Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. Juli 2008
Das Deutsche Nationaltheater nebst Staatskapelle hat einen neuen Aufsichtsratschef. Kultusminister Bernward Müller hat das Amt von seinem Vorgänger und CDU-Parteifreund Jens Goebel übernommen. Der Kultusminister ist von Amts wegen DNT-Aufsichtsratschef, seit das Haus zum Staatstheater wurde. jm
Die Leitung der Ilmenauer Universität will gegen das jüngste Urteil des Weimarer Verwaltungsgerichtes in Berufung gehen. Das wurde am Samstag mitgeteilt. Das Gericht hatte entschieden, daß Studenten, die sich weigerten, die neueingeführte Verwaltungsgebühr von 50 Euro zu zahlen, deswegen nicht exmatrikuliert werden dürfen. Als Grund nannte das Gericht, daß in dem entsprechenden Landesgesetz eine Exmatrikulation wegen verweigerter Verwaltungsgebühr nicht vorgesehen sei. Studentenvertreter sehen in der Verwaltungsgebühr die Vorstufe für Studiengebühren und hatten ihre Komilitonen aufgefordert, die 50 Euro nicht zu bezahlen. Die Uni Ilmenau hatte deswegen einen Studenten exmatrikuliert. Der hatte dagegen geklagt und nun vorerst Recht bekommen. jm
Und nun zum Sport: Die Sportschwimmer der DLRG Weimar konnten bei den Thüringer Meisterschaften am Wochenende in Gera acht Titel im Kinderbereich sowie einen Meistertitel in der offenen Klasse errringen. Erfolgreichste Teilnehmerin mit vier Titeln war die 12-jährige Michelle Anding. Das Benefiz-Fußballturnier zu Gunsten des Weimarer Menschenrechtspreises gewannen in diesem Jahr die Kicker des FC Ball-Cillus, die sich aus Mitarbeitern des Sophien- und Hufeland-Klinikums rekrutiert. Unterlegener Endspielgegner war das Team des Thüringer Landtages. Weimars Nachwuchsboxer haben bei der Schüler-Landesmeisterschaft am Wochenende 30 Titel in den verschiedenen Altersklassen geholt. Damit war der BV Weimar der mit Abstand dominierende Thüringer Boxverein. jm
Mit der Aufführung der Götterdämmerung am Wochenende im Weimarer DNT beenden sowohl Operndirektor Michael Schulz als auch Generalmusikdirektor Carl StClair ihre Arbeit am hiesigen Staatstheater. StClair geht nach Berlin, Schulz wird Intendant in Recklinghausen. Mit der Götterdämmerung wurde in Weimar der Zyklus "Ring des Nibelungen" abgeschlossen. Die Aufführung wurde allgemein von der hiesigen Kritik gelobt. Lediglich bei der Dauer des Schlußappauses gab es Differenzen: Die TLZ will 12 Minuten gestoppt haben, bei der TA blieben die Zeiger der Stoppuhr bei exakt zehn Minuten stehen. jm
Der Thüringer Bibliotheken-Verband ist nach wie vor mit dem neuen Bibliotheken-Gesetz der Landesregierung nicht einverstanden. Das sagte laut Pressemeldungen Verbandschef Frank-Simon Ritz, der die Weimarer Uni-Bibliothek leitet. Er kritisierte vor allem, daß die Bibliotheken nach wie vor nur eine freiwillige Aufgabe der Kommunen seien und somit ihre Finanzierung nicht gesichert wäre. Deshalb wolle sein Verband weiter darauf hinwirken, daß das Bibliotheksgesetz geändert werde, so Simon Ritz. Bis dahin wolle man aber das Beste aus dem jetzigen Gesetz machen, so der Chef des Thüringer Bibliotheken-Verbandes. jm
Die Kulturinitiative Thüringen hat eine durchweg positive Bilanz des ersten Thüringer Kulturtages gezogen, der gestern stattfand. Auf der zentralen Eröffnungsveranstaltung in Gotha kündigte der neue Thüringer Kultusminister, Bernward Müller an, sich für mehr Geld für die Kulturinstitutionen des Landes einzusetzen. Mit dem Kulturtag sei es zum ersten Mal in Thüringen gelungen, die ganze Vielfalt der Thüringer Kultur unter einem gemeinsamen Dach zusammen zu bringen, sagte Koordinator Peter Mittmann. In ganz Thüringen fanden etwa 170 Veranstaltungen statt, davon in Weimar über 20. Dazu gehörten unter anderem die "Götterdäämerung" im DNT und der Weimarer Bienenmarkt. jm
Die Mitglieder der Weimarer FDP wollen heute abend einen neuen Kreisvorsitzenden wählen. Einziger Kandidat bei der vorgezogenen Wahl ist bisher der 38-jährige Dirk Heinze, der beruflich ein online-Netzwerk für Kulturfachleute betreibt. Der bisherige FDP-Kreischef Norbert Staniszewski läßt sein Amt bereits seit März ruhen. Als Grund dafür wird seine angeblich umstrittene Amtsführung genannt. Der Architekt Staniszewski war vor drei Jahren von der CDU zur FDP gewechselt und wurde vor zwei Jahren deren Kreisvorsitzender. Ursprünglich hatte Staniszewskis Stellvertreter Mathias Purdel die Weimarer FDP in den Kommunalwahlkampf 2009 führen wollen. Warum der Opernchorsänger nun von seinem Plan abrückte, wurde nicht mitgeteilt. jm
Grüne wollen mehr Bürgerbeteiligung auch in Haushaltsfragen
Die Weimarer Grünen wollen wissen, was aus ihrem bereits 2006 gestellten Antrag zu mehr Bürgerbeteiligung bei Haushaltsfragen geworden ist. Das sagte Fraktionschefin Katja Schäfer heute gegenüber Radio LOTTE Weimar. In dem Antrag wird gefordert, die Weimarer Bürger auch in sie direkt betreffende Entscheidungen der Verwaltung über Haushaltsmittel einzubeziehen. Laut Frau Schäfer hatte Finanzdezernent Christoph Schwind damals sein grundsätzliches Einverständnis signalisiert. Er wollte aber abwarten, bis die kommunale Haushaltsführung auf die doppelte Buchführung nach kaufmännischen Grundsätzen umgestellt werde. Dies ließe aber auf sich warten, kritisierte Katja Schaäfer von den Grünen. Deshalb müsse ihr Antrag eher umgesetzt werden.
jm
Wolf gegen Organisierte Kriminalität und Rechtsextremismus in Weimar
Organisierte Kriminalität und Rechtsextremismus sind laut OB Stefan Wolf derzeit die wichtigsten sicherheitspolitischen Probleme Weimars. Diese müsse man gemeinsam mit dem Freistaat angehen, so der SPD-Politiker in der Wochenend-TLZ. Wir sollten uns immer klar darüber sein, wo die wirklichen Probleme liegen, damit wir die richtigen sicherheitspolitischen Schwerpunkte setzen, sagte Wolf wörtlich. Beobachter werten das als Anspielung auf eine Analyse seines Stellvertreters aus der CDU, Christoph Schwind, zur Weimarer Sicherheitslage. Darin waren die autonomen Jugendlichen aus der Gerberstraße mit Rechtsextremisten und Motorradrockern gleichgesetzt worden. Das hatte starken Widerspruch in nahezu allen politischen Lagern ausgelöst.
jm
Radio Lotte unterstützt Jugendkurs des Goetheinstitutes
Im Goethe-Institut hat gestern in Weimar ein internationaler Jugendkurs begonnen. Drei Wochen lang sind achtzig 14- bis 17-Jährige aus aller Welt zu Gast in der EJBW, um ihre Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur zu vertiefen. Außerdem sollen sie die Stadt und Region kennenlernen und Kontakte mit anderen Kursteilnehmern knüpfen. Im Schwerpunktprojekt "Theater" erarbeiten die Teilnehmer eine "Faust-Revue", die am 25. Juli öffentlich im Reithaus aufgeführt werden soll. RadioLOTTE Weimar unterstützt die Jugendlichen bei einem Radioprojekt.
(wk)