Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. Oktober 2004
Die Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen und der Deutsche Museumsbund haben zum besseren Schutz des kulturellen Erbes aufgerufen. Die Verantwortlichen in Bund, Land und Kommunen müßten sich mehr dafür einsetzen, daß bedeutende Kulturgüter angemessen untergebracht und besser geschützt würden, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Mitteilung. Gefordert wird ein weitreichendes Förderprogramm zur Sicherung wertvoller Sammlungen. Hintergrund ist der Großbrand in der Anna-Amalia-Bibliothek vom 2. September. (jm)
Der Weimarer Stadtsportbund veranstaltet ab heute eine Seniorensportwoche. Den Auftakt bildet eine Radwanderung durch das Ilmtal, die vom RFV "Die Löwen" veranstaltet wird. Morgen folgt dann eine Wanderung zum Schloß Ettersburg. Weitere Sportarten im Rahmen der Seniorensportwoche sind Herz- und Kreislaufsport sowie Prellball. Angesprochen werden sollen Menschen, die älter als 50 Jahre sind. (jm)
PDS und SPD im Weimarer Stadtrat machen weiter Front dagegen, die Erlöse aus dem Verkauf der Klinikanteile in den Haushalt zu überführen. So haben die Sozialdemokraten zu einer Demonstration vor dem Stadtrat aufgerufen, wenn der am 20. Oktober über den Nachtragshaushalt abstimmen soll. Fraktionschef Matthias Bettenhäuser will außerdem beantragen, daß über die Einstellung der Klinikmillionen in den Haushalt namentlich abgestimmt wird. Die PDS-Fraktion im Stadtrat kündigte unterdessen an, keinem Haushalt zuzustimmen, in dem die Klinikgelder nicht ausschließlich für die Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten verplant würden. Die Sozialisten appellierten an die anderen Fraktionen, nicht von den einmal gefaßten Beschlüssen zur Schul- und Kindertagesstättensanieung abzurücken. An die Adresse der CDU-geführten Landesregierung hieß es, es sei verwerflich, die Stadt zu Beschlüssen gegen ihre eigenen Interessen zu nötigen. (jm)
Das von der cwt-GmbH herausgegebene Weimarer Gastgeberverzeichnis soll überarbeitet werden. Das verlangte Wolfgang Hölzer, der für das WeimarWerk den Wirtschaftsausschuß leitet. Bevor das Verzeichnis gedruckt werde, müsse geprüft werden, ob auch die kleineren Pensionen und Zimmervermieter gleichberechtigt aufgenommen wurden. Kritisiert wurde außerdem, daß die CWT in dem Gastgeberverzeichnis nur noch eine einheitliche Buchungshotline veröffentlichen wolle. Die Telephonnummern der einzelnen Hotels und Pensionen sollen dagegen nicht mehr genannt werden. Besonders die kleineren Pensionen befürchten nun laut Lokalpresse vom Wochenende, daß so die Stadtverwaltung erfahren könne, wieviele Gäste bei ihnen abstiegen. Das könnte genutzt werden, um sie zur Übernachtungssteuer zu veranlagen. CWT-Chefin Ulrike Köppel wies das zurück. Eine einheitliche Hotline zur Zimmerreservierung entspräche dem bundesweiten Trend. Man erhoffe sich davon, mehr Zimmer vermitteln zu können. Als privatwirtschaftliche GmbH gebe man keine Daten an die Verwaltung weiter, so Köppel abschließend. (jm)
Und nun zum Sport: Fußball: Die beiden Weimarer Vertreter im Thüringer Fußball-Pokal sind eine Runde weiter. Am Wochenende besiegte Thüringenligist SC 03 Weimar auswärts den Kindelbrücker SV mit null zu eins. Das Tor für den SC erzielte Andreas Kretzer drei Minuten vor Schluß. Dem Landesklasse-Ost-Vertreter Vimaria Weimar gelang zu Hause ein 3:1 gegen den Oberligisten Blau-Weiß Niederpöllnitz. Die Treffer für Vimaria erzielten Matthias Mey, Eric Kalks und Ronny Gollek. Basketball: Oberliga-Aufsteiger HSV Weimar feierte beim 76:72-Erfolg über den USV Erfurt bereits seinen zweiten Sieg im dritten Spiel und liegt damit auf dem 3. Tabellenrang. Volleyball: Männer-Thüringenligist HSV-Weimar hat sein zweites Saisonspiel in Altenburg mit 3:0 gewonnen. Die Frauen des HSV dagegen verloren bei Martinus Erfurt mit 1:3. (jm/ers)
Stadtspitze protestiert gegen Sendezeitkürzung bei RadioLOTTE Weimar
Der Oberbürgermeister und die Fraktionschefs der Stadtratsparteien haben an die Mitglieder der Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt TLM appelliert, die Sendezeiten von Radio LOTTE Weimar nicht zu beschneiden. In einem gemeinsam unterzeichneten Schreiben an alle Mitglieder der TLM-Versammlung heißt es, es sei nicht nachvollziehbar, warum die Mittagsstunde weggestrichen werden solle. Dies sei eine der wichtigsten Zeiten, um lokale Informationen zu verbreiten. Außerdem sei Rado LOTTE ein junges innovatives Erfolgsprojekt, das für seine Leistungen mit dem Weimar-Preis 2003 ausgezeichnet wurde. Es mache auch keinen Sinn, zur besten Sendezeit ein Programm in französischer Sprache auszustrahlen.
Die TLM-Versammlung will morgen darüber abstimmen, ob der französische Sender RFI zwei Stunden am Mittag in Thüringen senden darf. Dazu müßte Radio LOTTE eine Stunde Sendezeit am Mittag abgeben.
(jm)
Die Festrede zum gestrigen Tag der Deutschen Einheit hielt in Weimar Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf. Er vertrat auf der festlichen Stadtratssitzung im Deutschen Nationaltheater den Oberbürgermeister, der zu den zentralen Feierlichkeiten in Erfurt weilte. Dezernent Wolf betonte in seiner Rede, vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Sorgen und Konflikte sollte die 1989 neu gewonnene Freiheit nicht vergessen werden. Im Zusammenhang mit den Anti-Hartz-Protesten sagte Wolf, man dürfe die politischen Gräben zwischen Ost und West nicht zu tief werden lassen. Der Weimarer Landschaftsmaler Otto Paetz nahm im DNT seinen Weimarpreis 2004 entgegen, der ihm anläßlich seines 90. Geburtstages für sein künstlerisches Gesamt-Werk verliehen worden war. (jm/wk)
Die Weimarer Polizei hat gestern abend eine Party rechtsgerichteter Jugendlicher im Weimarer Norden aufgelöst. Im Garagenkomplex Nordstraße-Industriestraße hatten mehr als zehn Rechtsradikale ein Pavillonzelt aufgebaut. Bereits am Nachmittag wurden sie wegen Ruhestörung durch laute Musik angezeigt. Später sperrten sie die Straße durch Bauzäune, die sie vorher von einer Baustelle in der Nähe gestohlen hatten. Kurz vor Mitternacht setzte die Polizei mehrere Funkstreifen ein und löste die illegale Party auf. Eine Frau und ein Mann wurden in Gewahrsam genommmen. Sie sind unterdessen wieder auf freiem Fuß. Gegen sie wurde ein Strafverfahren eingeleitet wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. (jm)
Der letzte am sogenannten Eisernen Vorhang Getötete war ein Weimarer. Das geht aus einem heute im Spiegel veröffentlichten Beitrag hervor. Der damals 36-jährige Kurt-Werner Schulz wollte im August ´89 zusammen mit seiner Frau und seinem 6-jährigen Sohn von Ungarn über die Grenzsperren nach Österreich. Dabei wurde er von einem ungarischen Grenzsoldaten erschossen. Drei Wochen später wurden die Grenzsperren in ganz Ungarn aufgehoben. Kurt Werner Schulz studierte an der Weimarer Hochschule für Architektur und Bauwesen und war zeitweilig stellvertretender Stadtbaudirektor für Weimar. Bisher galt der Berliner Chris Gueffroy als letzter Toter an der Mauer. (wk)
Die ersten restaurierten Bücher kommen morgen zurück
Die ersten restaurierten Bücher werden morgen aus dem Leipziger Zentrum für Bucherhaltung nach Weimar zurückkehren. Wie die Stiftung Weimarer Klassik mitteilte, handelt es sich dabei um rund 2000 Bücher, die bei dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek nur leicht beschädigt waren. Morgen will auch Bibliotheksdirektor Michael Knoche gemeinsam mit dem Leiter des Zentrums für Bucherhaltung, Manfred Anders, erläutern, wie es mit dem Restaurieren der beschädigten Bücher weitergehen soll.
(jm/wk)
Neue Zwiebelmarktkönigin heißt Alexandra Kraus
Die neue Zwiebelmarktkönigin 2004 heißt Alexandra Kraus. Gewählt wurde die 19-jährige Tiefurterin am Samstagabend. Sie setzte sich im Hotel Elephant gegen drei weitere Mitbewerberinnen durch. Zur Jury gehörten Vertreter des Weimarer Gastgewerbes, des Tourismus und Organisatoren des Zwiebelmarktes. Alexandra Kraus ist Abiturientin und war zuletzt als Au-Pair-Mädchen in den USA. Im Oktober will sie ein Lehrerstudium beginnen. Alexandra Kraus löst Juliane Albrecht als Zwiebelmarktkönigin ab.
(jm/wk)