Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. Februar 2018
Aktive gedenken Opfer des Bombenangriffs
Aktive des Bürgerbündnis gegen Rechts und des Vereins Weimarer Dreieck haben gestern der 1945 im Bombenangriff ums Leben gekommenen KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter gedacht. An der Stele Kromsdorfer, Ecke Andersenstraße wurden am Vormittag Kränze niedergelegt. Besondere Würdigung erfuhr anläßlich seines Geburtstages am 4. Februar der französische Widerstandskämpfer Raphael Elizé. Der Bürgermeister eines Städtchens bei Le Mans war ins KZ Buchenwald verschleppt worden und starb am 9. Februar 1945 beim Luftangriff auf das Gustloff-Rüstungswerk. Mit ihm sind an dem Tag mehr als 400 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter ums Leben gekommen, außerdem über 150 Juden, die auf dem Bahnhof ihre Eisenbahnwaggons nicht verlassen durften. -
Erklärungen und Ansprachen zum Gedenken kamen vom Mitglied des Buchenwald-Fördervereins Johannes Bock, dem Kustos der Gedenkstätte Harry Stein und Oberbürgermeister Stefan Wolf. (wk)
Über 200 Menschen besuchen Cranach-Galerie
Die Cranach-Galerie im Stadtschloß hat vor ihrer Schließung noch einmal einen Besucherandrang erlebt. Über 200 Menschen haben sich gestern die zum letzten Mal in diesem Jahr ausgestellten Cranach-Gemälde angesehen. Dies seien noch einmal deutlich mehr Besucher gewesen als an vergleichbaren Tagen, sagte eine Sprecherin dem MDR. Ab heute wandern die wertvollen Kunstwerke ins Archiv. Die Galerie im Erdgeschoß wird wegen der umfassenden Schloßsanierung geräumt. Deswegen ist der Ausstellungsbereich im zweiten Obergeschoß bereits seit letzten Oktober geschlossen. Die Beletage mit dem Festsaal, den Dichterzimmern und dem Gentzschen Treppenhaus bleiben vorerst noch zugänglich. Ab dem 2. Juli dieses Jahres schließt das Stadtschloß komplett - laut Klassik-Stiftung voraussichtlich bis Ende 2021. Die Cranach-Gemälde würden aber schon 2019 wieder öffentlich gezeigt werden, sagte Stiftungspräsident Hellmut Seemann dem MDR. Der Ort stehe aber noch nicht fest. (wk)
500 Weimarer demonstrieren gegen rechten Aufmarsch
Mehr als 500 Menschen haben am Samstagnachmittag lautstark gegen einen Aufmarsch von rund 70 Neonazis protestiert. Deren sogenanntes "Heldengedenken" wurde mit einem großen Polizeiaufgebot und abgrenzenden Zäunen gesichert. Nach deren Überwindung einiger Protestierer und einer aufgelösten Sitzblockade positionierten sich die Beamten mit einer Hundestaffel vor die Gegendemonstranten. Danach verlief der Neonazi-Aufmarsch laut Polizei störungsfrei vom Goetheplatz bis zum Berkaer Bahnhof. Nach etwa einer Stunde sei alles friedlich zu Ende gegangen, heißt es. Am Schluß demonstrierten allerdings etwa 80 Teilnehmer der Protestdemontration spontan gegen polizeiliche Willkür. -
Aufgerufen gegen den Nazi-Aufzug hatte das Bürgerbündis gegen Rechts unter dem Motto "Lass' dir die Geschichte nicht verdrehen". Fast jedes Jahr versuchen Rechtsextreme, die Bombardierung Weimars im Februar 1945 für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Die Aufmärsche sollen bereits bis 2025 bei der Versammlungsbehörde angemeldet sein. (wk)
Sparkassenstiftung reicht Begabtenförderung aus
Die 18-jährige Geigenschülerin Josefine Rohde, die 17-jährige Fagottistin Jorunn Kumkar und der ebenfalls 17 Jahre alte Radsportler Marten Schomburg aus Weimar bekommen in diesem Jahr jeweils über 1.500 Euro Fördergeld von der Sparkassenstiftung. Im Weimarer Land wird das Stipendium für begabte Jugendliche an ein sportbegabtes Mädchen sowie an drei sporttreibende Jungen vergeben. Wie die Stiftung mitteilt, haben für die Förderung 15 Bewerbungen aus den Bereichen Musik, Kultur und Sport vorgelegen. Für dieses Jahr hat das Kuratorium erstmals statt sechs sieben Begabte bis 18 Jahre ausgewählt. (wk)
Polizei sucht Zeugen brutaler Überfälle
Vierzehn Tage nach drei brutalen Überfällen in der Innenstadt sucht die Polizei jetzt nach Zeugen. Wie inzwischen von der Pressestelle Jena bestätigt, haben am frühen Morgen des 20. Januar eine Bande Jugendliche insgesamt drei Menschen zum Teil schwer verletzt, um an deren Geld zu kommen. Zunächst sei an dem Samstag gegen 4 Uhr 45 ein 35-Jähriger in der Brucknerstraße geschlagen worden. Der habe entkommen können, ohne daß die Täter an Geld gekommen seien. Wenig später hätten die drei Schläger in der Erfurter-, Ecke Washingtonstraße einen 17-Jährigen überfallen und ihm mit Gewalt Geld und EC-Karte abgenonmmen. Danach ging es laut Polizei brutal gegen einen 29-Jährigen, der kein Geld herausgeben wollte. Der Mann sei schwer verletzt ins Krankenhaus gekommen. Die Opfer hätten noch um Hilfe an Türen von Wohnhäusern geklingelt, allerdings ohne Erfolg. Wer dazu Hinweise, zum gesamten Sachverhalt oder zu den Tätern geben kann, wird gebeten, sich zu melden unter der Weimarer Dienststellennummer 88 20. (wk)
Meldungen vom Sport
Weimars Fußballer in der Thüringenliga haben drei Wochen vor Ende der Winterpause ein Testspiel auf dem Lindenberg gewonnen. Gegen den eine Klasse tiefer spielenden FC Union Mühlhausen kam der SC 03 zu einem 6:4-Ergebnis. -
Jenas Fußballer in der Dritten Liga haben ihr Spiel in Chemnitz verloren. Mit dem 0:1 fällt der FC Carl Zeiss wieder auf den 15. Rang hinter Chemnitz zurück. -
Rot-Weiß Erfurt in der dritten Liga bleibt Tabellenletzter. Der FC unterlag auf eigenem Platz dem FSV Zwickau mit 0:3. (wk)