Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. Februar 2018
SPD wird mitgliederstärkste Partei
Die SPD Weimar ist jetzt nach Mitteilung ihres Kreisvorsitzenden Sven Steinbrück erstmalig die politische Organisation in der Stadt mit den meisten Mitgliedern. Dies sei den 31 Neuanträgen in den letzten Wochen zu verdanken, doppelt soviele wie sonst in einem ganzen Jahr. Die Eintrittswelle habe mit dem anstehenden Mitgliedervotum für oder gegen eine Berliner Regierungskoalition mit der Union zu tun, räumt Steinbrück ein. Da sei die Juso-Kampagne "Tritt ein, sag Nein!" sicherlich Beschleuniger gewesen. Die Mehrheit der Neuzugänge beabsichtige aber ein längerfristiges Engagement in der SPD, meint Steinbrück. Zehn der neuen Mitglieder seien unter 35 Jahre alt, 21 Neuzugänge älter als 35. Damit habe jetzt die SPD Weimar 235 Mitglieder, die über die Koalition abstimmen dürfen. Gestern 18 Uhr endete dafür die Frist. Weitere Eintritte seien herzlich willkommen, eine Teilnahme am Votum sei jetzt aber nicht mehr möglich, so Steinbrück. (wk)
Stadt will Museumsumfeld erst im Herbst ausschreiben
Die Klassik-Stiftung hat offenbar noch immer keine Lösung für die Fassade des neuen Bauhausmuseums. Der vor zwei Wochen von der Stiftung angekündigte neue Bauzeitplan liege weiterhin nicht vor, sagte gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf auf Pressenachfrage im Rathaus. Die Bauleistungen für das von der Stadt zu verantwortende Umfeld könnten nun erst in diesem Herbst ausgeschrieben werden. Jetzt seien die Auftragsbücher der Firmen voll, das wäre viel zu teuer, erlärte Wolf. Ohnehin könne erst ausgeschrieben werden, wenn feststehe, wann die Flächen vom Hochbau beräumt seien. -
Derzeit läßt die Stiftung den Museumsrohbau von außen mit einer Dämmschicht versehen. Dadurch zeigt sich das Gebäude bald als schwarzer Kasten. (wk)
Stadtwerke erheben fürs Stromtanken Pauschale
Das öffentliche Tanken von Strom für Elektrofahrzeuge in Weimar soll ab 1. März Geld kosten. Bisher war die Bedienung an den Stromzapfstellen kostenfrei. Wie von den Stadtwerken bestätigt, wird aber nicht nach tatsächlich geladener Akkuleistung berechnet. Fällig wird dagegen eine Pauschale pro Stromtanken, die in Weimar bei 4 Euro 50 liegen soll. Stadtwerke-Sprecherin Susanne Hölbe räumte ein, daß dies Verfahren ungerecht sei. So hätte ein Elektroroller mit eine Batterie von 2 Kilowattstunden Fassungsvermögen 2 Euro 25 pro Einheit zu bezahlen, ein Elektroauto mit einem 100ter Akku dagegen nur 5 Cent pro Kilowattstunde. Der Grund für die Pauschale liegt nach Angaben der Stadtwerke bei den Stromtanksäulen. Die seien nicht geeicht, heißt es. Damit sei eine Abrechnung an den öffentlichen Ladestationen nicht zulässig. Man wolle sich nun mit anderen Stadtwerken beraten, wie im weiteren zu verfahren sei, sagte Hölbe. Dazu werde es demnächst eine Pressekonferenz geben. (wk)
Russischer Klarinettist erhält Pawlowna-Stipendium
Der russische Klarinettist Ilia Ashirov erhält das diesjährige Maria-Pawlowna-Stipendium der Liszt-Hochschule für hochbegabte junge Musiker. Der 22-jährige Student am Petersburger Konservatorium habe mit Werken von Charles-Marie Widor und Bela Kovacs überzeugt, teilte gestern die Hochschule mit. In Weimar werde Ashirov nun ein Jahr von Klarinettenprofessor Thorsten Johanns unterrichtet. Das sogenannte "Kontaktstipendium" ist mit 7.500 Euro dotiert. -
Die Auszeichnung wird diesmal von der Hamburger "Gartow-Stiftung - Freunde der Musik St. Petersburg" finanziert und wie immer zum Geburtstag von Maria-Pawlowna, am 16. Februar, beim Jahresempfang der Klassik-Stiftung vergeben. (wk)
MOBIT meldet erneut mehr Rechtsrock-Konzerte
Wie gestern die Mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus MOBIT bekanntgab, wird Thüringen immer mehr zum Zentrum für Musikveranstaltungen der Neonazis. So habe es im vergangenen Jahr 59 Rechtsrock-Konzerte gegeben, 2016 seien es 54 gewesen. Zwischen 2007 und 2014 gabe es laut MOBIT im Schnitt 25 rechtsextreme Konzerte pro Jahr in Thüringen. Inzwischen finde statistisch gesehen mindestens eine solche Hetz-Veranstaltung pro Woche statt. Dabei sei die Veranstaltung in Themar letzten Sommer mit rund 6.000 Teilnehmern das größte Musikspektakel der Nazi-Szene seit Ende des Zweiten Weltkrieges gewesen. Auch in diesem Jahr würde es in Themar wieder mehrere Rechtsrock-Konzerte geben. -
MOBIT hat gestern im Erfurter Kunsthaus die neue Broschüre "Hass und Kommerz – RechtsRock in Thüringen" vorgestellt." (wk)