Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. August 2012
Wohnstätte will in Weimar-West neues Schulzentrum bauen
In Weimar West soll ein neues Schulzentrum entstehen. Bürgermeister Christoph Schwind stellte gestern im Rathaus Pläne vor, nach denen die Grund- und die Regelschüler in dem Ortsteil künftig in einem gemeinsamen Schulgebäude lernen werden. Nach dem Entwurf entsteht der Schulcampus durch den Ausbau des Schulteils der Musäus-Regelschule in der Berliner Straße. Der Plattenbau der Albert-Schweitzer-Grundschule Am Paradies soll abgerissen werden. Zusätzlich ist an der Berliner Straße der Bau einer Dreifelder-Turnhalle geplant, in der auch die Schüler des Humboldtgymnasiums Sportunterricht erhalten sollen. Die Baumaßnahmen würden bis 2016 abgeschlossen sein und knapp 20 Millionen Euro kosten, hieß es. Kostenträger ist die Weimarer Wohnstätte, die die Schulen von der Stadt übernommen hatte. Bisher war vorgesehen, beide Schulgebäude und die Turnhalle der Grundschule zu sanieren sowie für die Regelschule eine neue Halle zu bauen. Diese, ursprüngliche Variante, sei zu teuer, hieß es gestern. -
Der neue Plan soll jetzt den Ausschüssen des Stadtrates zur Beratung vorgelegt werden.
(wk)
Bündnis gegen Rechts beteiligt sich an Gedenken in Lichtenhagen
Das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus hat zum Gedenken an die Pogrome vor 20 Jahren in Rostock-Lichtenhagen eingeladen. Interessierte können am kommenden Samstag nach Rostock mitfahren. Dort treffen sich Aktive aus ganz Deutschland, um Konsequenzen aus den Ereignissen von 1992 anzumahnen. Die Mitfahrt kostet 15 Euro, der Bus hält auch in Jena, Erfurt und Gera. -
Heute vor 20 Jahren begannen mehrere hundert rechtsextreme Randalierer gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber in Rostock-Lichtenhagen vorzugehen. Die Gewaltattacken gingen über vier Tage. Am Ende wurde das Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter in Brand gesetzt, in dem sich an die 100 Menschen aufhielten. Bis zu 3.000 Zuschauer applaudierten und behinderten den Einsatz der Polizei und der Feuerwehr. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen zog sich die Polizei völlig zurück und überließ das brennende Haus mit den Eingeschlossenen sich selbst.
(wk)
Wolf spricht sich erneut gegen Aufgabe der Kreisfreiheit aus
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat sich erneut gegen eine Aufgabe der Kreisfreiheit Weimars ausgesprochen. Grund ist die neu entfachte Debatte um eine Gebietsreform in Thüringen. Auch als kreisangehörige Stadt würde Weimar seine wesentlichen Aufgaben und damit seine Kosten behalten, sagte der SPD-Politiker gestern im Rathaus. Dabei verwies das Stadtoberhaupt vor allem auf die hohen Kulturausgaben. Würde Weimar in einen Großkreis aufgehen, ohne daß zuvor die Kulturfinanzierung geklärt sei, gliche dies einem Todesurteil für die Stadt, so Wolf. Wie schon in früheren Äußerungen setzt der OB auf Eingemeindungen von Umlandkommunen, um Weimar zur größeren Verwaltungseinheit zu machen. -
Thüringens Rechnungshofpräsident Sebastian Dette hat gestern einen Entwurf vorgelegt, nach dem es künftig nur noch vier Landkreise geben soll. Einzige kreisfreie Stadt wäre Erfurt. Außerdem will Dette das Landesverwaltungsamt abschaffen und die Aufgaben auf die Kommunen verteilen.
(wk)
Weimarer stärker auf Hartz IV angewiesen als Thüringer Durchschnitt
Weimarer Beschäftigte, die ihren Job verlieren, sind als Arbeitslose weit stärker auf Hartz IV angewiesen als im Thüringer Durchschnitt. Das hat gestern Kreisgewerkschaftsvorsitzender Gerd Schacke mitgeteilt. Demnach hatten im Jahr 2011 40 Prozent der sozialversichert Beschäftigten trotz Beitragszahlung bei Jobverlust keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Eintausend Weimarer sind nach Verlust ihres Arbeitsplatzes direkt ins Hartz-IV-System gerutscht. Grund sei, daß die meisten Weimarer Beschäftigten im Dienstleistungssektor arbeiten, so Schacke. Mehr als im verarbeitendenen Gewerbe würden dort viele ihren Arbeitsplatz vor Ablauf eines Jahrs wieder verlieren. Dies treffe vor allem für Leiharbeiter zu, so Schacke weiter. Da seien im vergangenen Jahr 60 Prozent derjenigen, die ihre sozialversicherte Beschäftigung verloren haben, direkt zu Hartz IV-Empfängern geworden. -
Der DGB fordere daher einen besseren Schutz kurzfristig Beschäftigter in der Arbeitslosenversicherung, so der Kreisvorsitzende.
(wk)
Stadtrat beginnt seine Arbeit mit Ausschußsitzungen
Im September nimmt der Stadtrat wieder seine Arbeit auf. Als erstes trifft sich am übernächsten Montag der Kulturausschuß. Unter anderem wird beraten, wie ab 2014 das Kunstfest weitergeführt werden kann und welche Rolle dabei das Deutsche Nationaltheater spielen könnte. Dazu ist der künftige DNT-Generalintendant Hasko Weber eingeladen. Dem Wirtschafts- und Tourismusausschuß liegt zu seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause bereits der Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung für 2013 vor.
(wk)
Meldung vom Sport
Der Schauspieler und Betreiber einer Jenaer Kleinkunstbühne, Arnd Vogel, ist neuer Vorsitzender des Frauenfußball-Bundesligisten USV Jena. Wie der Verein gestern bekanntgab, sei Vogel, ebenos wie ein neuer Wirtschaftsprüfer und Finanzverantwortlicher am Montagabend einstimmig gewählt worden. Der vorherige Vereins-Vorstand war am 17. Juli geschlossen zurückgetreten. -
Der Schauspieler wolle seine Kontakte zur Wirtschaft und den Medien einbringen, hieß es. Die sportlichen Belange sollen weiter bei Geschäftsführerin Anja Kunick bleiben.
(wk)