren Rückstand von sieben Punkten auf einen Nichtabstiegsplatz. (wk)
Was aus dem Gelände des e-werkes werden könnte, soll eine von der Stadt zu beauftragende Konzeption aufzeigen. Dieser Vorschlag des weimarwerk-Stadtrates Martin Kranz ist gestern vom Kulturausschuß angenommen worden. Für die Nutzungskonzeption wären 20-tausend Euro aufzubringen. Der Antrag werde jetzt in den Fraktionen besprochen, sagte Kranz heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Noch vor der Sommerpause könnte darüber abgestimmt werden, so der Wunsch des Kulturmanagers. Das Konzept soll auch die mögliche Finanzierung und städtische Partner dazu aufzeigen. Zudem sollten daran die Stadtwerke sowie die jetzigen Nutzer DNT, Theaterhaus, Klassik-Stiftung, Bauhaus-Uni und Lichthaus-Kino mitarbeiten. Kranz sieht auf dem e-werk-Gelände einen bundesweit genutzten Veranstaltungsort. (wk)
Für das am Donnerstag beginnende fünfte Weimarer Spiegelzelt-Festival sind bereits 87 Prozent der Karten verkauft. Das sei ein neuer Rekord, so Kulturdienst-Geschäftsführer Martin Kranz heute bei RadioLOTTE Weimar. Die Hälfte der Karten sei dabei von Nichtthüringern geordert worden. Der bundesweite Kartenvorverkauf hatte Mitte Dezember begonnen. - Bis zum 22. Juni werden auf dem Beethovenplatz wieder 35 Abende aus den Bereichen Musik, Theater, Kabarett und Literatur geboten. Dabei sind im fünften Jahr verstärkt junge Künstler im Programm. Als Stars sind unter anderen Sissi Perlinger, Eva Mattes und Georg Schramm angekündigt. Eröffnet wird mit dem Fernsehunterhalter Alfred Biolek. (wk)
Vor dem Rathaus sind am Mittag 25 Sportler des Akademischen Turnbundes ATB begrüßt worden. Die Läufer, Radfahrer, Inline-Skater und Paddler haben auf dem Wege von Jena nach Marburg in Weimar Station gemacht. In Marburg wollen sie den 125. Geburtstag des Turnbundes feiern. In Jena war der ATB 1883 gegründet worden. Der Akademische Turnbund ist der Zusammenschluss der an deutschen Hochschulen bestehenden Turnverbindungen und ihrer Ortsverbände. (wk)
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat zur regen Teilnahme an der öffentlichen Diskussion um die Zukunft des Kino im non ami aufgerufen. Das kommunale Kino sei ein wichtiges kulturelles und bildungspolitisches Kleinod, so Wolf. Es genieße ein hohes Ansehen in Weimars Bevölkerung und darüber hinaus. Der für das Kino verantwortliche Volkshochschulleiter Ulrich Dillmann machte heute gegenüber RadioLOTTE Weimar auf den Bildungsauftrag der Einrichtung aufmerksam. Er räumte ein, daß die kleine Stadt Weimar mit insgesamt vier Kinos ein vergleichsweise großes Angebot habe. Alle vier hätten aber ihre Berechtigung, so Dillmann. - Hintergrund der heutigen Veranstaltung ist die, laut Dillmann, permanente Unterfinanzierung des Kinos. Über 20-tausend Euro müßte die Stadt zusätzlich aufbringen, um die Einrichtung über das gesamte Jahr betreiben zu können. In diesem Jahr soll das Kino deshalb in den Sommerferien geschlossen werden. (wk)
Bürgerbündnis für mehr Demokratie lehnt neues Kommunahlwahlgesetz ab
Das Bürgerbündnis "Mehr Demokratie in Thüringen" hat die CDU-Vorschläge für eine Reform des Kommunalwahlrechtes abgelehnt. Bei den Hürden für ein Bürgerbegehren lehne sich die CDU zwar an die bürgerfreundlichen bayerischen Regeln an, so Sprecher Ralf-Uwe Beck heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Gleichzeitig wolle sie jedoch freie Unterschriftensammlungen für Bürgerbegehren abschaffen und nur noch die Amtseintragung zulassen. Das hieße, daß sich der Bürger gegen Ratsbeschlüsse öffentlich im Rathaus erklären müsse, so Beck. Das wäre nicht nur deutschlandweit einmalig, sondern auch absurd. Das Bürgerbündnis werde deshalb seine Forderungen aufrechterhalten und das derzeit laufende Volksbegehren fortsetzen. -
Die Thüringer SPD hat die geplante Abschaffung der Stichwahlen für Bürgermeister und Landräte kritisiert. Mit dieser Änderung bei den Kommunalwahlen wolle sich die CDU einen Vorteil verschaffen, hieß es. Die umstrittenen Vorschläge hat die CDU heute in Erfurt vorgestellt.
(wk)
Landtagsopposition fordert Neuwahlen
Die Landtagsopposition hat nach dem Rückzug von Peter Krause sofortige Neuwahlen in Thüringen gefordert. Ministerpräsident Dieter Althaus sei mit seiner Personalpolitik grandios gescheitert, so SPD-Chef Christoph Matschie. Althaus sei nicht mehr handlungsfähig. Bodo Ramelow von der Linken sagte, daß wegen der tagelangen Diskussion das Ansehen des Freistaats gelitten habe. Erleichtert vom Rückzug des designierten Kultusministers zeigte sich die Buchenwald-Gedenkstätten-Stiftung in Weimar. Sie zeuge dem Entschluss Krauses Respekt, heißt es in einer Pressemitteilung. Von Respekt sprach auch CDU-Fraktionschefin Christine Lieberknecht. Sie bescheinigte dem Landtagsabgeordneten hohes politisches Verantwortungsgefühl. Regierungschef Althaus kündigte an, bis zur Vereidigung des neuen Kabinetts am Donnerstag einen neuen Kandidaten zu präsentieren.
(wk)
Neues Festival soll Weimar als Bach-Stadt bekannt machen
Mit einem neuen Sommer-Festival soll in Weimar an die Ankunft Johann Sebastian Bachs vor 300 Jahren erinnert werden. Es soll jetzt zum ersten Mal vom 11. bis 13. Juli und dann alle zwei Jahre stattfinden, hieß es zur Vorstellung des Vorhabens. Für das Veranstaltungs-Wochenende wurden unter anderem acht Konzerte angekündigt. Im Mittelpunkt der "Bach Biennale" stehe dessen Frühwerk, hieß es vom Verein "Bach in Weimar". Als einzige unter den Bach-Städten habe Weimar bislang kein eigenes Festival. Dabei sei die Stadt nach Leipzig der längste Aufenthaltsort Johann Sebastians gewesen.
(wk)