Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. Februar 2018
Erfolgreiche Verhandlungen über Bauruine Schillerstraße
In einer Pressemitteilung hat die Stadt Weimar das erfolgreiche Ende der Verhandlungen mit dem Investor der Bauruine „Schillerstraße 13/15“ verkündet. Demnach soll das Gebäude in ein Hotel umgebaut und um drei Stockwerke erweitert werden. Bereits im letzten Jahr wurden Pläne dazu vorgestellt, die jedoch nicht dem Kompromiss zur stadtverträglichen Gestaltung entsprachen. Ein jetzt eingegangener, überarbeiteter Bauantrag werde "aller Voraussicht nach positiv beschieden" werden. Dazu sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf: "Die Verhandlungen mit den Investoren der Bauruine -Schillerstraße- haben sich Jahre in die Länge gezogen. Drei Bauanträge haben wir bearbeitet und zur Genehmigung geführt. Sie wurden alle nicht umgesetzt. Etwa 300.000 Euro haben die Investoren an Gebühren dafür und für die Sondernutzung eines Baugerüsts an die Stadt gezahlt."
Wettbewerbssieger des Realisierungswettbewerbes "Viehauktionshalle"
Im Rahmen eines interdisziplinären Realisierungswettbewerbes zur Gestaltung des ehemaligen Viehauktionshallenareals, wurde gestern der Sieger bekanntgegeben. Unter dem Vorsitz von Wolfram Stock, Landschaftsarchitekt aus Jena, tagte gestern die Jury. Unter acht einreichenden Planungsbüros wurde heute nach einer ganztätigen Sitzung die Vogt Landschaft GmbH, Berlin, als das Büro mit dem besten Vorschlag zur Gestaltung des Gedenkortes Viehauktionshalle mit dem 1. Preis der Jury ausgezeichnet. Als Künstler zeichnet sich Lars Müller verantwortlich.
Durch die 2015 unwiderrufliche völlige Zerstörung der Viehauktionshalle in Weimar Nord durch Brandstiftung ist eine Situation entstanden, die ein Überdenken der Funktion des Ortes und eine Gestaltung für diesen Bereich erforderlich machte. Im Mittelpunkt soll das Gedenken an die 877 Thüringer Juden stehen, die hier 1942 deportiert wurden.
Klassikstiftung konzentriert Ressourcen auf Bauhaus-Jahr 2019
Die Stiftung Weimarer Klassik wird in diesem Jahr alle Kräfte und Ressourcen auf das kommende Bauhausjahr konzentrieren. Dies war die Botschaft von Klassik-Stiftungspräsident Hellmut Seemann bei der heutigen Jahrespressekonferenz der Stiftung.
Das Jahr 2018 sei für die Klassik Stiftung ein Jahr des Übergangs, in dem viel für die Vorbereitung des Jubiläumsjahres getan werden müsse. Zu diesem Zweck werden Ausstellungsstücke des bauhaus-museums auf die Reise in verschiedene Orte Thüringens geschickt.
Darüber hinaus plant die Stiftung in 2018 mehrere auswärtige Ausstellungen, so unter anderem in München, in Hamburg und auch eine in Chatenay Malabry in Frankreich.
Die Bilanzen des vergangenen Jahres seinen wechselhaft aber zufriedenstellend, verkündete Hellmut Seemann. Zwar seien die Gesamtbesucherzahlen in den Einrichtungen der Stiftung gegenüber 2016 um 32einhalbtausend gesunken, die Einnahmen für Eintritte und Veranstaltungen hingegen aber um rund 74tausend Euro gestiegen. Den Rückgang der Besucherzahlen begründet Seemann mit dem Fehlen einer Jahresausstellung wie der über die „Ernestiner“ im Jahr 2016.
Ein deutliches Plus bei den Besucherzahlen verzeichneten die Klassikerorte Goethe-Nationalmuseum, das Schillerwohnhaus, der Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und das Gothe- und Schillerarchiv.
(shg)
Schrottsammler stehlen Schienenteile aus KZ-Gedenkstätte Mittelbau Dora
Die Polizei in Nordhausen hat zwei Männer festgenommen, die Schienenteile vom Gelände der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora gestohlen haben sollen. Das berichtet heute der MDR. Nach Polizeiangaben hat eine Mitarbeiterin der Einrichtung nahe Nordhausen zwei Männer am Donnerstagmorgen dabei beobachtet,
wie sie Gleisteile auf einen Wagen luden. Die Schienen gehören demnach zum Stollensystem und sind Bestandteil der Ausstellung. Die Polizei konnte die 28 und 29 Jahre alten Männer stoppen. In ihrem Wagen fand sich neben den gestohlenen Schienenteilen weiterer Metallschrott. Ein politischer Hintergrund wurde für den Augenblick ausgeschlossen.
Genius Loci Festival sucht nach Projektions- Ideen
Beim diesjährigen Projektionskunstfestival "Genius Loci" sollen das Goethehaus, das Haus der Frau von Stein und die Bauhaus- Universitätsbibliothek im Mittelpunkt stehen. Dafür suchen die Veranstalter nach Projektionskünstlern, die bis zum 18. März ihre Ideen mit einem bis zu 30 Sekunden langen Videoclip vorstellen. In einer Mitteilung hieß dazu: "Zum ersten Mal wird der Wettbewerb nicht nur Video Mapping Performance Art , sondern auch das das hoch aktuelle Thema von Medienarchitekturinstallationen im historischen Kontext behandeln." Die drei Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 48000 Euro für die Realisierung einer 10 bis 15 minütigen Fassadenprojektion. Das Festival Genius Loci selbst findet vom 10. bis zum 12. August statt.