Thüringer Polizei geht gegen linke Demonstranten vor
Nachricht vom 25.Oktober 2004
Die Thüringer Polizei ist am Samstag in Weimar hart gegen linke Demonstranten vorgegangen. Die zumeist Jugendlichen wollten verhindern, daß ein Neonaziaufmarsch in die Weimarer Innenstadt vordringen konnte. Zu diesem Zweck in der Geleitstraße und am Markt organisierte Sitzblockaden wurde gewaltsam geräumt. Beobachter kritisierten das harte und undifferenzierte Vorgehen der sogenannten Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Erfurter Bereitschaftspolizei. Diese nahm zwei Gegendemonstranten in Gewahrsam. Bei einer vorherigen Sitzblockade gegen die Rechtsradikalen am Goetheplatz griff die Polizei nicht ein. Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer hatte bei der Einsatzleitung interveniert. Das Stadtoberhaupt attestierte den linken Demonstranten Zivilcourage. Es könne aber nicht angehen, daß junge Menschen wegen solcher Demonstrationen mit der Polizei in Konflikt gerieten. Germer wiederholte deshalb seine Forderung, rechte Aufmärsche an Orten wie Weimar grundsätzlich zu verbieten. Anlaß der Auseinandersetzungen war der zum Samstag angemeldeter und genehmigter Neonazi-Aufmarsch, zu dem etwa 80 Rechtsradikale zusammenkamen. An der Gegendemonstration beteiligten sich etwa 250 Menschen. (jm)
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