Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. Oktober 2004
Die Stiftung Weimarer Klassik soll keine Sondernutzungsgebühr für die Gerüste auf dem Fußweg vor der Anna-amalia-Bibliothek bezahlen. Darauf verständigte sich gestern der Finanzausschuß des Stadtrates. Er sprach eine entsprechende Empfehlung an die Stadtverwaltung aus. Das Gerüst ist für die Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten an der abgebrannten Bibliothek nötig. Da es aber im sogenannten öffentlichen Raum steht, sind dafür eigentlich Gebühren fällig, die an die Stadt entrichtet werden müssen. Es sei aber nicht einzusehen, daß man einerseits für die Anna-Amalia-Bibliothek spenden sammele und dann für die dadurch finanzierten Arbeiten kassiere, hieß es aus dem Ausschuß. (jm)
Auch in diesem jahr wird das Weimarer Rathaus wieder zum Adventskalender. Das Kinderbüro der Stadt sucht deshalb noch Grundschulklassen oder Kindergartengruppen, die sich am Öffnen der als Kalendertürchen gestalteten Rathausfenster beteiligen. Geöffnet werden Fenster traditionell mit Hilfe der Drehleiter der Weimarer Feuerwehr. Für das Öffnen der Fenster gibt es ein Geschenk im Wert von 50 Euro. Dafür müssen die Kinder den Besuchern des Weihnachtsmarktes ein kleines Programm bieten. (jm)
Die Restaurierungsarbeiten an der Blutstraße nach Buchenwald dauern länger als geplant. Das teilt heute die Thüringer Allgemeine unter Berufung auf das Weimarer Tiefbauamt mit. Die Straße ist die historische Zufahrt zum Konzentrationslager und steht unter Denkmalschutz. Die Restaurierung sollte ursprünglich zum Ende der vergangenen Woche fertig sein. Schuld an den verzögerungen ist das schlechte Wetter von Ende September bis Anfang Oktober. Der originalgetreu sanierte Beton konnte nicht rechtzeitig aushärten. Nun soll die Straße zum Ende der nächsten Woche fertig sein. (jm)
Die Landesmedienanstalt TLM berät heute erneut über den Antrag, Radio France International im Thüringer Bürgerrundfunk auszustrahlen. Dazu treffen sich am Nachmittag gleich mehrere Fachausschüsse der TLM. Vor allem strittige Rechtsfragen sollen dabei geklärt werden. Von der Medienanstalt war beabsichtigt gewesen, den französischen Sender zwei Stunden täglich auf die Frequenzen des Bürgerrundfunks zu schalten. Dies würde auch Sendezeiten von Radio LOTTE Weimar betreffen. Massive schriftliche Hörerproteste konnten dies bislang aber verhindern. Eine endgültige Entscheidung wird für den 9. November erwartet. (mh)
Im "mon ami" werden heute die "17. Tage neuer Musik" eröffnet. Sie dauern bis zum Sonntag und stehen unter dem Motto "Musik und Maschine". Für morgen ist ein Maschinenkonzert geplant, wo unter anderem Luftpumpen und Scherengitter zum Klingen gebracht werden sollen. Zum Abschluß am Sonntag wird ein Klavierspielautomat präsentiert, mit dem 150 Anschläge pro Sekunde möglich sind. An den Tagen neuer Musik beteiligt sich unter anderem der Komponist Hans Tutschku, der an der Bostoner Harvard-Universität lehrt. (jm)
Feierlich eröffnet wurde gestern in Weimar der 4. Internationale Louis-Spohr-Wettbewerb für junge Geiger. Er wird an der Muskihochschule "Franz Liszt" ausgetragen. Im Wettbewerb stehen über 100 junge Virtuosen von 11 bis 21 Jahren aus 22 Ländern, darunter Kanada und Australien. Ausgetragen wird der Wettstreit bis zum 6. November über drei Runden und in drei Alterskategorien. Die Erfolgreichsten können sich Geldpreise, Stipendien, Musikalien-Gutscheine und Instrumentenzubehör erspielen. Die Preisträger musizieren zum Abschluß mit der Staatskapelle in der Weimarhalle. Der Geiger Louis Spohr war im 19. Jahrhundert in Thüringen Konzertmeister und Dirigent und spielte in Weimar auch vor Goethe und Wieland. (wk)
Weimarer Polizei durchsucht Neonazi-Behausungen
Gegen Mitglieder der Neonazi-Gruppierung "Nationaler Widerstand Weimar" wird wegen Bildung einer bewaffneten Gruppe ermittelt. Das teilte heute die Polizei mit. Im Verlauf des heutigen Tages wurden in Weimar elf Wohnungen von der Gruppe angehörenden Neonazis durchsucht. Das hatte das Weimarer Amtsgericht angeordnet. Die Beschuldigten sind zwischen 18 und 27 Jahren alt. Sichergestellt wurden Schreckschuß- und Luftdruckwaffen, Computer und CD's mit rechtsextremistischem Inhalt. Die Kriminalpolizei ermittelt weiter.
(jm)
Kein Massenumzug wegen Arbeitslosengeld II
In Weimar wird es wegen der Regelungen zum Arbeitslosengeld II nicht zu einem Massenumzug in billigere Wohnungen kommen. Davon geht der TLZ zufolge der stellvertretende Leiter des Weimarer Sozialamtes, Bert Leine, aus. Auch Wohnstätten-Chefin Rita Augner geht nicht von einer Verschärfung der Lage auf dem Wohnungsmarkt aus. Augner und Leine verwiesen auf die geltenden Regelungen, nach denen ausreichender Wohnraum für eine Person mit 45 Quadratmetern zu bemessen sei. Zwei Personen müßten mit 60 Quadratmetern auskommen. Außerdem gebe es eine Übergangszeit von einem halben Jahr. Trotzdem suchen immer mehr Menschen in Weimar preiswerte Ein- und Zweiraumwohnungen in Weimar, hieß es weiter.
(jm)
"ChorVision 2004" beginnt
Heute beginnt in Weimar die "ChorVision 2004". Zu dem Festival treffen sich sieben Kinder- und Jugendchöre aus ganz Deutschland. Nach dem heutigen Eröffnungskonzert in der katholischen Kirche finden ab morgen zwei workshops statt. In einem erproben sich Kinderchöre bei Pop- und Jazz, in dem anderen probieren Jugendchöre zeitgenössische Musik. Zum Abschluß am Samstag wird ein Benefizkonzert in der Weimarhalle mit innovativer Musik bestritten. Mit dem Erlös dieses Konzertes will die Chorjugend die Integration straffällig gewordener Jugendlicher unterstützen.
Veranstalter der "ChorVision 2004" ist der Deutsche Sängerbund. Die Chorjugend darin gilt als der größte musikalische Jugendverband Deutschlands.
(wk)